Sammlung August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

„Einigkeit und Recht und Freiheit, sind des Glückes Unterpfand ...“
Hoffmann von Fallersleben
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Zur Person

* 02. April 1798 in Fallersleben
† 19. Januar 1874 in Schloss Corvey

August Heinrich Hoffmann, Sohn eines Kaufmanns, Gastwirtes und Bürgermeisters von Fallersleben, besuchte nach Abschluss der Volksschule die Gymnasien in Helmstedt und Braunschweig, wo er 1814 das Abitur ablegte. In Göttingen begann er ein Studium der Theologie, danach der Archäologie und Klassischen Philologie. Hier lernte er auch August von Haxthausen kennen, den er ab 1820 öfter in Bökendorf besuchte. Nach einer Begegnung mit Jacob Grimm (Kassel 1818) entschied sich Hoffmann zu einem Studium der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Bonn. Er wurde Mitglied der alten Bonner Burschenschaft, die seine politischen Anschauungen prägte und erhielt eine Anstellung als Bibliotheksassistent der Universitätsbibliothek.

Ab 1821 veröffentlichte August Hoffmann zahlreiche wissenschaftliche Publikationen, darunter Übersetzungen und Quellenpublikationen, aber auch Lieder und Romanzen. Um sich von anderen Namensträgern zu unterscheiden, nannte er sich Hoffmann von Fallersleben. Es folgten Reisen nach Holland und Belgien, wo er sich mit altniederländischer und flämischer Literatur beschäftigte. Ende 1821 erfolgte ein Umzug nach Berlin, dort wollte ihm sein Bruder eine Bibliothekarsstelle vermitteln. Durch seinen Mäzen Gregor von Meusebach machte er die Bekanntschaft so berühmter Persönlichkeiten wie Friedrich Karl von Savigny, Georg Friedrich Hegel, Adalbert von Chamisso und Ludwig Uhland. 1823 erhielt Hoffmann von Fallersleben eine Bibliothekarstelle an der Universität Breslau. Im selben Jahr verlieh ihm die Universität Leiden die Ehrendoktorwürde. 1830 wurde er außerordentlicher, 1835 ordentlicher Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Breslau.

Als Hoffmann von Fallersleben 1840 Unpolitische Lieder veröffentlichte, waren diese mit ihrer Kritik an den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen in Deutschland höchst politisch und so erfolgreich, dass 1841 eine Neuauflage und eine Fortsetzung publiziert wurde. Bei einem Besuch auf der damals britischen Insel Helgoland dichtete er am 26.08.1841 das Lied der Deutschen, u.a. Ausdruck seiner Ablehnung französischer Expansionswünsche (Anspruch auf das Rheinland). Dieses wurde als Einzeldruck veröffentlicht und bereits Ende 1841 mit der Melodie von Haydens Kaiserhymne von Studenten und liberal gesinnten Bürgern gesungen. Aufgrund seiner freiheitlichen und antipreußischen Gesinnung wurde Hoffman von Fallersleben 1842 aus dem Staatsdienst entlassen. Er verlor seine Pensionsansprüche, wurde aus Preußen und dem Königreich Hannover ausgewiesen und erlebte Jahre ständigen Ortswechsels und permanenter Polizeibespitzelung. Eine Wahl in die Frankfurter Nationalversammlung lehnte er 1848 ab. Nach einem Amnestiegesetz wurde Hoffmann von Fallersleben rehabilitiert und erhielt eine Pension vom preußischen Staat.

1849 kehrte er zurück ins Rheinland und heiratete seine 18jährige Nichte Ida vom Berge. 1853 bemühte er sich erfolglos um eine Stelle als Oberbibliothekar in Weimar, für die ihn Betina von Arnim empfohlen hatte. 1854 gab er zusammen mit Oskar Schade ein Weimarisches Jahrbuch für deutsche Sprache, Literatur und Kunst heraus. Durch Vermittlung seines Freundes und Förderers Franz Liszt wurde Hoffmann von Fallersleben 1860 von Herzog Viktor von Ratibor als Verwalter der Schlossbibliothek Corvey eingestellt, die er bis an sein Lebensende betreute. Ihm gelang es, den Ruf der Fürstlichen Bibliothek aufzubessern und aus einer Sammlung von Unterhaltungsliteratur eine allgemeine, wissenschaftliche und regionalkundliche Bibliothek zu machen.

August Hoffman von Fallersleben war Zeit seines Lebens ein Kritiker von Fürstenwillkür, Pressezensur, Allmacht von Polizei und Militär und deutscher Kleinstaaterei, trotz aller Liberalität allerdings äußerst antifranzösisch und antijüdisch eingestellt. 1922 erklärte Reichspräsident Ebert Fallerslebens Lied der Deutschen zur Nationalhymne, seit 1952 wird in Deutschland nur noch die dritte Strophe des Liedes gesungen.

Zur Sammlung

Die Sammlung Hoffmann von Fallersleben entstammt unterschiedlichen Provenienzen und enthält folgende Dokumente:

  • Werkmanuskripte
  • Korrespondenz

Die Sammlung ist in HANS erschlossen.