Sammlung Marcus Behmer

Marcus Behmer
© ULB

Zur Person

* 1. Oktober 1879 in Weimar
† 12. September 1958 in Berlin

Als Sohn und Schüler des Weimarer Kunstmalers und Professors Hermann Behmer (1831-1915) entwickelte sich Marcus Michael Douglas Behmer zu einem bedeutenden Schrift- und Buchkünstler, Illustrator, Grafiker, Karikaturisten und Maler, der sowohl unter seinem wirklich Namen als auch unter den Pseudonymen Marcotino und Maurice Besnaux (homoerotische Arbeiten) veröffentlichte.

1897 begann Behmer seine Lehrzeit als Dekorationsmaler bei den Münchener Vereinigten Werkstätten. Otto Julius Bierbaum förderte den jungen Künstler, Arbeiten für die Zeitschriften Simplicissimus, Die Insel und die Illustrationen zu Oscar Wildes Salome (Insel-Verlag, 1903) ließen ihn um die Jahrhundertwende zu einem der gefragtesten deutschen Grafiker und Buchkünstler werden, der auch für so renommierte Verlage wie Cassirer, Rowohlt und die Cranach-Presse arbeitete.

1903 zog Marcus Behmer nach Berlin. Im selben Jahr wurde der bekennende Homosexuelle Mitglied des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK), der weltweit ersten Homosexuellen-Organisation in der Reichshauptstadt.

Von 1914 bis 1917 nahm er als Soldat am ersten Weltkrieg teil. Im Sommer 1917 erkrankte er schwer und lag sechs Wochen im Kriegslazarett von Jarny.
Die Krise der Buchkunst in den 1920er Jahren erschwerte dem Künstler das Leben, die zunehmende Verfolgung von Homosexuellen im Dritten Reich endete für ihn mit einem zweijährigen Gefängnisaufenthalt, nach 1945 war der künstlerische Elan des letzten Bohemiens von Berlin gebrochen.

Zur Sammlung

Die Sammlung Behmer umfasst 4 Kapseln, welche u.a. folgende Dokumente enthalten:

  • Berufliche und private Korrespondenz
  • Exlibris, die von Marcus Behmer gestaltet wurden
  • Illustrations- und Schriftentwürfe zu Büchern und Gebrauchsgrafiken
  • Sekundärliteratur

Die Sammlung ist durch eine Findliste erschlossen.