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Aus unseren Neuerwerbungen – Germanistik 2022.7

Armer Hein­rich, reich­er Hein­rich — Deutsch­er Hein­rich: Die lit­er­arische Kar­riere eines Namens im neun­zehn­ten Jahrhun­dert
BuchcoverDer Eigen­name ist als sprach­lich­es Phänomen Gegen­stand vielfältiger wis­senschaftlich­er Betra­ch­tung. In der Lit­er­atur erfüllt er seine Funk­tion unter anderem durch sein assozia­tives Poten­zial, das im Einzel­w­erk her­auszuar­beit­en eine lit­er­atur­wis­senschaftliche Grund­diszi­plin darstellt. Nun wird die deutsche Lit­er­atur des neun­zehn­ten Jahrhun­derts von einem einzel­nen Namen in auf­fäl­liger Weise dominiert, nicht nur ob sein­er Häu­figkeit, son­dern vor allem durch die promi­nente Platzierung in den großen und größten Werken dieser Zeit. Hein­rich von Ofter­din­gen ste­ht neben Hein­rich Faust, der grüne Hein­rich neben der Königlichen Hoheit Klaus Hein­rich. Dabei ist der Eigen­name per def­i­n­i­tionem zu kein­er Zeit ein unbeschriebenes Blatt. Rebec­ca Richter zeigt, dass der deutsche Herrsch­er­name schlechthin durch das neun­zehnte Jahrhun­dert zum deutschen Dichtermythos erweit­ert wird, dem Kün­stler-Ich, das in ein­er sich mod­ernisieren­den und ökonomisieren­den Welt entwed­er flüs­sig wird, oder sich ver­flüchtigt: Die Anlage zu bei­dem bringt Hein­rich bere­its im Namen mit.
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Zwis­chen Gesellschaft­sro­man und Pornografie: Der Sit­ten­ro­man im Lei­h­buch nach 1945
Anders als der pornografis­che Roman bein­hal­tet der Sit­ten­ro­man in der Regel keine reine Aufzäh­lung sex­ueller oder gar abar­tiger Hand­lun­gen. Er ist der ero­tisch und sex­uell angedeutete Teil der Sparte „Gesellschaft­sro­mane“, in dem es mehr um Anspielun­gen und Auss­chmück­un­gen als reelle Schilderung geht. Dass es „Aus­reißer“ gibt, etwa in Rich­tung Sadis­mus und Voyeuris­mus (Aus­peitschun­gen), muss aus­drück­lich betont wer­den. Darüber hin­aus allerd­ings hat der Sit­ten­ro­man im Ver­gle­ich zur Pornografie eine – wenn man das so sagen will – soziale Ziel­rich­tung: Er bein­hal­tet dis­tanziert-kri­tis­che Betra­ch­tung der beste­hen­den Gesellschaft, ihrer fest­ge­fahre­nen (Standes-) Regeln und ihrer (oft klein­bürg­er­lich-kleingeisti­gen) Tabus. Es war wohl genau jene Eng­stirnigkeit des bürg­er­lichen Lagers, die manchen Autoren ver­an­lasste, via „Sit­ten­ro­man“ seine Kri­tik zu artikulieren.
Schau­plätze der Hand­lung sind Bor­delle und Luxu­sap­parte­ments mit Edel­pros­ti­tu­ierten, aber auch der Straßen­strich und auch die aus Not geborene Hur­erei. Arm und Reich als Klis­chee – Aus­beu­tung der Unter­schicht durch die (ego­is­tis­chen, unsozial denk­enden) Reichen, aber auch durch skru­pel­lose Zuhäl­ter bzw. „Madames“, die der­sel­ben unter­priv­i­legierten Schicht entstam­men wie die aus­ge­beuteten Mäd­chen.
Die Hand­lung spielt wohl auch in Deutsch­land, wird aber mit Vor­liebe ins (exo­tis­che) Aus­land ver­legt; oft genug damit ver­bun­den sind Aben­teuer in frem­den Län­dern oder auch Krim­i­nalfälle. Beson­ders reizvoll scheint es für die Autoren gewe­sen zu sein, lange Sequen­zen in Bor­dellen oder gehobe­nen Etab­lisse­ments spie­len zu lassen – so liest sich das manch­es Mal wie eine Philip­pi­ka für die Pros­ti­tu­tion. In der Anpreisung der Romane durch die Ver­lage spie­len Frankre­ich und vor allem die franzö­sis­che Haupt­stadt Paris eine große Rolle. Das franzö­sis­che „savoir-vivre“ als Erk­lärung für man­gel­nde Sit­tlichkeit und Unmoral – die dama­li­gen Vor­be­halte und Ressen­ti­ments gegenüber unseren Nach­barn jen­seits des Rheins, wer­den in den Roma­nen immer wieder deut­lich.
Ein Aspekt, der in vie­len Sit­ten­ro­ma­nen eine wesentliche Rolle spielt, muss hier deut­lich her­vorge­hoben wer­den: Die Kri­tik an der „nor­malen“ bürg­er­lichen und klein­bürg­er­lichen sowie der soge­nan­nten gehobe­nen Gesellschaft ist vie­len Autoren (in der Regel sind es männliche Ver­fass­er) ein wichtiges Anliegen – das wird fast in jedem Roman klar erken­ntlich ange­sprochen. Das Ver­lo­gene und Moralin­saure, Schein­heiligkeit und Geheimnistuerei bei gle­ichzeit­igem Eifer, selb­st an der lukra­tiv­en Szene mitzu­ver­di­enen, beziehungsweise sein­er (kosten­losen) Lust, etwa als Bürg­er­meis­ter und son­stiges Mit­glied der gehobe­nen Gesellschaft, frö­nen zu kön­nen: dage­gen wird angeschrieben.
Und, das wird weit­er unten deut­lich wer­den, genau das sind wohl oft genau die Stellen in den Sit­ten­ro­ma­nen, die den eigentlichen Anlass zur Indizierung geben. Denn der Herr Regierungsrat, der in den Puff geht, oder der Richter, der sich von der Edel­pros­ti­tu­ierten ver­wöh­nen lässt, aber auch der wohlhabende Bürg­er, der seine Tochter in eine eben­so wohlhabende Fam­i­lie weit­ergibt, also weit­er­ver­heiratet – das von Autoren­seite aufgedeckt und gar angeprangert zu sehen – undenkbar! Denn das wurde – wie es scheint – emp­fun­den als direk­ter Angriff auf die Her­ren (meis­tens) und Damen Tugend­wächter an den zahlre­ichen Gericht­en und in der Bun­de­sprüf­stelle für jugendge­fährdende Schriften in Bad Godes­berg.
Ziel dieser Darstel­lung ist der Ver­such ein­er ersten Bestand­sauf­nahme. Während sich mit der Krim­i­nal- und West­ern­lit­er­atur im Lei­h­buch zumin­d­est Samm­lerkreise inten­siv­er beschäftigt haben, ins­beson­dere mit Vita und Werk einzel­ner Autoren wie C. V. Rock oder G. F. Unger, ist das Genre des Sit­ten­ro­mans noch so gut wie unbear­beit­et geblieben. Zwar wer­den für einzelne Titel, deren bib­li­ografis­che Dat­en und gegebe­nen­falls auch Inhalte als Geheimtipp unter Samm­lern aus­ge­tauscht wer­den, Phan­tasiepreise bezahlt, doch fehlt es bis dato sog­ar an ein­er einiger­maßen kom­plett zu nen­nen­den Bib­li­ografie.
Das soll hier nachge­holt wer­den und zugle­ich durch inten­sives Zitieren aufmerk­sam gemacht wer­den auf den einen oder anderen Titel, der ein­er inten­siv­eren Aufmerk­samkeit wert sein kön­nte. Ein beson­deres Augen­merk gilt den von Gericht­en und der Bun­de­sprüf­stelle für jugendge­fährden­den Schriften als jugendge­fährdend beurteil­ten Titeln, sind es doch oft genug – wenn auch nicht immer – die inter­es­san­ter gestal­teten Darstel­lun­gen.
Eine kom­plette Erfas­sung der dem Sit­ten­ro­man zuzurech­nen­den Titel ist angestrebt, kann jedoch nicht garantiert wer­den, da immer wieder ein­mal Romane (bei Anti­quaren, auf Trödelmärk­ten oder gar aus Pri­vatbe­sitz wie z. B. Nach­lässen von Autoren oder ehe­ma­li­gen Ver­lagsmi­tar­beit­ern) auf­tauchen, die auch in ver­sierten Samm­lerkreisen für Über­raschun­gen sor­gen.
Die hier vorgelegte Darstel­lung des Sit­ten­ro­mans im Lei­h­buch ist keine sozi­ol­o­gis­che Aufar­beitung des The­mas, son­dern lediglich ein Ver­such, das The­men­feld möglichst genau abzuk­lopfen. Um den Ein­druck beim Leser der Mono­grafie ein­dringlich zu gestal­ten, wird auf das Mit­tel des inten­siv­en Zitierens zurück­ge­grif­f­en. „Stel­len­pick­en“, wie dies jahre- oder gar jahrzehn­te­lang durch die amtlich bestell­ten Jugend­schützer prak­tiziert wurde, würde nie zu einem Gesamtein­druck führen. Daher sollen ver­gle­ich­sweise län­gere Auszüge aus den einzel­nen Roma­nen die Möglichkeit schaf­fen, Ein­drücke über die gesellschaftliche bzw. gesellschaft­skri­tis­che Ten­denz zu gewin­nen. Denn eins – das sei vor­weg gesagt – scheint mir den Jugend­schützern an den Gericht­en wie in der Bun­de­sprüf­stelle für jugendge­fährdende Schriften vor­rangig als eine Begrün­dung für fest­gestellte Jugendge­fährdung am Herzen gele­gen zu haben: Kri­tik am (gut-)bürgerlichen Scheinidyll, wie es die Main­stream-Lit­er­atur ins­beson­dere in Form des all­ge­meinen Unter­hal­tungss­chrift­tums wie zum Beispiel als Fort­set­zungsro­mane in Illus­tri­erten, aber auch als soge­nan­nte E‑Literatur den Leserin­nen und Lesern anbot.
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Aus unseren Neuerwerbungen – Anglistik 2022.7

Pejo­ra­tive suf­fix­es and com­bin­ing forms in Eng­lish
BuchcoverThe book is a research mono­graph that reviews and revis­es the con­cept of lin­guis­tic pejo­ra­tion, and explores the role of 15 suf­fix­es and com­bin­ing forms, such as ‑ie, ‑o, ‑ard, ‑holic, ‑rrhea, ‑itis, ‑porn, ‑ish, in the for­ma­tion of Eng­lish pejo­ra­tives. The exam­i­na­tion of the inner struc­ture of the result­ing deriv­a­tives is based on an inno­v­a­tive method­ol­o­gy that encom­pass­es the the­o­ries and approach­es of Con­struc­tion Mor­phol­o­gy, Com­po­nen­tial Analy­sis, and Mor­pho­prag­mat­ics. Fol­low­ing the prin­ci­ples of this method­ol­o­gy, pejo­ra­tive words col­lect­ed from dic­tio­nar­ies and cor­po­ra (a total of approx­i­mate­ly 950 words) are abstract­ed into gen­er­al­iza­tions (or con­struc­tion­al schemas) where struc­tur­al and func­tion­al sim­i­lar­i­ties are used to cog­ni­tive­ly trace the ways in which neg­a­tive (or deri­sive) mean­ing is con­nect­ed with a spe­cif­ic form. Through this mul­ti­fac­eted method­ol­o­gy, my analy­sis show­cas­es the fact that the uni­ver­sal prop­er­ties of ‘diminu­tion’, ‘excess’, ‘resem­blance’, and ‘metonymiza­tion’ are what under­lie the mak­ing of pejo­ra­tive mean­ing. These gen­er­al­iza­tions, along with the schemat­ic rep­re­sen­ta­tions of for­ma­tives, can help lin­guists, or lin­guis­tics enthu­si­asts in gen­er­al, to under­stand the con­ven­tions and intri­ca­cy of lex­i­cal pejo­ra­tion.
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Sand­scapes: writ­ing the British sea­side
BuchcoverSand­scapes: Writ­ing the British Sea­side reflects on the unique topog­ra­phy of sand, sand­scapes, and the sea­side in British cul­ture and beyond. This book brings togeth­er cre­ative and crit­i­cal writ­ings that explore the ways sand speaks to us of hol­i­days and respite, but also of time and mor­tal­i­ty, of plen­i­tude and eter­ni­ty. Draw­ing togeth­er writ­ers from a range of back­grounds, the vol­ume explores the envi­ron­men­tal, social, per­son­al, cul­tur­al, and polit­i­cal sig­nif­i­cance of sand and the sea­side towns that have built up around it. The con­tri­bu­tions take a vari­ety of forms includ­ing fic­tion and non­fic­tion and cov­er top­ics rang­ing from sand dunes to sand min­ing, from sea­side sto­ries to shore­line archi­tec­ture, from sand grains to glob­al sand move­ments, from nar­ra­tives of the set­ting up of bed and break­fasts to sto­ries of sea­side decline. Often a sym­bol of arid­i­ty, sand is revealed in this book to be an aston­ish­ing­ly fer­tile site for cul­tur­al mean­ing.
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Buntes aus Westfalen – „Flammen über Werne“

In der Kat­e­gorie „Buntes aus West­falen“ bericht­en wir über (teils kuriose) Neuer­schei­n­un­gen, die wir als Lan­des­bib­lio­thek im Rah­men des Pflich­tex­em­plar­recht­es (das gibt es schon seit 1824!) als kosten­lose Belegex­em­plare aus west­fälis­chen Ver­la­gen und/oder Selb­stver­legern erhal­ten.

Aus dem Klap­pen­text:

Bren­nende Müll­ton­nen, das ist für die Frei­willige Feuer­wehr der Stadt Werne eigentlich nichts beson­deres. Meist steck­en Jugendliche dahin­ter, die aus Langeweile Böller zün­den. Als dann ein Car­port nieder­bren­nt und es sich augen­schein­lich um Brand­s­tiftung han­delt, wird die Polizei aufmerk­sam.
Dann bren­nen an einem Abend eine Lager­halle und ein ein­sam ste­hen­des Wohn­haus, dessen Bewohn­er im Urlaub sind, bis auf die Grund­mauern nieder. Bish­er hat sich Krim­i­nal­haup­tkom­mis­sar Jens Wis­chkamp nur als Unter­stützung der Bran­der­mit­tlung eingeschal­tet. Aber in dem Wohnge­bäude wer­den Spuren gesichert, die darauf hin­deuten, dass hier ein Men­sch ver­bran­nt wurde.
Jet­zt nehmen die Ermit­tlun­gen andere Aus­maße an. Ein grausamer Mord ste­ht im Raum. Wird es gelin­gen,
den Täter, der bish­er sorgfältig alle Spuren ver­wis­cht hat, dingfest zu machen?

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Aus unseren Neuerwerbungen – Slavistik 2022.7

Der tschechis­che Him­mel liegt in der Hölle: Märchen von Bozena Nem­cová und den Brüdern Grimm im Ver­gle­ich
BuchcoverDie Schrift­stel­lerin Bože­na Nem­cová (1820–1862) wird in Deutsch­land vor allem mit dem all­seits bekan­nten DEFA-Wei­h­nachtsmärchen Drei Hasel­nüsse für Aschen­brödel assozi­iert. Dabei stellt sie in Tschechien eine wichtige Iden­ti­fika­tions­fig­ur und Klas­sik­erin der Märchen­lit­er­atur dar, die in ihrem Herkun­ft­s­land eine ähn­liche Bedeu­tung hat wie die Brüder Grimm für die deutsche Märchen­dich­tung. Umso mehr über­rascht es, dass bish­er kein wis­senschaftlich­er Ver­gle­ich zwis­chen den Märchen von Nem­cová und denen der Grimms angestellt wurde. Diese Forschungslücke, die sich vor allem mit unter­schiedlichen ide­ol­o­gis­chen Vere­in­nah­mungen des roman­tis­chen Erbes und ins­beson­dere des Konzeptes des ‚Volkes‘ begrün­den lässt, bemüht sich diese Arbeit zu schließen: Erst­mals wer­den hier das Werk Nem­cov­ás und das der Grimms aus ein­er kom­para­tis­tis­chen Per­spek­tive gegenübergestellt und es wird gezeigt, welchen mod­ell­haften Charak­ter die grimm­schen Märchen für die Aus­bil­dung der tschechis­chen Nation­al­lit­er­atur des 19. Jahrhun­derts besaßen. Vor allem geht die Studie jedoch in zahlre­ichen Analy­sen auf einzelne Märchen der Grimms und Nem­cov­ás ein, die sich in der wech­sel­seit­i­gen Begeg­nung der bei­den unter­sucht­en Dich­tun­gen für eine neue und uner­wartete Leseer­fahrung öff­nen.
Im Jahr 2020 jährte sich der Geburt­stag Bože­na Nem­cov­ás bere­its zum 200. Mal.
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Nabokov in motion: moder­ni­ty and move­ment
BuchcoverAdopt­ing the mod­ernist mas­ter Vladimir Nabokov as its guide, Nabokov in Motion: Moder­ni­ty and Move­ment is an explo­ration of the rad­i­cal­ly chang­ing social, his­tor­i­cal, tech­no­log­i­cal, and lit­er­ary cul­ture of the ear­ly 20th cen­tu­ry, a time when modes of com­mu­ni­ca­tion and trans­porta­tion, espe­cial­ly, were chang­ing soci­ety in dras­tic and pro­found ways.
Across sev­en­ty microchap­ters that are by turn seri­ous, iron­ic, infor­ma­tive, and play­ful, and which take on top­ics such as auto­mo­biles, trains, air­planes, elec­tric­i­ty, ele­va­tors, adver­tise­ments, telegraphs, and tele­phones, Yuri Lev­ing offers new ways to under­stand Nabokov, Russ­ian lit­er­a­ture, and tech­nol­o­gy, mod­ernism, and world mate­r­i­al cul­ture. Nabokov’s writ­ings are ana­lyzed against a broad con­text of prose and poet­ry and from the point of view of what the Lev­ing calls the poet­ics of urban­ism in lit­er­a­ture.
Nabokov in Motion
is a ground-break­ing explo­ration of urban and mate­r­i­al themes in lit­er­a­ture and cre­ates a com­plex and vibrant cul­tur­al fab­ric of which Nabokov is the mas­ter weaver.
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Aus unseren Neuerwerbungen – Romanistik 2022.7

Against the Grain: The Poet­ics of Non-Nor­ma­tive Mas­culin­i­ty in Deca­dent French Lit­er­a­ture
BuchcoverIs it real­ly a man’s world? At a time when mas­culin­i­ty is being chal­lenged, this book explores the links between read­ing and writ­ing and how they have his­tor­i­cal­ly been asso­ci­at­ed with mas­cu­line priv­i­lege. This book focus­es on the rep­re­sen­ta­tion of mas­culin­i­ty as a lit­er­ary con­cept in Deca­dent lit­er­a­ture by Huys­mans, Lor­rain, Rachilde, and Mir­beau to demon­strate how the move­ment both appro­pri­at­ed and sub­vert­ed patri­ar­chal assump­tions sur­round­ing read­ing and writ­ing. The author takes a broad approach towards mas­culin­i­ty and its dis­con­tents by uncov­er­ing unlike­ly pre­tenders to the throne – witch­es, dandies, and cuck­olds – desta­bil­is­ing its valid­i­ty. By posi­tion­ing the study against the back­drop of the fi n‑de-siè­cle «cri­sis» of mas­culin­i­ty, the book under­mines pre­vi­ous­ly held asser­tions about the nature of mas­culin­i­ty then and now, open­ing up fresh ground for the appraisal and analy­sis of gen­der in French stud­ies and beyond.
This book was Joint Win­ner of the 2019 Peter Lang Young Schol­ars Com­pe­ti­tion in Nine­teenth-Cen­tu­ry French Stud­ies.
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Home, mem­o­ry and belong­ing in Ital­ian post­colo­nial lit­er­a­ture
BuchcoverThis book exam­ines the mean­ing of home through the inves­ti­ga­tion of a series of pub­lic and pri­vate spaces recur­rent in Ital­ian post­colo­nial lit­er­a­ture. The chap­ters, by con­sid­er­ing Ter­mi­ni train sta­tion in Rome, phone cen­tres, the con­do­mini­um, and the pri­vate spaces of the bath­room and the bed­room, inves­ti­gate how migrant char­ac­ters inhab­it those places and turn them into famil­iar spaces of belong­ing. Home, Mem­o­ry and Belong­ing in Ital­ian Post­colo­nial Lit­er­a­ture sug­gests “home spaces” as a lens to exam­ine these places and the prac­tices enact­ed by their inhab­i­tants to feel at home. Draw­ing on a wide array of sources, this book focus­es on the role played by mem­o­ry in cre­at­ing transna­tion­al con­nec­tions between present and past loca­tions and on how these con­nec­tions shape migrants’ sense of self and migrants’ iden­ti­ty.
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WDR ZeitZeichen zu Annemarie Schimmel

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Pio­nierin in ein­er Män­ner­domäne: Annemarie Schim­mel muss sich ihren Platz als Islamwis­senschaft­lerin erkämpfen. Doch dann beschädigt die ange­se­hene Pro­fes­sorin ihren Ruf.
Am 4. Mai 1995 wird der Ori­en­tal­istin Annemarie Schim­mel der „Frieden­spreis des Deutschen Buch­han­dels“ zuge­sprochen. Damit will sich der Börsen­vere­in gegen Ten­den­zen wen­den, die den Islam zum neuen Feind­bild machen. Die Ausze­ich­nung der 73-Jähri­gen sei „ein Zeichen für die Begeg­nung, nicht für die Kon­fronta­tion der Kul­turen“.
Doch noch am sel­ben Tag löst ein Inter­view in den ARD-„Tagesthemen“ einen Eklat aus. Schim­mel dis­tanziert sich darin zwar von islamistis­chem Ter­ror und verurteilt Mord­dro­hun­gen gegen Salman Rushdie. Gle­ichzeit­ig beze­ich­net sie aber dessen „Satanis­che Verse“ als „eine sehr üble Art, Gefüh­le ein­er großen Menge von Gläu­bi­gen zu ver­let­zen“.

„Sie dachte abso­lut nicht poli­tisch“
Schim­mel wird daraufhin vorge­wor­fen, sie vertei­di­ge die Fat­wa, jenes islamis­che Rechtsgutacht­en von Aya­tol­lah Khome­i­ni, das Rushdies Roman als todeswürdi­ges Verge­hen verurteilte. Sie rel­a­tiviere die Men­schen­rechte und unter­grabe das Recht auf freie Mei­n­ungsäußerung.
Die Wis­senschaft­lerin beteuert, sie habe erk­lären, nicht entschuldigen wollen. Doch sie find­et nur schw­er die passenden Worte. „Sie dachte abso­lut nicht poli­tisch“, sagt später ihr Kol­lege Ste­fan Wild. „Ihr Anliegen war die Ver­mit­tlung.“ Sie habe sich lebenslang als Brück­en­bauerin zwis­chen den Kul­turen ver­standen.

Dok­tor­ti­tel mit 19
Geboren wird Annemarie Schim­mel am 7. April 1922 in Erfurt. Der Vater ist Post­beamter, die Mut­ter stammt aus ein­er Seefahrerfam­i­lie. Mit sieben liest Annemarie ein Märchen, das im Gren­zge­bi­et zwis­chen Islam und Hin­duis­mus spielt: „Da habe ich gewusst, das ist meine Welt!“
Mit 15 begin­nt sie pri­vat Ara­bisch zu ler­nen, im Jahr darauf macht sie Abitur. Sie studiert Ara­bis­tik und Islamwis­senschaften in Berlin, wo sie mit 19 pro­moviert – mit­ten im Zweit­en Weltkrieg. Nach Kriegsende wird die Fam­i­lie nach Mar­burg evakuiert, wo sich die 23-Jährige im Jan­u­ar 1946 habil­i­tiert.

„Wenn Sie ein Mann wären“
Doch Schim­mel erhält keine Stelle. An der Uni Bonn wird ihr gesagt: „Wenn Sie ein Mann wären, dann kön­nte aus Ihnen was wer­den in der Wis­senschaft.“ Deshalb arbeit­et sie in der Türkei – als erste nicht-mus­lim­is­che Pro­fes­sorin an der islamisch-the­ol­o­gis­chen Fakultät in Ankara. Später lehrt sie 25 Jahre lang an der US-Uni­ver­sität Har­vard.
Die Spezial­istin für Islamis­che Mys­tik schreibt über 100 Büch­er und Artikel. Ihr bekan­ntestes Werk sind die „Mys­tis­chen Dimen­sio­nen des Islam“. Nach ihrer Emer­i­tierung 1992 kehrt Annemarie Schim­mel nach Deutsch­land zurück. Sie stirbt am 26. Jan­u­ar 2003 in Bonn.“

(WDR, Mar­fa Heim­bach, Mat­ti Hesse)

Sie kön­nen die Sendung, die am 7.4.2022 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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The Myths and Legends Podcast: „Hans Christian Andersen: What We Do With the Shadows“

Logo The Myths and Legends Podcast (https://www.mythpodcast.com/)„A sto­ry from Hans Chris­t­ian Ander­sen about becom­ing your best self…after that self com­plete­ly sep­a­rates from you and leaves you as mere­ly a shad­ow.
The crea­ture this time is the invin­ci­ble bear mon­ster your ghost grand­pa warned you about.“

Sie kön­nen die Sendung, die am 4.5.2022 veröf­fentlicht wurde, über die Seite der Pod­cas­trei­he nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Kennen Sie schon … „Audio-Lingua“?

Was ist Audio-Lin­gua?
Ein Mit­mach­pro­jekt authen­tis­ch­er Ton­dateien, die von Mut­ter­sprach­lern aufgenom­men wur­den. Diese Ton­dateien sind für Unter­richt­szwecke und pri­vate Nutzung lizen­zfrei.

Was für Ton­dateien? 
Nur kurze Doku­mente, max­i­mal zwei Minuten, über ver­schiedene The­men…

Was heisst Mit­mach­pro­jekt? 
Jed­er, der Zeit und Lust hat, kann mit­machen und pri­vate Auf­nah­men über das For­mu­lar vorschla­gen.

Was heisst authen­tisch? 
Nur Auf­nah­men von Mut­ter­sprach­lern wer­den angenom­men. Alle Dialek­te sind gefragt und willkom­men.

Wozu gibt es Audio-Lin­gua? 
Damit jed­er, der Zeit und Lust hat, sein Hörver­ständ­nis verbessern kann.

Zurzeit gibt es über 7.800 Auf­nah­men zu 14 Sprachen.

Audio-Lin­gua, betreut von der Académie de Ver­sailles, ist also sozusagen „ver­wandt“ mit dem Aus­prachewörter­buch For­vo.
Das Por­tal ist auch bei Twit­ter und Face­book vertreten.
Über neue Auf­nah­men kön­nen Sie sich per RSS-Feed informieren lassen.

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WDR ZeitZeichen zu Ehm Welk

Logo WDR bei Wikimedia Commons„„Vom poet­is­chen Tief­gang des Buch­es bleibt nicht viel übrig“, urteilt die Kri­tik über den Film „Die Hei­den von Kum­merow und ihre lusti­gen Stre­iche“. Den­noch ist der Film etwas Beson­deres: Zum ersten Mal arbeit­eten Ost und West trotz deutsch­er Teilung für einen Film zusam­men.
Bei den Drehar­beit­en, die in Bran­den­burg und auf der Insel Rügen stat­tfind­en, ste­hen Ralf Wolter und Theo Lin­gen vor der Kam­era. 1966, ein Jahr vor der Film­premiere, stirbt Ehm Welk, der Schrift­steller aus dem kleinen Bran­den­burg­er Ort Biesen­brow – heute nur noch ein Ort­steil von Anger­münde.
Ehm Welk ist mehr als der Heimatschrift­steller. Er bereist Ameri­ka, legt sich 1934 mit Josef Goebbels an und hat Berufsver­bot. Nach dem Krieg grün­det Ehm Welk in Meck­len­burg mehrere Volk­shochschulen, um sich danach wieder dem Schreiben zu wid­men.
1982 greift die DEFA nochmals auf einen Romanstoff von ihm zurück.“
(WDR, Thomas Klug, Ronald Feisel)

Sie kön­nen die Sendung, die am 29.8.2019 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Kennen Sie schon … die Sammlung „Maps of the UK“ der British Library?

Aus der Online-Karten­samm­lung der British Library hat Kura­torin Kim­ber­ly Kow­al inter­es­sante Karten zu Großbri­tan­nien zusam­mengestellt:

This sundry col­lec­tion of maps depict­ing places in the UK illus­trates the vari­ety of map­ping pro­duced pri­mar­i­ly in the 19th and 20th cen­turies. The out­stand­ing British map pub­lish­ers are rep­re­sent­ed, as are „mod­ern“ themes of car, rail and air trans­port and med­ical and social map­ping.

Neben den fünf für die „Curator’s choice“ aus­gewählten Karten find­en Sie unter „See all of the items in this exhi­bi­tion“ zahlre­iche weit­ere Dig­i­tal­isate.

Die „Maps of the UK“ sind Teil der Online-Karten­samm­lung der British Library.

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Buntes aus Westfalen – „Der Geist der Zeche: drei Geschichten aus NRW“

In der Kat­e­gorie „Buntes aus West­falen“ bericht­en wir über (teils kuriose) Neuer­schei­n­un­gen, die wir als Lan­des­bib­lio­thek im Rah­men des Pflich­tex­em­plar­recht­es (das gibt es schon seit 1824!) als kosten­lose Belegex­em­plare aus west­fälis­chen Ver­la­gen und/oder Selb­stver­legern erhal­ten.

Aus dem Klap­pen­text:

Der ein­same und unsichere Nils hat einen Hang zu riskan­ten Unternehmungen. Da taucht aus dem Nichts Ewald auf, der Geist der gle­ich­nami­gen Zeche. Er fliegt mit Nils über das Ruhrge­bi­et und schle­icht sich in sein Herz. Doch Geis­ter erscheinen immer nur dreimal. Ein Forschungsauf­trag in einem ver­wun­sch­enen Wald im Ber­gis­chen Land – ein Traumjob für Lukas, den Biolo­gen und überzeugten Veg­an­er. Am Wei­deza­un eines kleinen Bauern­hofs begeg­net er Alex, der ihm viel zu sym­pa­thisch ist – denn Alex ist Jäger! Seinem Fre­und zuliebe ist Micha von Dort­mund ins Sauer­land gezo­gen, nur um von ihm ver­lassen zu wer­den. Seit Jahren lebt er zurück­ge­zo­gen, aber die Dor­fge­mein­schaft ist immer für ihn da. Eine Geschichte über Brück­en­bauer, Regen­bo­gen­fah­nen und das Seg­nungsver­bot.

Zum Buch im ULB-Kat­a­log
Zum Buch auf der Web­seite von osiander.de

Weit­ere Titel kön­nen Sie in unseren Neuer­wer­bungslis­ten für West­falen ent­deck­en!

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Deutschlandfunk „Feature“: „Russische Dämonen – Warum der Kreml Dostojewski feiert“

Logo Deutschlandfunk bei Wikimedia Commons„Der amerikanis­che Diplo­mat Hen­ry Kissinger nan­nte den rus­sis­chen Präsi­den­ten Wladimir Putin einen „Charak­ter aus einem Dos­to­jew­s­ki-Roman“. Auch der Kreml bedi­ent sich des Schrift­stellers als nationale Ikone. Ist Dos­to­jew­s­ki aktueller denn je?
2021 wurde in Rus­s­land der 200. Geburt­stag des Schrift­stellers Fjodor Michailow­itsch Dos­to­jew­s­ki gefeiert. Schon 2018 hat der rus­sis­che Präsi­dent Wladimir Putin per­sön­lich zur Vor­bere­itung der Geburt­stags­feier ein Fes­tkomi­tee berufen. Welch­es Inter­esse kön­nte der rus­sis­che Präsi­dent haben, Dos­to­jew­s­ki zu einem nationalen „Säu­len­heili­gen“ zu verk­lären?
Dos­to­jew­s­ki ist nicht nur der große Roma­nau­tor und Schöpfer des „Idioten“ oder der „Dämo­nen“; Dos­to­jew­s­ki war auch Jour­nal­ist und Pub­lizist. Ver­fechter eines rus­sis­chen Impe­ri­al­is­mus. Lässt sich Dos­to­jew­s­ki gegen die Instru­men­tal­isierung durch Putins Machtelite vertei­di­gen? Und wer vertei­digt die Poly­phonie von Dos­to­jew­skis Werken gegen Dos­to­jew­s­ki selb­st?“
(Deutsch­land­funk, Manuel Gogos)

Sie kön­nen die Sendung aus dem Jahr 2018, die zulet­zt am 29.03.2022 in der Rei­he „Fea­ture“ lief, über die Seite des Senders nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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WDR Zeitzeichen zu Federico García Lorca

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Fed­eri­co Gar­cía Lor­ca ist ein heimatver­bun­den­er Dichter. Seine bildge­walti­gen Gedichte speisen sich aus den Mythen und Charak­ter­is­ti­ka Andalusiens: Immer wieder Pferde, Flüsse, Gitanos, Dolche, Engel, Sko­r­pi­one, Zikaden, Ölbäume, Glock­en, Wind und Mond.
Lor­cas wichtig­ste Inspi­ra­tionsquelle ist die Vega bei Grena­da: eine frucht­bare, grüne, ertra­gre­iche Ebene zwis­chen den Hügeln, die er in sein­er Kind­heit ken­nen lernt. Und die lit­er­arische Tra­di­tion, die er aber nicht imi­tiert, son­dern im Sinn der Mod­erne neu inter­pretiert – wie in seinem bedeu­tend­sten lyrischen Werk, den an Lope de Vega und Luis de Gón­go­ra ori­en­tierten „Zige­unerro­manzen“ (1928).

Musik, Kun­st, Lit­er­atur
Geboren wird Lor­ca 1898 im Dorf Fuente­va­que­ros. Sein Vater ist ein wohlhaben­der Zucker­bauer, erzo­gen wird er von Kin­der­mäd­chen. Ihre andalu­sis­chen Volks- und Wiegen­lieder kann er sin­gen, bevor er sprechen lernt. Ungern geht er zur Schule, zeich­net lieber und spielt her­vor­ra­gend Klavier.
1909 über­siedelt Lor­ca mit sein­er Fam­i­lie nach Grana­da, wo er auf Wun­sch des Vaters wider­willig ein Juras­tudi­um begin­nt. 1919 zieht er nach Madrid, wo er im berühmten Elite-Stu­den­ten­heim Res­i­den­cia de Estu­di­antes Luis Buñuel und Sal­vador Dalí ken­nen lernt. Auch zu Rafael Alber­ti oder Pedro Sali­nas schließt er Fre­und­schaften – und ist in ihren Kreisen der Mit­telpunkt.

Ero­tis­che Liebe zu Dalí
Lor­ca und Dalí ver­lieben sich ineinan­der, kön­nen ihre Liebe aber im kon­ser­v­a­tiv-katholis­chen Spanien nicht öffentlich machen.
Vielle­icht ist das der Grund, warum Lor­ca in sein­er Lyrik, aber auch in seinen Dra­men „Bluthochzeit“ (1933) „Yer­ma“ (1934) oder „Bernar­da Albas Haus“ (1936) ein düsteres Bild der Liebe zeich­net, bei der Lei­den­schaft und Tod immer zwei Seit­en ein­er Medaille sind. Hier allerd­ings sind es Frauen, die an den gesellschaftlichen Kon­ven­tio­nen im erzkatholis­chen Spanien zer­brechen.

Leiche im Straßen­graben
1929 reist Lor­ca für neun Monate nach New York: ein Kul­turschock, den er im Lyrik­band „Dichter in New York“ ver­ar­beit­et. Zurück in Andalusien, bleiben dem Dichter noch sechs Jahre bis zu seinem tragis­chen Tod. Im Spanis­chen Bürg­erkrieg gerät der glühende Ver­fechter der Repub­lik in die Hände der Faschis­ten, wird gefoltert und am 19. August 1936 erschossen.
Lor­cas Leiche wer­fen seine Mörder in den Straßen­graben, seine Werke wer­den ver­boten. Erst in den 1960er Jahren darf Lor­cas let­ztes Dra­ma „Bernar­da Albas Haus“ in sein­er Heimat uraufge­führt wer­den.“

(WDR, Andrea Klasen, Hilde­gard Schulte)

Sie kön­nen die Sendung, die am 19.8.2021 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Kennen Sie schon … das „Directory of Free Arab Journals“?

Ziel dieses Verze­ich­niss­es ist es, alle frei im Inter­net ver­füg­baren ara­bis­chen Zeitschriften, die von ara­bis­chen Uni­ver­sitäten und Forschungsin­sti­tuten her­aus­gegeben wur­den bzw. wer­den, zugänglich zu machen.

Im DFAJ find­en Sie Links zu den Zeitschriften und den sie her­aus­geben­den Organ­i­sa­tio­nen – Stand Juni 2022 wer­den rund 320 Zeitschriften von 150 Ver­la­gen aus 18 Staat­en verze­ich­net – sowie Angaben zu ISSN, Ver­lag, Erschei­n­ungs­land, Erschei­n­ungsweise, Stich­wörter und Sprache der Veröf­fentlichung.
Man kann nach Fachge­bi­eten browsen oder gezielt nach Zeitschriften suchen.

Die Daten­bank ist bis­lang nur in ara­bis­ch­er Sprache ver­füg­bar, eine englis­chsprachige Ober­fläche ist in Pla­nung.

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Deutsche Digitale Bibliothek: „„Das wunderbarste Märchen ist das Leben selbst“ – Über H. C. Andersen, Kunstmärchen und allzeit bereite Scheren“

Im Jour­nal der Deutschen Dig­i­tal­en Bib­lio­thek ist ein Por­trait des dänis­chen Autors H. C. Ander­sen erschienen:

Es war ein­mal der Sohn eines mit­tel­losen Schuh­mach­ers und ein­er alko­holkranken Wäscherin, der am 2. April 1805 in der kleinen Stadt Odense auf der dänis­chen Insel Fünen das Licht der Welt erblick­te. Bis er aus­zog, um die Men­schen mit seinen Geschicht­en zu erfreuen, war es aber noch ein langer, steiniger Weg – und zunächst ein ein­samer.

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