Wissenschaftliche*r Bibliothekar*in – allgemeine Informationen
Die Ausbildung des so genannten "höheren Bibliotheksdienstes" erfolgt in Deutschland postgradual im Anschluss an ein Universitäts- oder Fachhochschulstudium. Je nach Ausbildungsstätte kann sie als Bibliotheksreferendariat, Volontariat, Zusatzstudiengang, Weiterbildungsstudiengang oder als Fernstudium absolviert werden.
Berufsbild
Kompetenzen
- Beherrschung eines bestimmten Wissenschaftsgebiets, Vertrautheit mit wissenschaftlichen Arbeitsmethoden und dem wissenschaftlichen Umfeld der Bibliothek
- Kenntnisse im Bibliotheksmanagement
- Hohe kommunikative Kompetenz, Teamfähigkeit, kooperativer Führungsstil
- Serviceorientierung
- Organisationsgeschick
- Gestaltungswille
- Projektmanagement und konzeptionelles Arbeiten
- IT-Affinität
- Bereitschaft zur Einarbeitung in neue Aufgaben
Handlungsfelder
Die Aufgaben des höheren Bibliotheksdienstes sind sowohl fachwissenschaftlicher als auch organisatorischer Natur.
Es gibt verschiedene Tätigkeitsprofile, die sich teilweise oder auch vollständig überschneiden. Die Verteilung und die Gewichtung einzelner Aufgaben in einer Bibliothek ergeben sich aus ihrem jeweiligen Aufgabenspektrum und ihrer organisatorischen und personellen Struktur.
- Fachreferent*innen fungieren als ein Bindeglied zwischen Universität und Bibliothek. Sie sind für die Auswahl der wissenschaftlichen Literatur und fachspezifischer Informationsträger wie z. B. Datenbanken zuständig, wobei sie das Profil und den Etat der jeweiligen Bibliothek sowie die ortsspezifischen Studien- und Forschungsschwerpunkte ihrer Fächer berücksichtigen. Zudem sorgen sie für die inhaltliche Erschließung des Bestands ihrer Fachgebiete nach bibliothekarischen Regeln.
Ein weiterer Aufgabenbereich umfasst die fachspezifische Benutzerberatung und Informationsvermittlung z. B. zur Literaturrecherche.
- Referent*innen für digitale Services für Lehre und Forschung arbeiten z. B. im Bereich Digitalisierung und Langzeitarchivierung, eScience und Digital Humanities, Forschungsdatenmanagement oder wissenschaftliches Publizieren und Open Access. Sie beraten Fachwissenschaftler*innen und entwickeln Services auf Basis der Anforderungen der Wissenschaft.
- Als Leiter*innen organisatorischer Teileinheiten übernehmen Mitarbeiter*innen des höheren Bibliotheksdienstes im Rahmen der jeweiligen Gesamtstruktur managementspezifische Aufgaben, z. B. in der Personalführung und -entwicklung, im IT-Bereich oder im Bibliotheksbetrieb.
- Zu den dauerhaften Aufgaben kommt häufig die Mitarbeit in oder die Leitung von zeitlich begrenzten Projekten in der Bibliothek oder im wissenschaftlichen Umfeld hinzu.
Postgraduale Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen
Die TH Köln bietet einen berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaft (Master in Library and Information Science) über vier Semester an.
Voraussetzungen für die Zulassung sind der Abschluss eines beliebigen Fachstudiums sowie eine zwölfmonatige Praxisphase, davon mindestens zwei Monate in einer bibliothekarischen bzw. informationswissenschaftlichen Einrichtung.
Postgraduale Weiterbildung in Deutschland
Nähere Informationen dazu sind auf den Webseiten der Ausbildungsstätten zu finden, die der Verein Deutscher Bibliothekare übersichtlich zusammengestellt hat.