Teilnachlass Julius Doms
Zur Person
* 13. März 1889 in Ratibor
† 8. August 1964 in Orsoy
Als Sohn des Tabakfabrikanten Franz Doms wuchs Julius Doms in Ratibor auf, wo er nach seinem Abitur 1907 eine Lehre in der weltbekannten väterlichen Tabakfabrik begann. Nach Beendigung seines Jurastudiums 1911 (Leipzig, München, Berlin, Breslau) arbeitete er als Justiziar in der elterlichen Firma, neben der Ableistung seines Wehrdienstes und einem Referendariat in Sprottau. Den 1. Weltkrieg machte Doms - laut eigener Aussage - von der Mobilmachung bis zum Ende in verschiedenen Dienststellungen mit, danach engagierte er sich neben seiner Tätigkeit in der Fabrik (1922 wurde er Teilhaber) auch politisch u.a. als Kreistagsabgeordneter für die Deutschnationale Volkspartei (DNVP).
Nach seiner Teilnahme am Polenfeldzug 1939 wurde Julius Doms als Rittmeister d. R. aus dem Militärdienst entlassen. Im Februar 1945 floh er zusammen mit einigen Mitarbeitern und einem Teil seines mobilen Maschinen- und Lagerbestandes vor der einrückenden Roten Armee nach Mähren. Dort wurden seine Güter beschlagnahmt. Doms flüchtete weiter Richtung Westen.
Im niederrheinischen Orsoy gelang ihm nach Kriegsende die Wiederaufnahme der Tabakproduktion und der Wiederaufbau eines soliden Wirtschaftsunternehmens. Als Politiker war Julius Doms Kreis- und Landtagsabgeordneter, Mitglied des Landes- und des Bundesvertriebenenbeirates und 1954-1955 Bundesvorsitzender der Schlesischen Landsmannschaft. In unzähligen Reden, Vorträgen, aber auch Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln setzte er sich mit großem Engagement für die Vertriebenenfrage ein.