Weitere sprach- und literaturwissenschaftliche Forschung in Münster
Sprache
Das Forschungsunternehmen „Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe – Onomastik im europäischen Raum“, ein Projekt der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, ist an der Robert-Koch-Straße in Münster angesiedelt. Sämtliche Ortsnamen des Untersuchungsgebiets einschließlich werden auf der Grundlage ihrer historischen Belege erschlossen und sprachwissenschaftlich nach Herkunft und Deutung etymologisch, morphologisch und typologisch untersucht.
Die Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens dokumentiert und erforscht die sprachlichen Grundlagen des westfälisch-lippischen Kulturraumes und bringt die Ergebnisse mit zahlreichen Publikationen, Tagungen und Vorträgen in aktuelle Diskussionen ein. Sie betreut zudem ein Internetportal zur westfälischen Sprachforschung.
Literatur
Die Literaturkommission für Westfalen beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe wurde 1998 gegründet, um der westfälischen Literaturforschung neue Impulse zu verleihen. Sie bezieht neue Medien, interdisziplinäre Fragestellungen, Gegenwartsliteratur und Gattungen wie Hörspiel, Feature usw. in ihre Arbeit ein, ohne die Grundlagenforschung zu vernachlässigen. Der Forschungszeitraum reicht vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Zum Arbeitsspektrum der Kommission gehören Tagungen, Ausstellungen und Workshops, vor allem aber das „Büchermachen“. Ein Projekt der Kommission ist z.B. das Droste-Portal mit Wissenswertem zu Leben und Werk von Annette von Droste-Hülshoff. Gemeinsam mit der Universität Paderborn führt die Kommission das Projekt „Jüdische Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Westfalen“ [die Seite befindet sich Stand November 2024 im Umbau und ist daher zurzeit nicht erreichbar] durch, das das Ziel hat, jüdische Autorinnen und Autoren, die in Westfalen gelebt und publiziert haben, zu ermitteln und in ihren Werken und Lebensumständen vorzustellen.
Der Literaturverein Münster beobachtet auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene das literarische Leben und literarische Projekte, hält Kontakt mit kulturellen Institutionen sowie Persönlichkeiten des Literaturbetriebes, veranstaltet Lesungen mit in- und ausländischen Autoren und kooperiert mit anderen Institutionen und Gruppen wie der Universität, den Städtischen Bühnen, dem Westfälischen Kunstverein, dem Künstlerdorf Schöppingen, verschiedenen Literaturbüros und den Medien.
Die Literaturzeitschrift „Am Erker“, gegründet 1977, erscheint zweimal jährlich in einem Münsteraner Verlag.