Cod 58 – Rudolf von Ems, Willehalm von Orlens

Die einzige vollständige literarische Handschrift westfälischer Provenienz ist eine auf der Burg Limberg bei Preußisch-Oldendorf im Jahre 1517 im Auftrag eines Lübbert von Wendt entstandene Abschrift des Romans "Willehalm von Orlens" des Rudolf von Ems (Cod 58). Bisher war kein Anhaltspunkt für eine Rezeption dieses staufischen Liebesromans im niederdeutschen Bereich bekannt. Es ist der Wert dieser Handschrift, dass sie eine handschriftliche Überlieferung des Textes aus dem frühen 16. Jahrhundert im östlichen Westfalen dokumentiert.

Literatur:

Beckers, Hartmut: Spätrezeption eines mittelhoch-deutschen höfischen Liebesromanes in Westfalen um 1517: Die Willehalm-von-Orlens-Handschrift des Lubbert de Went
In: Niederdeutsches Wort. – 21.1981, S. 12–41

Haller, Bertram: Niederdeutsche und niederländische Handschriften der Universitätsbibliothek Münster – ein Blick in das Umfeld der Dyckschen Handschrift
In: Die Dycksche Handschrift. – Münster, 1992. – S. 79–80

Koppitz, Hans-Joachim: Studien zur Tradierung der weltlichen mhd. Epik im 15. und beginnenden 16. Jahrhundert
München, 1980. – S. 140–141

Nellmann, Eberhard: ‚Willem von Orlens’-Handschriften
In: Festschrift Walter Haug und Burghart Wachinger. – Tübingen, 1992.
Bd. 2. – S. 571 Nr. 19

Overgaauw, Eef: Mittelalterliche Handschriften : Erschließung von Handschriften am Beispiel von Beständen der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
In: Forschungsjournal / Westfälische Wilhelms-Universität Münster. – 2.1993 Nr. 2 S. 26 und 29

Pfeiffer, Franz: Verzeichnis der Handschriften, Bruchstücke und Umarbeitungen des Wilhelm von Orlens von Rudolf von Ems
In: Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. – N. F. 22.1854, Sp. 56–58