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Open-Access-Bücher zur germanistischen Sprachwissenschaft

Historische Lexikographie des Deutschen: Perspektiven eines Forschungsfeldes im digitalen Zeitalter

Ger­hard Diehl & Volk­er Harm
https://doi.org/10.1515/9783110758948

Der Band zieht eine Zwis­chen­bi­lanz zum gegen­wär­ti­gen Stand der His­torischen Lexiko­gra­phie des Deutschen und lotet Per­spek­tiv­en für die zukün­ftige Arbeit aus. Im Zen­trum der Beiträge ste­ht dabei zum einen die fach­liche Weit­er­en­twick­lung aktueller Wörter­buchvorhaben, die im dig­i­tal­en Zeital­ter vor allem auch mit ein­er inten­sivierten Ver­net­zung der Pro­jek­te untere­inan­der sowie mit anderen Ressourcen ein­herge­ht. Zum anderen wer­den Brück­en­schläge zu weit­eren For­men der Auseinan­der­set­zung mit Wörtern und Wörter­büch­ern unter­nom­men, wie sie beson­ders in der Lit­er­atur und im Muse­um, aber auch zunehmend in alltäglichen dig­i­tal­en Medi­en und Plat­tfor­men wie Google und Wikipedia begeg­nen.

Atelische an-Konstruktion: Eine korpusbasierte Modifikatoranalyse

Eka­te­ri­na Lap­tie­va
https://doi.org/10.24053/9783823395423

In der atelis­chen an-Kon­struk­tion im Deutschen treten die Ver­ben mit ein­er an-Prä­po­si­tion­alphrase auf (an etwas malen/essen/basteln). Basierend auf Kor­pus­dat­en wird in diesem Band gegen die ver­bre­it­ete Alter­na­tion­s­analyse der an-Kon­struk­tion als prä­po­si­tionales Pen­dant der tran­si­tiv­en Ver­b­ver­wen­dung argu­men­tiert. Stattdessen wer­den an-Phrasen als ereignis­in­terne Mod­i­fika­toren von ein­stel­li­gen Activ­i­ty-Ver­b­vari­anten analysiert, die eine in der lokalen Bedeu­tung der Prä­po­si­tion wurzel­nde bound­ary-Rela­tion ein­führen. Aus empirisch­er Per­spek­tive wird ein Inven­tar von kor­pus­basierten Meth­o­d­en und Maßen für die Unter­suchung von (ver­meintlichen) Argu­men­tal­ter­na­tio­nen vorgestellt. Schließlich wird der bish­er wenig disku­tierte Zusam­men­hang von Argu­men­tre­al­isierung und Meta­phern­bil­dung disku­tiert.

Die Studie wurde mit dem Wil­helm von Hum­boldt Preis des Jahres 2022 der Deutschen Gesellschaft für Sprach­wis­senschaft aus­geze­ich­net.

Erzählen ohne Worte. Eine Erkundung

Michael Niehaus
https://doi.org/10.57813/20220608–154454‑0

Erzählen ereignet sich gewöhn­lich als sprach­lich­es Ver­hal­ten. Erzählen ohne Worte muss im Ver­gle­ich dazu kün­stlich wirken. Den­noch gibt es ganz ver­schiedene For­men des Erzäh­lens, die ohne Worte auskom­men – erzählt wird in Bildern, in der Pan­tomime, im Com­ic, im Film. Dieses Buch wid­met sich dem weit­en Feld des Erzäh­lens ohne Worte aus­ge­hend von Beispie­len. Das Nach­denken über die Beispiele involviert aber auch in einige Grund­fra­gen des Erzäh­lens: Ab wann wollen wir von ein­er Geschichte sprechen? Was heißt es, dass eine Geschichte bekan­nt sein muss? Welchen kon­struk­tiv­en Anteil an der Über­mit­tlung ein­er Geschichte ist dem Rezip­i­en­ten zuzuschreiben? Auf welch­er Ebene sollen denn im Erzählen die Worte fehlen? Inwiefern set­zt ein Erzählen ohne Worte immer eine Welt mit Worten voraus? Solche Fra­gen wer­den in diesem Buch sozusagen vom Rand aus ange­gan­gen. Es geht weniger darum, ‚Erzählen ohne Worte‘ als einen sauber abzutren­nen­den Bere­ich auszuweisen, als vielmehr anhand der Beispiele zu analysieren, worauf ein Erzählen ohne Worte zurück­greifen kann, welche Möglichkeit­en es birgt und was es uns – als sprechende Wesen – bedeuten kann. Und es geht darum, das Erzählen ohne Worte als Rät­sel und als Abgrund erscheinen zu lassen. Vielle­icht enthüllt sich das Gemein­same dieses Ohne-Wort-Seins für uns in ein­er Her­aus­forderung oder gar in einem Anspruch. Michael Niehaus ist Pro­fes­sor für Neuere deutsche Lit­er­atur­wis­senschaft und Medi­enäs­thetik an der Fer­nuni­ver­sität in Hagen.

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Open-Access-Bücher zu den Digital Humanities

In der let­zten Zeit sind u.a. diese frei ver­füg­baren Titel erschienen:

Computational Methods für die Sozial- und Geisteswissenschaften

Jakob Jünger & Chan­tal Gärt­ner
https://doi.org/10.1007/978–3‑658–37747‑2

Mit Com­pu­ta­tion­al Meth­ods lassen sich dig­i­tale Wel­ten wis­senschaftlich erforschen und gestal­ten. Das Open-Access-Lehrbuch ver­mit­telt zunächst grundle­gende Kom­pe­ten­zen für die automa­tisierte Erhe­bung und Auf­bere­itung von Dat­en und für den Umgang mit Daten­banken. Eine Ein­führung in die Pro­gram­mier­sprachen R und Python sowie in Ver­sionsver­wal­tun­gen und Cloud-Com­put­ing eröffnet Wege für kreative Analy­sean­sätze beim Umgang mit großen und kleinen Daten­sätzen. Schließlich wer­den Szenar­ien in sozial- und geis­teswis­senschaftlichen Anwen­dungs­feldern durchge­spielt. Dazu zählen die automa­tisierte Daten­er­he­bung über Pro­gram­mier­schnittstellen und Web­scrap­ing, automa­tisierte Tex­t­analy­sen, Net­zw­erk­analy­sen, maschinelles Ler­nen und Sim­u­la­tionsver­fahren. Neben ein­er konzep­tionellen Ein­führung in die jew­eili­gen The­men­felder geht es vor allem darum, in kurzen Tuto­ri­als selb­st erste prak­tis­che Erfahrun­gen zu sam­meln sowie weit­er­führende Möglichkeit­en, aber auch Lim­i­ta­tio­nen, von Com­pu­ta­tion­al Meth­ods ken­nen­zuler­nen.

Digital Humanities and Libraries and Archives in Religious Studies: An Introduction

Clif­ford B. Ander­son (Hrsg.)
https://doi.org/10.1515/9783110536539

How are dig­i­tal human­ists draw­ing on libraries and archives to advance research and learn­ing in the field of reli­gious stud­ies and the­ol­o­gy? How can librar­i­ans and archivists make their col­lec­tions acces­si­ble to dig­i­tal human­ists?

The goal of this vol­ume is to pro­vide an overview of how reli­gious and the­o­log­i­cal libraries and archives are sup­port­ing the nascent field of dig­i­tal human­i­ties in reli­gious stud­ies. The vol­ume show­cas­es the per­spec­tives of fac­ul­ty, librar­i­ans, archivists, and allied cul­tur­al her­itage pro­fes­sion­als who are draw­ing on pri­ma­ry and sec­ondary sources in inno­v­a­tive ways to cre­ate dig­i­tal human­i­ties projects in the­ol­o­gy and reli­gious stud­ies. Top­ics include curat­ing col­lec­tions as data, con­duct­ing sty­lo­met­ric analy­ses of reli­gious texts, and teach­ing dig­i­tal human­i­ties at the­o­log­i­cal libraries.

The shift to dig­i­tal human­i­ties promis­es clos­er col­lab­o­ra­tions between schol­ars, archivists, and librar­i­ans. The chap­ters in this vol­ume con­sti­tute essen­tial read­ing for those inter­est­ed in the future of the­o­log­i­cal librar­i­an­ship and of dig­i­tal schol­ar­ship in the fields of reli­gious stud­ies and the­ol­o­gy.

R for Data Science

Hadley Wick­ham, Mine Çetinkaya-Run­del & Gar­rett Grole­mu­nd
https://r4ds.hadley.nz/2. Auflage

This book will teach you how to do data sci­ence with R: You’ll learn how to get your data into R, get it into the most use­ful struc­ture, trans­form it and visu­al­ize.

In this book, you will find a practicum of skills for data sci­ence. Just as a chemist learns how to clean test tubes and stock a lab, you’ll learn how to clean data and draw plots—and many oth­er things besides. These are the skills that allow data sci­ence to hap­pen, and here you will find the best prac­tices for doing each of these things with R. You’ll learn how to use the gram­mar of graph­ics, lit­er­ate pro­gram­ming, and repro­ducible research to save time. You’ll also learn how to man­age cog­ni­tive resources to facil­i­tate dis­cov­er­ies when wran­gling, visu­al­iz­ing, and explor­ing data.

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New Books Network Podcast: „Emoji Speak: Communication and Behaviours on Social Media“

Im New Books Net­work Pod­cast in der Rei­he „New Books in Lan­guage“ sprach Jie­un Kiaer am 16.8.2023 über ihre Forschung rund um Emo­ji. Ihr Buch dazu ist bei uns als eBook ver­füg­bar.

Emo­ji Speak: Com­mu­ni­ca­tion and Behav­iours on Social Media (Blooms­bury, 2023) by Dr. Jie­un Kiaer pro­vides an in-depth dis­cus­sion of emo­ji use in a glob­al con­text, this vol­ume presents the use of emo­ji as a huge­ly impor­tant facet of com­put­er-medi­at­ed com­mu­ni­ca­tion, lead­ing Dr. Kiaer to coin the term ‚emo­ji speak‘.

Explor­ing why and how emo­jis are born, and the dif­fer­ent ways in which peo­ple use them, this book high­lights the diver­si­ty of emo­ji speak. Pre­sent­ing the results of empir­i­cal inves­ti­ga­tions with par­tic­i­pants of British, Bel­gian, Chi­nese, French, Japan­ese, Jor­dan­ian, Kore­an, Sin­ga­pore­an, and Span­ish back­grounds, it rais­es impor­tant ques­tions around the com­plex­i­ty of emo­ji use.

Though emo­jis have become ubiq­ui­tous, their inter­pre­ta­tion can be more chal­leng­ing. What is humor­ous in one region, for exam­ple, might be con­sid­ered inap­pro­pri­ate or insult­ing in anoth­er. Whilst emo­ji use can speed up our com­mu­ni­ca­tion, we might also ques­tion whether they con­vey our emo­tions suf­fi­cient­ly. More­over, far from belong­ing to the youth, peo­ple of all ages now use emo­ji speak, prompt­ing Kiaer to con­sid­er the future of our com­mu­ni­ca­tion in an increas­ing­ly dig­i­tal world.

This inter­view was con­duct­ed by Dr. Miran­da Melch­er whose doc­tor­al work focused on post-con­flict mil­i­tary inte­gra­tion, under­stand­ing treaty nego­ti­a­tion and imple­men­ta­tion in civ­il war con­texts, with qual­i­ta­tive analy­sis of the Angolan and Mozam­bi­can civ­il wars.

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Kennen Sie schon … British Pathé?

Before tele­vi­sion, peo­ple came to movie the­atres to watch the news.

Das Por­tal „British Pathé“ sam­melt solche Nachricht­ensendun­gen:

British Pathé is con­sid­ered to be the finest news­reel archive in the world. Span­ning the years from 1896–1978, its col­lec­tions include footage from around the globe of major events, famous faces, fash­ion trends, trav­el, sci­ence, and cul­ture. It is an invalu­able resource for broad­cast­ers, doc­u­men­tary pro­duc­ers, muse­um cura­tors, and researchers world­wide.

The entire archive of 85,000 films is avail­able to view for free on the British Pathé web­site while licences can be acquired for oth­er uses.

British Pathé also rep­re­sents con­tent from part­ner organ­i­sa­tions, such as Reuters‘ his­tor­i­cal col­lec­tion, which includes more than 130,000 items dat­ing from 1910 to the end of 1984.

https://www.britishpathe.com/about/

Die Auf­nah­men sind grup­piert in die The­men­bere­iche „Indus­try“, „Sport“, „Arts and Cul­tures“, „Coun­tries, regions and cities“, „Roy­al Col­lec­tions“, „Pol­i­tics & polit­i­cal fig­ures“ und „War col­lec­tion“.

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SWR2 Wissen: „Al-Andalus heute – Spaniens muslimisches Erbe“

Logo SWR2 bei Wikimedia Commons„Bis 1492 stand Andalusien unter mus­lim­is­chem Ein­fluss.
Heute ver­mark­tet die Region rund um Grana­da und Cor­do­ba ihr ara­bis­ches Erbe, marokkanis­che Ein­wan­der­er ver­di­enen Geld mit ori­en­tal­is­chen Sou­venirs und Teestuben für Touris­ten.
Nicht alle find­en das gut, manche sprechen von ein­er schle­ichen­den erneuten Eroberung. Denn heute ist den meis­ten Spanierin­nen und Spaniern die ara­bis­che Kul­tur fremd, die 800 Jahre lang auch ihre war.
Immer­hin: Die junge Gen­er­a­tion hat mit der Rückbesin­nung auf die mus­lim­is­che Ver­gan­gen­heit begonnen.“
(SWR, Brigitte Kramer, Van­ja Bud­de)

Sie kön­nen die Sendung, die am 27.12.2022 in der Rei­he „SWR2 Wis­sen“ lief, über die Seite des SWR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden. Es gibt auch ein Manuskript zur Sendung.

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Buntes aus Westfalen — „Wat sachsse. Ruhrpott-Geschichten mit Günner Mambrallek“

In der Kat­e­gorie „Buntes aus West­falen“ bericht­en wir über (teils kuriose) Neuer­schei­n­un­gen, die wir als Lan­des­bib­lio­thek im Rah­men des Pflich­tex­em­plar­recht­es (das gibt es schon seit 1824!) als kosten­lose Belegex­em­plare aus west­fälis­chen Ver­la­gen und/oder Selb­stver­legern erhal­ten.

Aus dem Klap­pen­text:

Weisse, wenne ma über­leechss, wat inne let­zten Jahre allet nich so töffte gelaufen is: Kün­st­lerische Intel­li­genz und Kred­ithaie im Fratzen­buch, dazu dieser selb­ster­nan­nte Zar Wladimir, der Kurze aussen Osten, der glaubte, die ganze Welt beherrschen zu müssen, E‑Scooter auffe Straße und Insek­ten inne Brötkes … Nee, schön is dat allet nich.

Aber isset ‚n Grund, sich nur noch inne stille Ecke zu verkriechen und Trüb­sal zu blasen? Höm­ma, davon wird et auch nich bess­er. Da zieh ich dat doch vor, weit­er die Klüsen offen zu hal­ten und mit so ‚n bissken Schmun­zeln inne Schnüss die Welt um mich rum und die Leute zu beobacht­en und mir so meine eige­nen Gedanken zu machen.
Gün­ner Mam­brallek ist ein echter Rotz aussem Pott und schreibt, wie ihm der Schn­abel gewach­sen ist. In neuen, frechen Kurzgeschicht­en haut er mal wieder so richtig ver­bal drauf.
Wat sachsse dazu: Glück Auf und viel Spässken, auch mitte selb­st­ge­malte Bild­kes!

zum Buch im ULB-Kat­a­log
zum Buch auf der Ver­lags-Web­site

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WDR ZeitZeichen zu „Sultana“ Roxelane

Logo WDR bei Wikimedia Commons3. April 1558 – Die Ex-Sklavin und „Sul­tana“ Rox­e­lane stirbt in Istan­bul
Von der Sklavin zur mächtig­sten Frau im Osman­is­chen Reich: Rox­e­lane wird die Lieblings­frau von Sul­tan Süley­man. Der Herrsch­er heiratet sie und lässt ihr freie Hand.
Ihre Herkun­ft ist ungek­lärt. Rox­e­lane stammt ver­mut­lich aus der heuti­gen Ukraine — aus jen­er Region, die um 1500 Ruthe­nien genan­nt wird. Sie soll ange­blich die Tochter eines ortho­dox­en Priesters sein und eigentlich Alek­san­dra Lisows­ka heißen. Diese Angaben wer­den jeden­falls im 17. Jahrhun­dert von einem pol­nis­chen Gesandten genan­nt, der sich wiederum auf osman­is­che Zeitzeu­gen beruft.
Dem­nach wird Rox­e­lane möglicher­weise von tatarischen Sklaven­jägern ent­führt und nach Istan­bul gebracht. Die etwa 15-Jährige lan­det im Alten Serail, dem Harem von Sul­tan Süley­man dem Prächti­gen. Rund 300 Frauen leben in dieser abgeschlosse­nen Welt. Fast alle sind Sklavin­nen – ger­aubt im Kauka­sus, in Alban­ien oder Griechen­land.

Sul­tan­mut­ter führt Harem
Die meis­ten der Frauen bekom­men den Sul­tan nie zu Gesicht. Nur wenige Auser­wählte teilen mit ihm das Lager. Um auf den Kon­takt mit dem Herrsch­er vor­bere­it­et zu sein, ler­nen die Mäd­chen Lesen, Schreiben, Rech­nen, Musizieren und die Kun­st des ele­gan­ten Schreibens.
Doch der Harem ist nicht nur eine Aus­bil­dungsstätte, son­dern auch ein Macht­fak­tor. An sein­er Spitze ste­ht die Mut­ter des Sul­tans. Es gel­ten kom­plizierte Regeln, an die auch der Sul­tan gebun­den ist. Für gewöhn­lich hat er mehrere Favoritin­nen, die seine Mut­ter für ihn aus­sucht. Sobald die Frauen einen Sohn gebären, steigt ihr Anse­hen. Doch als Geliebte haben sie aus­ge­di­ent.

Hür­rem bedeutet die Freud­volle
Ein Sohn pro Konku­bine – so lautet Grund­satz. Damit soll ver­hin­dert wer­den, dass die Frauen zu viel Ein­fluss bekom­men und ihre Söhne später gegeneinan­der kämpfen. Denn bei den Osma­n­en gibt es kein Vor­recht des Erst­ge­bore­nen. Bevor Rox­e­lane dem Herrsch­er auf­fällt, hält sich Süley­man an die Kon­ven­tion: Bei sein­er Machtüber­nahme hat er bere­its drei Söhne von drei ver­schiede­nen Frauen.
Auf Rox­e­lane wird der Herrsch­er schon vor oder kurz nach seinem Mach­tantritt aufmerk­sam. Wegen ihrer über­schäu­menden Fröh­lichkeit erhält sie den Namen Hür­rem – die Freud­volle. Der manch­mal melan­cholis­che Süley­man ist von dieser munteren und intel­li­gen­ten Gefährtin entzückt. Er schickt Hür­rem nicht in die Prov­inz, als sie 1521 einen Sohn bekommt. Der Herrsch­er hat mit ihr vier weit­ere Söhne und eine Tochter.

Ex-Sklavin wird Ehe­frau und Bera­terin
Hür­rem zieht in den Top­kapi-Palast in Istan­bul ein. Sie bringt Süley­man auch dazu, sie freizu­lassen. 1534 – wahrschein­lich kurz nach dem Tod sein­er Mut­ter – heiratet er sie. Die bemerkenswerten Verän­derun­gen der osman­is­chen Tra­di­tion löst bei seinen Unter­ta­nen Empörung und bei west­lichen Beobachtern Erstaunen aus.
Hür­rem wird zu ein­er wichti­gen Bera­terin Süley­mans. Sie ist sog­ar diplo­ma­tisch aktiv. Ihr ober­stes Ziel ist es, die Posi­tion der gemein­samen Kinder abzu­sich­ern. Am Hof gibt es bald zwei Parteien: Hür­rem (Rox­e­lane) auf der einen und dem Großwe­sir Ibrahim Pascha auf der anderen Seite. Ibrahim ist ein Jugend­fre­und des Sul­tans und ver­bün­det mit der ersten Favoritin Mahide­vran und deren Sohn Mustafa.

Der Hex­erei verdächtigt
Als der Großwe­sir und Prinz Mustafa umge­bracht wer­den, ist für die aufge­brachte Bevölkerung klar, dass nur Rox­e­lane hin­ter den Tat­en steck­en kann. Der Herrsch­er müsse durch ihre Hex­erei und ihre Aphro­disi­a­ka manip­uliert wor­den sein. Eine durch die Geschichte immer wieder wirk­same Ver­schwörungserzäh­lung über mächtige Frauen. Doch Sul­tan Süley­man schert sich nicht zum Gerüchte: 38 Jahre lang hält er Rox­e­lane die Treue.
Wie groß ihre Macht ist, lässt sich an ihren Stiftun­gen able­sen. Bei den Gebäudekom­plex­en, die sie in Mek­ka, Med­i­na, Jerusalem und im Zen­trum von Istan­bul erbauen lässt, sind häu­fig eine Moschee, eine Schule und eine Armenküche dabei. Rox­e­lane stirbt im April 1558 in Istan­bul. Sie erlebt nicht mehr mit, wie sich zwei ihrer Söhne einen bluti­gen Kampf um die Nach­folge liefern. Der Sul­tan begräbt seine große Liebe im Garten der Süley­maniye-Moschee.“

(WDR, Chris­tiane Kop­ka, Redak­tion: David Rother)

Sie kön­nen die Sendung, die am 3.4.2023 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Bayern2 radioWissen: „Kriemhild und Brünhild – Heldinnen der Nibelungen“

Logo Bayern2 bei Wikimedia Commons„Im Nibelun­gen­lied, einem mit­te­lal­ter­lichen Epos, geht es um Liebe und Eifer­sucht, um Ver­rat, Rache und Mord. Im Mit­telpunkt ste­hen dabei zwei wun­der­schöne Frauen von höchst unter­schiedlichem Charak­ter: Kriemhild und Brün­hild.“
(Bay­ern 2, Car­o­la Zin­ner)

Sie kön­nen die Sendung aus dem Jahr 2020, die zulet­zt am 29.8.2023 auf Bay­ern 2 lief, über die Seite des BR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Aus unseren Neuerwerbungen – Sprachen und Literaturen allgemein 2023.10

Heroen – Helden: Eine Geschichte der lit­er­arischen Exor­bi­tanz von der Antike bis zur Gegen­wart
BuchcoverEine Lit­er­aturgeschichte des exor­bi­tan­ten Heros, die unser Sprechen über Helden heute auf eine neue Grund­lage stellt.
Das Buch zeich­net eine Geschichte der abendländis­chen Vorstel­lung von Helden­tum nach, die bis­lang ungeschrieben ist. Es zeigt, inwiefern die Vorstel­lung von einem Helden, wie sie in der antiken und mit­te­lal­ter­lichen Heldenepik geprägt wor­den war, in Mod­erne und Gegen­wart wirk­sam geblieben ist. Die Beiträge des Buch­es führen zunächst die heldenepis­che Vorstel­lung eines Helden vor, der durch men­schlich­es Über­maß und soziale Destruk­tiv­ität (Exor­bi­tanz) charak­ter­isiert ist (»Ilias«, »Beowulf«, »Nibelun­gen­lied«, »Edda« und Sagas, »Chan­son de Roland«, »Cid«). Daneben zeigen sie, wie schon in der Vor­mod­erne an dieser Helden­vorstel­lung durch Anpas­sung an neue kul­turelle Gegeben­heit­en, Über­tra­gung in andere Diskurse oder Neukonzep­tion im Sinne gel­tender sozialer Nor­men gear­beit­et wor­den ist (»Gil­gamesch«, »Aeneis«, Judith-Erzäh­lun­gen, Höfis­ch­er Roman). Zulet­zt ver­fol­gen sie, wie die Vorstel­lung des exor­bi­tan­ten Helden in der neuzeitlichen Lit­er­atur sowie in Com­ic, Film und Com­put­er­spiel der Gegen­wart fortlebt. Ziel dieser Lit­er­aturgeschichte ist es, der aktuellen Diskus­sion um die gesellschaftliche Re.levanz von Helden­tum heute eine neue begrif­fliche Basis zu geben.
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The val­ue of con­ver­sa­tion: per­spec­tives from antiq­ui­ty to moder­ni­ty
BuchcoverWhat is the val­ue of con­ver­sa­tion mea­sured by? Are there more valu­able and infe­ri­or types of con­ver­sa­tion? What role do the con­tents, the peo­ple, and the cir­cum­stances play? Do times and epochs shape their own con­ver­sa­tions? Con­ver­sa­tion norms from hand­books as well as con­ver­sa­tions repro­duced in texts or recon­struct­ed from texts shed light on these ques­tions. The con­tri­bu­tions in this vol­ume are grouped around con­cep­tu­al ques­tions, spe­cif­ic con­texts such as the salon and the table con­ver­sa­tion, bring stud­ies on indi­vid­ual lit­er­ary texts and cov­er the Euro­pean cul­tur­al his­to­ry from Pla­to to the 20th cen­tu­ry.
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Der Her­aus­ge­ber Christoph Stroset­z­ki ist übri­gens Pro­fes­sor Emer­i­tus des Müs­nter­an­er Roman­is­chen Sem­i­nars.

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WDR ZeitZeichen zu Jane Austens Roman „Stolz und Vorurteil“

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Der Roman „Stolz und Vorurteil“ ist ein­er der pop­ulärsten Klas­sik­er der englis­chen Lit­er­atur. Anfang des 19. Jahrhun­derts schreibt die Autorin Jane Austen eine Liebesgeschichte — und kom­biniert sie mit Sozialkri­tik.
Eliz­a­beth ist eine der fünf unver­heirateten Töchter der Fam­i­lie Ben­net. Ihre Mut­ter ist stets darauf bedacht, geeignete Heiratskan­di­dat­en für ihre Töchter auszuwählen. Doch Eliz­a­beth weigert sich, auf die Vorschläge einzuge­hen. Die Haupt­fig­ur von Jane Austens Roman „Pride an Prej­u­dice“ („Stolz und Vorurteil“) hat ihren eige­nen Kopf und lehnt sich gegen gesellschaftliche Zwänge ihrer Zeit auf.
„Alle­in­ste­hende Frauen haben eine schreck­liche Nei­gung, arm zu sein – was ein überzeu­gen­des Argu­ment fürs Heirat­en ist“, schreibt Jane Austen 1817 in einem Brief an eine Fre­undin. Junge Frauen aus dem niederen Lan­dadel erwartet damals exis­ten­zielle Not, falls sie es nicht schaf­fen, einen begüterten Mann zu find­en. Beruf­stätigkeit ist für Frauen aus der Ober­schicht damals keine Option.

Aus Antipathie wird Liebe
Im Roman kom­biniert Jane Austen ihre Kri­tik an der Rolle der Frau mit ein­er — für dama­lige Ver­hält­nisse — ungewöhn­lichen Liebesgeschichte: Die stolze Eliz­a­beth Ben­net lehnt zunächst einen Antrag von Mr. Dar­cy ab. Der Verehrer wiederum pflegt lange seine Vorurteile gegenüber der standesmäßig niedrigeren Fam­i­lie von Eliz­a­beth.
Erst nach vie­len Ver­wick­lun­gen kom­men sich die bei­den näher. Sie sind eines der ersten Paare der Weltlit­er­atur, die sich am Anfang nicht ausste­hen kön­nen und eine Weile brauchen, um die Liebe füreinan­der zu erken­nen. Ein Plot, der danach immer wieder aufge­grif­f­en wird.

Selb­st­be­wusst, witzig, schlagfer­tig
Ein weit­er­er Grund für den großen Erfolg ist die Haupt­fig­ur. Während die üblichen Roman-Heldin­nen dieser Zeit engel­hafte Wesen mit beschränk­tem Ver­stand sind, erscheint Eliz­a­beth Ben­net als junge Frau mit Eck­en und Kan­ten: selb­st­be­wusst, witzig und schlagfer­tig.
Jane Austen bringt mit ihrem präzisen Blick auf das Alltägliche nicht nur den Real­is­mus in die englis­che Lit­er­atur. Sie entwick­elt auch erzähltech­nis­che Neuerun­gen wie die erlebte Rede. So schlüpft sie in ihre Haupt­fig­ur hinein und schildert Eliz­a­beths emo­tionale Innen­welt. Austens Tal­ent, Fig­uren in Dialo­gen lebendig wer­den zu lassen, wird oft mit dem Shake­spear­es ver­glichen.

Der erste Anlauf scheit­ert
Eine erste Ver­sion von „Stolz und Vorurteil“ entste­ht, als Jane Anfang 20 ist. Ihr Vater bietet das Manuskript einem Ver­lag an, doch dieser lehnt ab. Die Schrift­stel­lerin lässt sich aber nicht ent­muti­gen. Sie schreibt gle­ich an ihrem näch­sten Roman, während sie ihre älteren Texte immer wieder über­ar­beit­et.
Da Austen – anders als ihre Roman­fig­uren – unver­heiratet bleibt, ist sie auf die Gun­st ihrer Ver­wandten angewiesen. Sie wohnt auf dem Anwe­sen ihres Brud­ers Edward und küm­mert sich um ihre Nef­fen und Nicht­en. Trotz­dem schafft sie es, die bere­its vor­liegen­den Werke in eine endgültige Form zu brin­gen.

Auch der Prinzre­gent wird Fan
1811 kommt „Ver­stand und Gefühl“ her­aus, unter der Autorin­nenangabe „By a Lady“. Austens erster Roman verkauft sich so gut, dass ihr zweit­er – „Stolz und Vorurteil“ – am 28. Jan­u­ar 1813 mit dem Ver­merk erscheint: „Von der Autorin von ‚Ver­stand und Gefühl‘ “. Das Buch wird kein Best­seller, aber schon im Som­mer ist die erste Auflage von 1.500 Exem­plaren ver­grif­f­en.
Nach­dem ihr Brud­er Hen­ry ihre Autorin­nen­schaft aus­ge­plaud­ert hat, bekommt Austen viele Briefe von Bewun­der­ern. Dazu gehört auch der Prinzre­gent, den sie allerd­ings nicht ausste­hen kann. Jane Austin stirbt am 17. Juli 1817 mit 41 Jahren, ver­mut­lich an ein­er Neben­nieren-Insuf­fizienz. Den Wel­ter­folg von „Stolz und Vorurteil“ erlebt sie nicht mehr. Heute gibt es Filme, Serien, Hör­spiele, Musi­cals und sog­ar Nacherzäh­lun­gen mit Meer­schweinchen und Zom­bies.“
(WDR, Chris­tiane Kop­ka, Gesa Rünker)

Sie kön­nen die Sendung, die am 28.1.2023 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Aus unseren Neuerwerbungen – Slavistik 2023.10

Utopie in der rus­sis­chen Lit­er­atur
BuchcoverUtopie in der rus­sis­chen Lit­er­atur vere­int eine Rei­he von Fall­stu­di­en zu Utopie (und Antiu­topie) in der rus­sis­chen Lit­er­atur, die epochenüber­greifend den Zeitraum vom 18. Jahrhun­dert bis zur Puškin-Zeit, von Real­is­mus zu Sym­bol­is­mus, von Avant­garde zu Sozial­is­tis­chem Real­is­mus und von „Tauwet­ter“ zu Post­mod­erne umfassen. Die syn­chrone Sicht auf utopis­che The­men der jew­eili­gen Epoche ermöglicht, die Spez­i­fi­ka und den Mod­ellcharak­ter des utopis­chen ver­sus antiu­topis­chen Denkens in Rus­s­land ken­nen­zuler­nen.
Jede Fall­studie ist tex­t­an­a­lytisch aus­gerichtet und erschließt kün­st­lerische, for­male und gat­tungsmäßige Struk­turen, die die utopis­che und antiu­topis­che Lit­er­atur aus­bildet. Dabei wer­den auch philosophis­che- und lit­er­aturgeschichtliche Kon­texte berück­sichtigt. Der jew­eilige Kon­textbezug öffnet den Weg für ver­gle­ichende Stu­di­en utopis­ch­er Entwürfe in anderen europäis­chen Lit­er­a­turen und in der Philoso­phie. In ihrer epochenüber­greifend­en Bre­ite füllen die Fall­stu­di­en so eine Lücke in der Erforschung des utopis­chen Denkens in Rus­s­land. Wie genau sich das utopis­che Denken in rus­sis­chen Werkre­al­isierun­gen man­i­festiert, wird ger­ade im Jahre 2023 nicht allein für Rus­sis­ten, son­dern auch für Kom­para­tis­ten, Sozi­olo­gen und Philosophen von Inter­esse sein.
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Wan­der­jahre in Lit­er­atur und Leben: Ontolo­gien des Wandel(n)s
BuchcoverBegriffe wie ›Wende‹ und ›Wan­del‹ beze­ich­nen Phasen der Verän­derung und Momente der Entschei­dung. Das klas­sis­che Dra­ma und die Lit­er­atur über­haupt erzeu­gen hier­aus Sit­u­a­tio­nen zwis­chen Kairos und Katas­tro­phe, zwis­chen Kon­flikt und Kathar­sis. Texte chronikalis­chen Charak­ters wie his­to­ri­ographis­che Darstel­lun­gen, (Auto)biographien, aber auch die rus­sis­che ›Pow­est‹ zeigen das Leben in seinem Ver­lauf, in dem es sowohl ›Stern­stun­den‹ als auch ›dark­est hours‹ gibt. Allen (auto)biographischen und fik­tionalen Wand­lun­gen liegt ein Han­deln oder eine Hand­lung zugrunde, die in den hier ver­sam­melten Beiträ­gen the­ma­tisiert wer­den. Der Lit­er­arisierung des Unsteten und den Peripetien des Lebens ist dieser Band gewid­met.
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Aus unseren Neuerwerbungen – Romanistik 2023.10

Inno­va­tion in the Ital­ian counter-ref­or­ma­tion
BuchcoverThe endur­ing “black leg­end” of the Ital­ian Counter-Ref­or­ma­tion, which has held sway in both schol­ar­ly and pop­u­lar cul­ture, main­tains that the Coun­cil of Trent ush­ered in a cul­tur­al dark age in Italy, snuff­ing out the spec­tac­u­lar cre­ative pro­duc­tion of the Renais­sance. As a result, the decades fol­low­ing Trent have been most­ly over­looked in Ital­ian lit­er­ary stud­ies, in par­tic­u­lar. The thir­teen essays of Inno­va­tion in the Ital­ian Counter-Ref­or­ma­tion present a rad­i­cal recon­sid­er­a­tion of lit­er­ary pro­duc­tion in post-Tri­den­tine Italy. With par­tic­u­lar atten­tion to the much-maligned tra­di­tion of spir­i­tu­al lit­er­a­ture, the volume’s con­trib­u­tors weave lit­er­ary analy­sis togeth­er with reli­gion, the­ater, art, music, sci­ence, and gen­der to demon­strate that the lit­er­a­ture of this peri­od not only mer­its study but is pos­i­tive­ly inno­v­a­tive. Con­trib­u­tors include such renowned crit­ics as Vir­ginia Cox and Amedeo Quon­dam, two of the lead­ing schol­ars on the Ital­ian Counter-Ref­or­ma­tion.
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A com­pan­ion to the Span­ish picaresque nov­el
BuchcoverWrit­ten by an inter­na­tion­al group of schol­ars, this edit­ed col­lec­tion pro­vides an overview of the Span­ish picaresque from its ori­gins in tales of low­born adven­tur­ers to its impor­tance for the mod­ern nov­el, along with con­sid­er­a­tion of the debates that the picaresque has inspired.
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Aus unseren Neuerwerbungen – Sprachen und Kulturen Asiens, Afrikas und Ozeaniens 2023.10

Genre net­works and empire: rhetoric in ear­ly impe­r­i­al Chi­na
A decolo­nial read­ing of Han Dynasty rhetoric reveals the log­ics and net­works that gov­erned ear­ly impe­r­i­al Chi­na
In Genre Net­works and Empire, Xiaoye You inte­grates a decolo­nial and transna­tion­al approach to con­struct a rhetor­i­cal his­to­ry of ear­ly impe­r­i­al Chi­na. You cen­ters ancient Chi­nese rhetoric by focus­ing on how an impe­r­i­al matrix of pow­er was estab­lished in the Han Dynasty through gen­res of rhetoric and their embod­ied cir­cu­la­tion, and through epis­temic con­structs such as the Way, heav­en, rit­u­al, and yin-yang.
Through the con­cept of genre net­works, derived from both ancient Chi­nese and West­ern schol­ar­ship, You unlocks the mech­a­nisms of ear­ly Chi­nese impe­r­i­al bureau­cra­cy and maps their far-reach­ing influ­ence. He con­sid­ers the com­mu­ni­ca­tion of gov­er­nance, polit­i­cal issues, court con­sul­ta­tions, and the reg­u­la­tion of the inner quar­ters of empire. He close­ly reads debates among gov­ern­ment offi­cials, pro­vid­ing insight into their efforts to gov­ern and legit­imize the regime and their embod­i­ment of dif­fer­ent schools of thought. Genre Net­works and Empire embraces a vari­ety of rhetor­i­cal forms, from edicts, exam essays, and com­men­taries to instruc­tion man­u­als and memo­ri­als. It cap­tures a range of lit­er­ary styles serv­ing the rhetor­i­cal pur­pos­es of praise and crit­i­cism. In the con­text of court doc­u­men­ta­tion, these genre net­works reflect sys­tems of words in motion, medi­at­ed gov­ern­men­tal deci­sions and acts, and forms of gov­ern­men­tal log­ic, strat­e­gy, and rea­son.
A com­mit­ted work of decolo­nial schol­ar­ship, Genre Net­works and Empire shows, through Chi­nese words and writ­ing, how the rul­ing elites of Han Chi­na forged a lin­guis­tic matrix of pow­er, a book that bears impli­ca­tions for stud­ies of rhetoric and empire in gen­er­al.
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Jew­ish Lit­er­ary Eros: Between Poet­ry and Prose in the Medieval Mediter­ranean
BuchcoverIn Jew­ish Lit­er­ary Eros, Isabelle Levy explores the orig­i­nal­i­ty and com­plex­i­ty of medieval Jew­ish writ­ings. Exam­in­ing medieval prosime­tra (texts com­posed of alter­nat­ing prose and verse), Levy demon­strates that sec­u­lar love is the com­mon theme across Ara­bic, Hebrew, French, and Ital­ian texts. At the cross­roads of these spheres of intel­lec­tu­al activ­i­ty, Jews of the medieval Mediter­ranean com­posed texts that com­bined dom­i­nant cul­tures‘ lit­er­ary stylings with bib­li­cal Hebrew and oth­er ele­ments from Jew­ish cul­tures. Levy explores Jew­ish authors‘ treat­ments of love in prosime­tra and finds them cre­ative, com­plex, and inno­v­a­tive.
Jew­ish Lit­er­ary Eros com­pares the mixed-form com­po­si­tions by Jew­ish authors of the medieval Mediter­ranean with their Ara­bic and Euro­pean coun­ter­parts to find the par­tic­u­lar moments of inno­va­tion among tex­tu­al prac­tices by Jew­ish authors. When viewed in the com­par­a­tive con­text of the medieval Mediter­ranean, the evolv­ing rela­tion­ship between the mixed form and the theme of love in sec­u­lar Jew­ish com­po­si­tions refines our under­stand­ing of the ways in which the Jew­ish lit­er­a­ture of the peri­od nego­ti­ates the hermeneu­tic and the­o­log­i­cal under­pin­nings of Islam­i­cate and Chris­t­ian lit­er­ary tra­di­tions.
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Open-Access-Bücher zur Nordistik

In der let­zten Zeit sind u.a. diese frei ver­füg­baren Titel erschienen:

Nordic perspectives on the discourse of things: Sakprosa texts helping us navigate and understand an ever-changing reality

Catha­ri­na Nys­tröm Höög, Hen­rik Rahm & Gøril Thomassen Ham­mer­stad (Hrsg.)
https://doi.org/10.1007/978–3‑031–33122‑0

This open access book deals with the role of writ­ten texts in an increas­ing­ly diverse and dynam­ic soci­ety, bring­ing togeth­er a series of stud­ies anchored in the Scan­di­na­vian research tra­di­tion of sakprosa, which rough­ly trans­lates as ‘sub­ject-ori­ent­ed prose’ or ‘pro­fes­sion­al com­mu­ni­ca­tion’. The authors exam­ine the writ­ten text’s capac­i­ty to tran­scend con­tex­tu­al bound­aries, as a cru­cial fac­tor in the impor­tance of cap­tur­ing and main­tain­ing con­tent as a man­age­able enti­ty. The  chap­ters each deal with a text type that man­ages com­plex con­tent in a spe­cial­ized way, includ­ing genre shift­ing in CSR reports, dis­course net­works in mod­ern dig­i­tal cul­ture, dig­i­tal and social media cri­sis com­mu­ni­ca­tion, and epis­temic posi­tions in non-fic­tion. This book is rel­e­vant to fields such as text research, professional/digital com­mu­ni­ca­tion, dis­course analy­sis and lit­er­a­cy stud­ies, and may also be of inter­est to dis­ci­plines such as his­to­ry, rhetoric, orga­ni­za­tion stud­ies, media studies/journalism, and lin­guis­tics. 

Literary citizenship in Scandinavia in the long eighteenth century

Ruth Hem­stad, Jan­icke S. Kaasa, Ellen Kreft­ing & Aina Nød­ing (Hrsg.)
https://openaccess.boydellandbrewercms.com/?id=-259363

How do you become a cit­i­zen? Ever since print­ing was intro­duced, being a mem­ber of soci­ety increas­ing­ly involved read­ing and writ­ing: for socia­bil­i­ty and belong­ing, instruc­tion and enter­tain­ment, prof­it and char­i­ty, spir­i­tu­al awak­en­ing and polit­i­cal debate. Lit­er­ary prac­tices shaped and changed iden­ti­ties and the organ­i­sa­tion of soci­ety dur­ing the Long Eigh­teenth Cen­tu­ry. In Scan­di­navia, this hap­pened local­ly, as well as transna­tion­al­ly — read­ing, writ­ing and pro­duc­ing texts involved entan­gle­ments with­in and beyond the bor­ders of the North­ern Euro­pean periph­ery of Nor­way, Den­mark and Swe­den.

Focus­ing on ‚lit­er­ary cit­i­zen­ship‘, this vol­ume uncov­ers the dif­fer­ent ways in which engage­ments with print have medi­at­ed and estab­lished net­works and com­mu­ni­ties, iden­ti­ties and agen­cies of mul­ti­ple sorts in an inter­con­nect­ed media land­scape. The result is a com­plex and intrigu­ing his­to­ry of the book in the Scan­di­na­vian region. This his­to­ry is, on the one hand, influ­enced by a Euro­pean mar­ket and tra­di­tion. On the oth­er hand, it offers an impor­tant and dif­fer­ent case of region­al and local adap­ta­tion, marked by what has been termed a ‚North­ern Enlight­en­ment‘.

This book will be of inter­est to schol­ars of Euro­pean enlight­en­ment stud­ies and to those who are inter­est­ed in the con­tin­u­ing debates sur­round­ing print cul­ture and his­to­ry.

Ice Blocks from Norway: The Importation of Natural Ice to Britain, Circa 1870–1925

Michael Free­man
https://doi.org/10.23865/noasp.187

For over fifty years, between around 1870 and 1914, there was a thriv­ing trade that saw translu­cent block ice export­ed to Great Britain from the fjords and lakes of Nor­way. By 1899, the vol­ume of ice land­ed in Britain had reached over half a mil­lion tons, with the port of Lon­don often account­ing for 40–50 per cent of that total. The ice was need­ed for food preser­va­tion as Britain’s increas­ing­ly urban and indus­tri­al pop­u­la­tion grew expo­nen­tial­ly over the lat­er nine­teenth cen­tu­ry and, over time, to sat­is­fy Britons’ taste for iced drinks and ice cream. For Nor­way, the trade yield­ed eco­nom­ic ben­e­fits across coastal com­mu­ni­ties of the south and south-east. In effect, ice pro­duc­tion was a form of agri­cul­ture that gave rise to a reg­u­lar labour force, mul­ti­ple ice stores, and inge­nious wood­en chutes for mov­ing ice blocks down to load­ing wharves.

Ice Blocks from Nor­way: The Impor­ta­tion of Nat­ur­al Ice to Britain, Cir­ca 1870–1925 is a rich­ly illus­trat­ed, defin­i­tive account of the his­to­ry of this unique trade. The book will appeal to gen­er­al, informed read­ers as well as aca­d­e­m­ic spe­cial­ists.

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Aus unseren Neuerwerbungen – Germanistik 2023.10

Die deutsche Energiewende – Ter­mi­nolo­gie und Diskurs: Eine lin­guis­tis­che Unter­suchung von den Ursprün­gen bis zum Atom­ausstieg 2011
Beson­ders im heuti­gen Kriegskon­text gel­ten der Energie-Begriff und die darauf bezo­gene Kom­mu­nika­tion als zen­trale Ele­mente in der deutschen Poli­tik bzw. im nationalen sowie inter­na­tionalen Medi­endiskurs.
Aus einem inter­diszi­plinären Blick­winkel im Rah­men der Ange­wandten Ger­man­is­tis­chen Lin­guis­tik möchte dieser Band einen Hin­ter­grund zur Erforschung des Wortschatzes und des Diskurs­es bilden, die mit dem Energiebere­ich ver­bun­den sind.
Speziell fokussiert die Unter­suchung die Ter­mi­nolo­gie der erneuer­baren Energien als Bestandteil des deutschen Medi­endiskurs­es zum Energiewende-Prozess. Dieser wird diachron anhand von Begrif­f­en und Tex­ten rekon­stru­iert, die für seine Entwick­lung ab den 1970er Jahren von Belang (gewe­sen) sind. Beleuchtet wird außer­dem die diskur­sive Rolle von Lex­e­men, welche die Renais­sance des Energiewende-Begriffes in den Medi­en im Zuge des Atom­ausstiegs­beschlusses von 2011 geprägt bzw. bee­in­flusst haben: Dazu zählen etwa das Kom­posi­tum Atom­ausstieg selb­st, die Kurz­form EEG und der Anglizis­mus Frack­ing.
Auf­grund des neuen, durch den rus­sisch-ukrainis­chen Krieg geän­derten deutschen und inter­na­tionalen Energieszenar­ios entste­ht das Bedürf­nis nach weit­eren Unter­suchun­gen, die sich mit den Entwick­lun­gen des entsprechen­den Diskurs­es befassen. In dieser Hin­sicht möchte dieses Buch die Rel­e­vanz des The­mas Energie unter einem lin­guis­tis­chen Blick­winkel her­vorheben und zugle­ich einen Anstoß zu sein­er Weit­er­forschung anbi­eten.
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Krankheit und Gesund­heit: Zur Darstel­lung von Zeit­geschichte in deutschsprachiger Gegen­wart­slit­er­atur
BuchcoverKul­turgeschichtlich ist die Beziehung von Lit­er­atur und Medi­zin eine alte und tra­di­tion­sre­iche, was sich unter anderem auch darin zeigt, dass viele Schrift­steller zugle­ich Ärzte waren. Dieser Zusam­men­hang mag daran liegen, dass bei­de Wis­sens­bere­iche trotz unter­schiedlich­er Method­olo­gien und Zielset­zun­gen Grenzbere­iche und ‑übergänge des Men­schlichen als Arbeits­feld haben: krank vs. gesund, nor­mal vs. anor­mal, eingeschränkt vs. poten­tiell usw. Dies gilt auch für die deutschsprachige Gegen­wart­slit­er­atur, in der diese Beziehung nicht erst seit der Coro­na-Pan­demie aktuell ist, wie die Beiträge des vor­liegen­den Ban­des zeigen.
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