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Bayern2 radioWissen: „Punkt – Als die Satzzeichen erfunden wurden“

Logo Bayern2 bei Wikimedia Commons„Erst durch Satzze­ichen wer­den Texte flüs­sig les­bar und Sätze ein­deutig inter­pretier­bar. Doch gibt es sie noch nicht so lange wie die Buch­staben.
Wer brauchte sie wann und warum? radioWis­sen erzählt ihre Geschichte.“

(Bay­ern 2, Chris­tiane Neukirch)

Sie kön­nen die Sendung aus dem Jahr 2017, die zulet­zt am 26.4.2022 auf Bay­ern 2 lief, über die Seite des BR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Aus unseren Neuerwerbungen – Germanistik 2022.6

Glob­algeschicht­en der deutschen Lit­er­atur: Meth­o­d­en – Ansätze – Prob­leme
BuchcoverGlob­al­isierung in der Lit­er­atur am Beispiel ‚deutsch­er Lit­er­atur‘, mit Analy­sen zum inter­na­tionalen Buch­markt und Lit­er­aturbe­trieb, unter Beteili­gung von Kom­para­tis­tik, Buch­wis­senschaft, Dig­i­tal Human­i­ties, Post­colo­nial Stud­ies.
Deutsche Lit­er­atur wird nicht auss­chließlich in deutsch­er Sprache geschrieben und gele­sen. Lit­er­atur macht nicht an Gren­zen Halt, und das Deutsche ist in sich von zahlre­ichen regionalen Bin­nenun­ter­schei­dun­gen durch­zo­gen. Die Darstel­lung solch­er Vielfältigkeit über­fordert konzep­tionell eine nationale Lit­er­aturgeschichtss­chrei­bung. Dieser inter­diszi­plinäre Band disku­tiert daher method­ol­o­gisch aus­ge­hend von neueren his­to­ri­ographis­chen Ansätzen an Beispie­len rund um den Globus Möglichkeit­en der Ver­mit­tlung philol­o­gis­ch­er, medi­en­the­o­retis­ch­er und lit­er­atur­sozi­ol­o­gis­ch­er Ansätze im Rah­men lit­er­atur­wis­senschaftlich­er Glob­algeschichtss­chrei­bung.
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Aussteigen um 1900: Imag­i­na­tio­nen in der Lit­er­atur der Mod­erne
BuchcoverIm ver­heißungsvollen Jahr 1900 grün­de­ten Ida Hof­mann und Hen­ri Oedenkoven eine leben­sre­formerische Heilanstalt in Ascona, bee­in­flusst von Ideen Rudolf Stein­ers sowie Friedrich Niet­zsches. Viele Spielarten des Aussteigens — von unpoli­tis­chen über sozial­is­tis­che und anar­chis­tis­che Posi­tio­nen — waren in Ascona vertreten. Neben Karl und Gus­to Gräs­er, Otto Gross und Erich Müh­sam hos­pi­tierten in der Kom­mune Schrift­stel­lerin­nen und Schrift­steller wie Her­mann Hesse, Ernst Bloch, Yvan und Claire Goll, Franziska zu Revent­low, Emmy Hen­nings, Hugo Ball und Oskar Maria Graf. Willkom­men waren auch Vertreter der neuen Tanzkun­st wie Rudolf von Laban und seine Mitar­bei­t­erin Mary Wig­man.
Der Band unter­sucht die Fasz­i­na­tion, die Niet­zsches Philoso­phie auf die Kom­mune ausübte, sowie Spuren der Reformideen, die in der Medi­zin, der Architek­tur und der Lit­er­atur der Mod­erne zu ent­deck­en sind. Sieben Auf­sätze beleucht­en erst­mals Her­mann Brochs Beziehun­gen zu diesen Gegen­wel­ten, denn 1927 verkaufte er die Fab­rik sein­er Fam­i­lie, schaffte mit vierzig Jahren den Beruf­swech­sel vom Indus­triellen zum Schrift­steller und schuf in Wien sowie im amerikanis­chen Exil ein Erzählw­erk voller Aussteiger­fig­uren.
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Buntes aus Westfalen – „Unheimlich weihnachtlich“

In der Kat­e­gorie „Buntes aus West­falen“ bericht­en wir über (teils kuriose) Neuer­schei­n­un­gen, die wir als Lan­des­bib­lio­thek im Rah­men des Pflich­tex­em­plar­recht­es (das gibt es schon seit 1824!) als kosten­lose Belegex­em­plare aus west­fälis­chen Ver­la­gen und/oder Selb­stver­legern erhal­ten.

Aus dem Klap­pen­text:

Stille Nacht, heilige Nacht“ – nicht immer kommt sie so daher, wie sie sollte: von ein­er san­ften Schneedecke umhüllt, fried­voll, glück­brin­gend, selig­machend – die gesamte Fam­i­lie mit strahlen­den, zufriede­nen Gesichtern. Es kann mitunter auch mal düster, gruselig, mys­ter­iös oder gar mörderisch zuge­hen an Wei­h­nacht­en. Da bleiben einem dann Pick­ert oder west­fälis­ch­er Schinken glatt im Halse steck­en, ob in Biele­feld, Pader­born, Dort­mund oder Bochum. Jede Ecke in West­falen hat so ihre kleinen Geheimnisse, die gelüftet und in ein­er Geschichte ver­packt wer­den, mit ein­er Spur Ironie, ein­er Prise Zynis­mus, einem Hauch von Bis­sigkeit und einem winzi­gen biss­chen Sarkas­mus. Da und dort gibt es einen wahren Kern, den Sie ent­deck­en dür­fen. Zum Vor­lesen oder als Gute-Nacht-Geschicht­en zum Sel­ber­lesen – und wenn der Gänse­haut­ef­fekt ein­tritt, Bettdecke höherziehen!

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Aus unseren Neuerwerbungen – Slavistik 2022.6

Eng­lish loans in con­tem­po­rary Russ­ian
BuchcoverEng­lish Loans in Con­tem­po­rary Russ­ian presents over 2,000 Eng­lish bor­row­ings in the Russ­ian lex­i­con, pro­vid­ing a unique account of changes in the lan­guage and cul­ture.
The entries in this prac­ti­cal Russ­ian-Eng­lish dic­tio­nary cov­er a wide range of well-estab­lished loan­words to more recent neol­o­gisms. They address an increas­ing­ly rel­e­vant part of the con­tem­po­rary Russ­ian lex­i­con, par­tic­u­lar­ly in the lan­guage of busi­ness, pol­i­tics, mass media, com­put­er, med­i­cine, and oth­er pro­fes­sion­al areas.
The dic­tio­nary reflects how the lan­guage is respond­ing to new pat­terns of life and will be of inter­est to Russ­ian lan­guage learn­ers and lin­guists.
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Fig­u­ra­tio­nen des Ostens: Zwis­chen Lit­er­atur, Philoso­phie und Poli­tik
BuchcoverDie The­men der Slav­is­tik sind so vielschichtig wie die von ihr erforscht­en Kul­turen. Dieser Band gewährt Ein­blicke in die Bere­iche Lit­er­atur- und Kul­tur­wis­senschaft, Kom­para­tis­tik, Philoso­phie und Poli­tik; konkret zu: sow­jetis­ch­er und rus­sis­ch­er sowie pol­nis­ch­er Lit­er­atur – unter anderem Tur­genev, Dos­to­evskij, Milosz und Her­bert, Ani­mal Stud­ies, Ökokri­tik und Umwelt­be­we­gung, dem Umgang mit Krieg und Genozid im postju­goslaw­is­chen Raum, Medi­en der Erin­nerung, Stereo­typen in der wech­sel­seit­i­gen, interkul­turellen Wahrnehmung und ihrem Aus­druck in der E- und U‑Kultur.
Die Autorin­nen und Autoren demon­stri­eren den unge­broch­enen Facetten­re­ich­tum der Slav­is­tik. Dass das Fach für die Zukun­ft bestens gerüstet ist, beweisen sie im Rah­men des Jun­gen Forums Slav­is­tis­che Lit­er­atur­wis­senschaft.
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Aus unseren Neuerwerbungen – Romanistik 2022.6

Die Gram­matik der Höflichkeit­sanrede des Franzö­sis­chen, Ital­ienis­chen und Spanis­chen
Mit dieser Schrift liegt die erste kon­trastiv-gram­ma­tis­che Analyse der Höflichkeit­sanrede für die roman­is­chen Sprachen vor. Die Höflichkeit­sanrede wurde für diese Sprachen bis­lang vor allem aus his­torisch-deskrip­tiv­er, prag­ma­tis­ch­er oder sozi­olin­guis­tis­ch­er Per­spek­tive und zumeist einzel­sprach­lich unter­sucht. Aus gram­ma­tis­ch­er Sicht ist die Mod­el­lierung schein­bar­er mor­pho-syn­tak­tis­ch­er Inkon­gruen­zen in Bezug auf die gram­ma­tis­chen Kat­e­gorien des Numerus und Genus, die sich bei der Anrede an einen einzi­gen Adres­sat­en vor allem in Kop­u­lasätzen zeigen, eine Her­aus­forderung. Beispiele sind Franzö­sisch Vous êtes loy­al ‚Sie sind loy­al‘, das einen Numeruskon­flikt beste­hend aus plu­ralis­chen Anre­de­pronomen bzw. Verb und prädika­tivem Adjek­tiv im Sin­gu­lar aufweist, oder Ital­ienisch Lei è gen­eroso ‚Sie sind großzügig‘, im Hin­blick auf den Kon­flikt zwis­chen fem­i­ninem Pronomen und masku­linem Adjek­tiv, wenn der Adres­sat männlich ist. Dieser Her­aus­forderung stellt sich diese Schrift: Gaglia schlägt in dieser umfassenden Studie eine Analyse im Rah­men der Lexikalisch-Funk­tionalen Gram­matik vor. Mit Schw­er­punk­ten auf dem Franzö­sis­chen, Ital­ienis­chen und Spanis­chen geht diese inno­v­a­tive Analyse jew­eils von den mit­te­lal­ter­lichen Sprachzustän­den aus und erfol­gt bis ins mod­erne Franzö­sis­che, Ital­ienis­che und das europäis­che sowie chilenis­che Spanisch.
Mit dem chilenis­chen Spanisch wird exem­plar­isch eine lateinamerikanis­che Vari­etät unter­sucht, die noch Reflexe der his­torisch-spanis­chen Höflichkeit­sanrede mit vos sowohl pronom­i­nal als auch im Hin­blick auf die Ver­ben­dun­gen aufweist. Im Zusam­men­spiel mit soge­nan­ntem Tuteo und Ust­edeo bildet sie ein drei­gliedriges Anre­desys­tem und weicht somit deut­lich vom Franzö­sis­chen und Ital­ienis­chen ab. Der Vorteil, den eine Analyse im Rah­men der Lexikalisch-Funk­tionalen Gram­matik bietet, liegt in ihrer Konzep­tion als mod­u­lare Gram­matikar­chitek­tur, die die mor­pho-syn­tak­tis­chen Ebe­nen mit dem Lexikon und der Seman­tik in Form von kor­re­spondieren­den Struk­turen und Merk­malen verbindet. Auf dieser Grund­lage ist es möglich, die diachro­nen Verän­derun­gen in Bezug auf die Merk­malsspez­i­fika­tio­nen bei der Anrede und im Hin­blick auf die jew­eilige Ebene sprach­lich-kon­trastiv genauestens zu verorten und zu mod­el­lieren. Zen­tral ist hier­bei Gaglias Pos­tu­la­tion eines Höflichkeitsmerk­mals, das mor­pho-syn­tak­tis­che aktiv ist und die schein­baren Inkon­gruen­zen aufhebt. Den Hin­ter­grund für die Unter­suchung bietet eine für jede Sprache unter­nommene his­torische Beschrei­bung der sich durch sozio-prag­ma­tis­chen Druck verän­derten Ver­wen­dungsweisen der Anre­de­for­men. Außer­dem wird ein Überblick über die weit­eren Anre­desys­teme der Roma­nia ange­boten.
Ein Inhaltsverze­ich­nis zum Band find­en Sie hier.
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Ent­frem­dung in der Arbeitswelt des 21. Jahrhun­derts und ihre Darstel­lung in der ital­ienis­chen Gegen­wart­slit­er­atur
BuchcoverAus­ge­hend von Marx’ The­o­rie der ent­fremde­ten Arbeit, der Ide­olo­giekri­tik der Frank­furter Schule, Sartres Konzept der mau­vaise-foi sowie aktuellen Stu­di­en fragt Cora Rok nach alten und neuen For­men der Ent­frem­dung in der Arbeitswelt des 21. Jahrhun­derts, die zu einem zen­tralen Sujet ins­beson­dere der ital­ienis­chen Gegen­wart­slit­er­atur avanciert ist. In ihrer Unter­suchung aus­gewählter Werke von Chris­t­ian Raimo, Tom­ma­so Pin­cio, Nico­la Lagioia, Michela Mur­gia, Andrea Bajani, Sebas­tiano Nata und Luca Ric­ci arbeit­et die Autorin Motive, Fig­urenkonzep­tio­nen sowie Gestal­tungsmit­tel her­aus, mit denen ent­fremdete Arbeits­be­din­gun­gen sowie Bewusst­seins­for­men lit­er­arisch dargestellt wer­den. Geprüft wird eben­falls, inwieweit Ent­frem­dungskri­tik geübt und über die Möglichkeit­en ein­er Über­win­dung von Ent­frem­dung nachgedacht wird. Mit der Analyse eines Romans von Philipp Schön­thaler wirft die Autorin auch einen Blick auf zeit­genös­sis­che deutschsprachige Arbeit­srepräsen­ta­tio­nen.
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Aus unseren Neuerwerbungen – Sprachen und Kulturen Asiens, Afrikas und Ozeaniens 2022.6

Mus­lim tex­tu­al­i­ties: a lit­er­ary approach to fem­i­nism
BuchcoverIn the first decade of the twen­ty-first cen­tu­ry, Mus­lim women writ­ers locat­ed in Europe and Amer­i­can entered the cul­tur­al main­stream. Lit­er­ary and visu­al pro­duc­tions nego­ti­at­ed sta­t­ic visu­al emblems of Islam, most promi­nent­ly „the veil.“ They did so not by reject­ing veil­ing prac­tices, but by adapt­ing Mus­lim resources, con­cepts and visu­al tra­di­tion to empow­er­ment nar­ra­tives in pop­u­lar media. Main­stream recep­tion of their works has often over­looked or mis­read these nego­ti­a­tions. Mus­lim Tex­tu­al­i­ties argues for more flex­i­ble and capa­cious inter­pre­ta­tion, with par­tic­u­lar atten­tion to vis­i­bil­i­ty as a metaphor for polit­i­cal agency and to knowl­edge of cul­tur­al con­texts. This provoca­tive vol­ume aims to artic­u­late Mus­lim female agency through clear and acces­si­ble analy­sis of the the­o­ry and con­cepts dri­ving the inter­pre­ta­tion of these works. Schol­ars inter­est­ed in the work­ing rep­re­sen­ta­tions of Mus­lim women, fem­i­nist sub­jec­tiv­i­ties, and the com­plex­i­ties of gen­der roles, patri­archy, and fem­i­nism will find this vol­ume of par­tic­u­lar inter­est.
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Lit­er­ary Sinitic and East Asia: A cul­tur­al sphere of ver­nac­u­lar read­ing
BuchcoverIn Lit­er­ary Sinitic and East Asia: A Cul­tur­al Sphere of Ver­nac­u­lar Read­ing, Pro­fes­sor Kin Bunkyō sur­veys the his­to­ry of read­ing tech­nolo­gies referred to as kun­doku 訓讀 in Japan­ese, hun­dok in Kore­an and xun­du in Man­darin. Ren­dered by the trans­la­tors as ‘ver­nac­u­lar read­ing’, these tech­nolo­gies were used to read Lit­er­ary Sinitic through and into a wide vari­ety of ver­nac­u­lar lan­guages across diverse pre­mod­ern East Asian civ­i­liza­tions and lit­er­ary cul­tures. The book’s edi­tor, Ross King, pref­aces the trans­la­tion with an essay com­par­ing East Asian tra­di­tions of ‘ver­nac­u­lar read­ing’ with typo­log­i­cal­ly sim­i­lar read­ing tech­nolo­gies in the Ancient Near East and calls for a shift in research focus from writ­ing to read­ing, and from ‘het­erog­ra­phy’ to ‘het­erolex­ia’.
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Aus unseren Neuerwerbungen – Nordische Philologie 2022.6

Chrono­topis­che Insu­lar­itäten: Zur Insel­darstel­lung in den skan­di­navis­chsprachi­gen Lit­er­a­turen um 1900 und der Gegen­wart
Das Buch unter­sucht Insel­darstel­lun­gen in skan­di­navis­chsprachi­gen Prosa­tex­ten und fokussiert dabei auf die Inseln zugeschriebe­nen zeitlichen und räum­lichen Eigen­schaften. Diese Eigen­schaften wer­den unter Rück­griff auf einen Begriff Michail Bachtins sowie Erken­nt­nisse aus lit­er­atur- und kul­tur­wis­senschaftlichen Diskursen als chrono­topis­che Insu­lar­itäten beze­ich­net. Für die Inter­pre­ta­tion chrono­topis­ch­er Insu­lar­itäten entwick­elt das Buch ein Analy­se­mod­ell, welch­es nar­ra­tol­o­gis­che Meth­o­d­en mit zeit- und raum­sozi­ol­o­gis­chen The­o­rien kom­biniert. Mit Blick auf die west­lich-europäis­che Lit­er­aturgeschichte erfol­gt anschließend die Iden­ti­fizierung von vier Szenar­ien chrono­topis­ch­er Insu­lar­ität, in denen Inseln auf­grund ihrer zeitlichen und räum­lichen Eigen­schaften aus ein­er kon­ti­nen­tal­en Per­spek­tive als ‚anders‘ im Gegen­satz zum sog. Fes­t­land erscheinen. Anhand der Analyse aus­gewählter Beispiele zeigt das Buch jedoch, dass Inseln in den skan­di­navis­chsprachi­gen Lit­er­a­turen um 1900 und der Gegen­wart nicht ein­fach Schau­plätze für zeitliche und räum­liche ‚Ander­sar­tigkeit‘ sind. Vielmehr dienen Inseln in den analysierten Tex­ten der Darstel­lung ein­er poten­ziellen Vielfalt von Zeit- und Raumkonzepten. Die Texte gren­zen sich somit von früheren Insel­darstel­lun­gen ab, reflek­tieren diese und geben zugle­ich Anlass, zukün­ftig die Vielfalt und damit ein­herge­hende Par­al­lelität von Zeit- und Raumkonzepten als Kennze­ichen der Mod­erne zu unter­suchen.
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Nord(Ro)Mania: Lit­er­arische und filmis­che Imag­i­na­tio­nen des Nor­dens in Frankre­ich und Ital­ien
BuchcoverWo liegt eigentlich der Nor­den, wo fängt er an und was macht ihn aus? Die lit­er­arischen und filmis­chen Imag­i­na­tio­nen des Nor­dens in Frankre­ich und Ital­ien entwer­fen nordis­che Gegen­bilder, die zugle­ich Selb­st­bilder sind: zwis­chen Wis­sen und Mythos, zwis­chen Fakt und Fik­tion und im Kon­text von Glob­al­isierungs­dy­namiken. Der vor­liegende zweis­prachige Band ver­sam­melt Beiträge zu Nordimag­i­na­tio­nen von Dante über Diderot und Leop­ar­di bis Melandri, zur Bedeu­tung lit­er­arisch­er Über­set­zun­gen und zum Ein­fluss nordeu­ropäis­ch­er Filmäs­thetik auf das franzö­sis­che und ital­ienis­che Autorenk­i­no.
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Aus unseren Neuerwerbungen – Sprachen und Literaturen allgemein 2022.6

Lin­guist on the loose: adven­tures and mis­ad­ven­tures in field­work
BuchcoverLyle Campbell’s lin­guis­tic field­work has tak­en him to numer­ous coun­tries, some­times in chal­leng­ing cir­cum­stances. It has led to excit­ing dis­cov­er­ies includ­ing a new lan­guage in south­east­ern Guatemala, a unique speech sound, unknown in any oth­er lan­guage, in the Niva­clé lan­guage of Paraguay and Argenti­na, and unusu­al and unique fea­tures in sev­er­al oth­er lan­guages. Along the way, he has expe­ri­enced dan­gers and chal­lenges, the joys and excite­ment of field­work, and encoun­tered first-hand the impor­tance of col­lab­o­rat­ing with indige­nous groups to help doc­u­ment and revi­tal­ize their lan­guages.
Writ­ten with humour, heart, and a clear ded­i­ca­tion to endan­gered lan­guages and their speak­ers, Lyle’s vivid mem­oir is a les­son not only on life in the field but on the impor­tance of lan­guage doc­u­men­ta­tion. With so many of the world’s lan­guages being lost at an alarm­ing rate, this remains the most com­pelling and urgent task for lin­guists now and into the future.
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Ver­fahren lit­er­arisch­er Wet­ter­darstel­lung: Meteopo­et­ik – Lit­er­arische Mete­o­rolo­gie – Meteopo­e­t­olo­gie
BuchcoverDer Band deckt lit­er­arische The­ma­tisierungsweisen des Wet­ters auf. Diese erfüllen eine Vielzahl von Funk­tio­nen, die über reine Staffage und Effekt hin­aus­führen. Der kom­para­tis­tis­che Zugang entwick­elt möglichst ver­all­ge­meiner­bare Kat­e­gorien zu ästhetis­ch­er Prax­is sowie poe­t­ol­o­gis­ch­er Reflex­ion und trägt den Entwick­lun­gen in unter­schiedlichen Lit­er­a­turen Rech­nung.
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Aus unseren Neuerwerbungen – Digital Humanities 2022.6

Lit­er­ary sim­u­la­tion and the dig­i­tal human­i­ties: read­ing, edit­ing, writ­ing
BuchcoverHow can we use dig­i­tal media to under­stand read­ing, edit­ing, and writ­ing as lit­er­ary process­es? How can we design the dig­i­tal medi­um in a way that goes beyond the print­ed codex? This book is an attempt to answer those fun­da­men­tal ques­tions by bring­ing togeth­er a new the­o­ry of lit­er­ary stud­ies with a high­ly dynam­ic dig­i­tal envi­ron­ment.
Using the dig­i­tal archive of the mod­ernist mas­ter­piece Book of Dis­qui­et, by the Por­tuguese writer Fer­nan­do Pes­soa (1888–1935), as case study and site for sim­u­la­tion and prac­ti­cal exper­i­ment, Lit­er­ary Sim­u­la­tion and the Dig­i­tal Human­i­ties demon­strates how com­pu­ta­tion­al approach­es to texts can ful­ly engage with the com­plex­i­ties of con­tem­po­rary lit­er­ary the­o­ry. Manuel Portela mar­shals a unique com­bi­na­tion of the­o­ret­i­cal spec­u­la­tion, lit­er­ary analy­sis, and human imag­i­na­tion in what amounts to a sig­nif­i­cant crit­i­cal inter­ven­tion and a key advance in the use of dig­i­tal meth­ods to rethink the process­es of read­ing and writ­ing lit­er­a­ture.
The fore­ground­ing of the foun­da­tion­al prac­tices of read­ing, edit­ing, and writ­ing will be rel­e­vant for sev­er­al fields, includ­ing lit­er­ary stud­ies, schol­ar­ly edit­ing, soft­ware stud­ies, and dig­i­tal human­i­ties.
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Hack­ing in the human­i­ties: cyber­se­cu­ri­ty, spec­u­la­tive fic­tion, and nav­i­gat­ing a dig­i­tal future
BuchcoverWhat would it take to hack a human? How exploitable are we? In the cyber­se­cu­ri­ty indus­try, pro­fes­sion­als know that the weak­est com­po­nent of any sys­tem sits between the chair and the key­board. This book looks to spec­u­la­tive fic­tion, cyber­punk and the dig­i­tal human­i­ties to bring a human – and human­is­tic – per­spec­tive to the issue of cyber­se­cu­ri­ty. It argues that through these sto­ries we are able to pre­dict the future polit­i­cal, cul­tur­al, and social real­i­ties emerg­ing from tech­no­log­i­cal change.
Mak­ing the case for a secu­ri­ty-mind­ed human­i­ties edu­ca­tion, this book exam­ines press­ing issues of data secu­ri­ty, pri­va­cy, social engi­neer­ing and more, illus­trat­ing how the human­i­ties offer the crit­i­cal, tech­ni­cal, and eth­i­cal insights need­ed to oppose the nor­mal­iza­tion of sur­veil­lance, dis­in­for­ma­tion, and coer­cion.
With­in this counter-cul­tur­al approach to tech­nol­o­gy, this book offers a mod­el of activism to inter­vene and mean­ing­ful­ly resist gov­ern­ment and cor­po­rate over­sight online. In doing so, it argues for a wider notion of lit­er­a­cy, which includes the abil­i­ty to write and fight the com­put­er code that shapes our lives.
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Virtuelle Ausstellung: „Goethes Arbeit mit Büchern: Wege durch eine Autorenbibliothek“

Die Klas­sik Stiftung Weimar und der Forschungsver­bund Mar­bach Weimar Wolfen­büt­tel haben gemein­sam eine Ausstel­lung in der Deutschen Dig­i­tal­en Bib­lio­thek zusam­mengestellt:

Goethes Pri­vat­bib­lio­thek ste­ht seit mehr als zwei­hun­dert Jahren in seinem Haus am Weimar­er Frauen­plan. In einem lan­gen, schmalen Raum neben Goethes Arbeit­sz­im­mer wer­den etwa 7.250 Bände auf­be­wahrt. Darin bilden sich nicht nur die Quellen sein­er Arbeit ab, son­dern auch der Umgang mit seinen Kun­st- und Nat­u­ralien­samm­lun­gen und die vielfälti­gen Beziehun­gen zu Hun­derten von bekan­nten und weniger bekan­nten Autorin­nen, Autoren und Wis­senschaftlern. Die Samm­lung war für Goethes Besuch­er nicht zugänglich und als reine Arbeits­bib­lio­thek gedacht. Ein guter Teil der Büch­er beste­ht aus Ein­sendun­gen von Verehrern und Brief­part­nern.

» zur virtuellen Ausstel­lung

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Kennen Sie schon … das „Camelot Project“?

Screenshot der Website des "Camelot Project" (https://d.lib.rochester.edu/camelot-project) (Stand 28.4.2022)

The Camelot Project is designed to make avail­able a data­base of Arthuri­an texts, images, bib­li­ogra­phies, and basic infor­ma­tion. The project, begun in 1995, is spon­sored by the Uni­ver­si­ty of Rochester and pre­pared in The Rossell Hope Rob­bins Library, locat­ed in Rush Rhees Library. 

Sie kön­nen die Samm­lung unter ver­schiede­nen Aspek­ten in die Samm­lung ein­steigen:

Außer­dem gibt es eine kom­men­tierte Liste mit Schol­ar­ly Arthuri­an Resources, eine Samm­lung stu­den­tis­ch­er Pro­jek­te sowie eine Liste mit „Fre­quent­ly Asked Ques­tions about the Arthuri­an Leg­ends“.

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Buntes aus Westfalen – „111 Gründe, Schalke zu lieben“

In der Kat­e­gorie „Buntes aus West­falen“ bericht­en wir über (teils kuriose) Neuer­schei­n­un­gen, die wir als Lan­des­bib­lio­thek im Rah­men des Pflich­tex­em­plar­recht­es (das gibt es schon seit 1824!) als kosten­lose Belegex­em­plare aus west­fälis­chen Ver­la­gen und/oder Selb­stver­legern erhal­ten.

Aus dem Klap­pen­text:

Der FC Schalke 04 ist eine sper­rige Geliebte. Sie ziert sich, ist lau­nisch und wech­sel­haft, und oft ent­täuscht sie ihre Verehrer. Die aber lieben sie trotz­dem. Für jeden, dessen Herz königs­blau schlägt, ist und bleibt Schalke »der geil­ste Club der Welt«.

Ob die Knap­pen ver­lieren oder gewin­nen, ob sie Titel und Pokale errin­gen, ist dabei völ­lig bedeu­tungs­los. Liebe ken­nt kein Gebot, und den Vere­in seines Herzens sucht man sich nicht aus. Man wird als Schalk­er geboren, und man stirbt als Schalk­er.

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SWR2 Wissen: „Neuer Stalin-Kult in Russland“

Logo SWR2 bei Wikimedia Commons„Josef Stal­in, zu Deutsch: der Stäh­lerne, ist ver­ant­wortlich für Mil­lio­nen Tote. Sein Staat­ster­ror war berüchtigt. Er errichtete ein unmen­schlich­es Lager-Sys­tem, den Gulag, und ließ selb­st eng­ste Ver­traute ermor­den.
Als Stal­in 1953 starb, dauerte es noch Jahre, bis seine Denkmäler gestürzt und die Opfer reha­bil­i­tiert wur­den.
Doch unter Wladimir Putin erlebt Stal­in ein Revival. Der rus­sis­che Präsi­dent sieht in dem Massen­mörder einen entschlosse­nen Staats­mann, der die Sow­je­tu­nion einte und den Faschis­mus besiegte. Wer, wie die Organ­i­sa­tion „Memo­r­i­al“, Stal­in kri­tisiert, lebt gefährlich.“

(SWR, Gesine Dorn­blüth & Thomas Franke)

Sie kön­nen die Sendung, die am 22.4.2022 in der Rei­he „SWR2 Wis­sen“ lief, über die Seite des SWR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.
Es gibt auch ein Manuskript zur Sendung.

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WDR ZeitZeichen zu Jean de La Fontaine

Logo WDR bei Wikimedia Commons„„Der Rabe und der Fuchs“, „Stad­trat­te und Lan­drat­te“, „Der Löwe und die Maus“: Mit seinen Fabeln gehört Jean de La Fontaine zu den Klas­sik­ern der franzö­sis­chen Lit­er­atur. Dabei hat er sich bei den Geschicht­en aus dem uni­ver­salen Schatz der Völk­er und Kon­ti­nente bedi­ent. Und bei anderen Dichtern, namentlich bei Phae­drus und Äsop.
Rund 250 der moral­isieren­den Geschicht­en mit ver­men­schlicht­en Tier­fig­uren wer­den es am Ende sein. Und wenn auch die Stoffe nicht immer auf La Fontaine zurück­ge­hen, prägt er die Fabeln durch seinen eige­nen Stil.

Gefördert vom Finanzmin­is­ter
Getauft wird La Fontaine am 8. Juli 1621 in Château-Thier­ry in der Cham­pagne, ver­mut­lich einen Tag nach sein­er Geburt. Sein Vater ist Jagd- und Fis­chereiauf­se­her: ein Amt, das der Sohn später auf Umwe­gen übernehmen wird. 1641 geht La Fontaine zunächst nach Paris in ein Priestersem­i­nar, das er wegen sein­er Vor­liebe für das Weltliche aber nach einem Jahr wieder ver­lassen muss. Als Juras­tu­dent frönt er den Auss­chwei­fun­gen des Stu­den­ten­lebens – und sam­melt hier schon Anschau­ungs­ma­te­r­i­al für spätere Gedichte.
1647 ver­heiratet der Vater La Fontaine mit der 14-jähri­gen Marie Héri­cart, die über eine solide Mit­gift und eine ein­flussre­iche Ver­wandtschaft ver­fügt. Ihr Onkel gehört zum Umfeld des Finanzmin­is­ters Fou­quet, der La Fontaine nicht zulet­zt auf­grund eines ihm gewid­me­ten Gedichts in seinen Hof­s­taat aufn­immt: Vier Sonette, Madri­gale oder Bal­laden pro Jahr muss La Fontaine for­t­an liefern. Als Fou­quet nach fünf Jahren beim Son­nenkönig Lud­wig XIV. in Ung­nade fällt, ist das vor­bei.

Kein Platz im Lust­gärtlein
Da sich La Fontaine für den inzwis­chen befre­un­de­ten Fou­quet stark macht, ver­scherzt auch er es sich mit dem Herrsch­er. Selb­st als er bere­its ein berühmter Fabeldichter ist, ver­weigert ihm Lud­wig die Ehre, in seinem Lust­gärtchen mit Fabelthe­men eine Rolle zu spie­len.
1668 veröf­fentlicht La Fontaine eine erste zweibändi­ge Aus­gabe sein­er „Fables choisies, mis­es en vers“, die seinen Ruhm begrün­den. Vier Jahre später erhält er eine Anstel­lung als eine Art Luxus-Diener im Salon sein­er Mäzenin, der Her­zo­gin von Orléans, in Paris. Er lang­weilt sich, schreibt schlüpfrige Geschicht­en über gehörnte Ehemän­ner und laster­hafte Mönche – und weit­ere Fabeln.
1683 wird La Fontaine in die Académie française gewählt. Er stirbt, durch eine Krankheit fromm gewor­den, 1695 mit 73 Jahren in Paris. Da trägt der rast­lose Genuss­men­sch von einst bere­its ein Büßer­hemd und hat sich offen­bar selb­st kasteit.“
(WDR, Sabine Mann, Hilde­gard Schulte)

Sie kön­nen die Sendung, die am 8.7.2021 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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WDR ZeitZeichen zu Esperanto

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Wenn alle Men­schen eine gemein­same Sprache nutzten, wür­den sie einan­der ver­ste­hen und keine Kriege führen. Das hofft Lud­wik Zamen­hof, als er die Sprache Esperan­to erfind­et.
Der pol­nisch-jüdis­che Auge­narzt Lud­wik Lejz­er Zamen­hof wird 1859 in Bia­lystok geboren, damals zum zaris­tis­chen Rus­s­land gehörend. Zamen­hof wächst in ein­er viel­sprachi­gen Umge­bung auf. Die Fam­i­lie spricht Rus­sisch und Jid­disch. In der Stadt wird aber auch Pol­nisch, Ukrainisch, Litauisch und Deutsch gesprochen. Der Arzt legt in den 1880er-Jahren den Grund­stein für die Plansprache, indem er ein erstes Lehrbuch veröf­fentlicht, eine min­i­mal­is­tis­che Struk­tur der Sprache, die er Inter­na­cia Ling­vo nen­nt: Inter­na­tionale Sprache.

„Eine Sprache zur Erle­ichterung der inter­na­tionalen Kom­mu­nika­tion“
Die Sprache wird unter Zamen­hofs Pseu­do­nym bekan­nt: Esperan­to. Zamen­hof unter­schreibt Schriften mit „Dok­toro Esperan­to“, wörtlich „Esper ant O“ der­jenige, der hofft. Der hofft auf eine bessere Welt. Esperan­to entlehnt sein lexikalis­ches Mate­r­i­al aus eth­nis­chen Sprachen und passt es dann dem eige­nen Sys­tem an. Etwa 75 Prozent des Wortschatzes stammt aus roman­is­chen Sprachen.
Esperan­to gilt als die berühmteste von mehreren hun­dert soge­nan­nten Plansprachen. „Die Beze­ich­nung Plansprache wurde von dem Öster­re­ich­er Eugen Wüster, dem Begrün­der der Ter­mi­nolo­giewis­senschaft, 1931 in sein­er Dis­ser­ta­tion einge­führt. Nach ihm ist eine Plansprache eine von ein­er Einzelper­son oder ein­er Gruppe von Men­schen nach bes­timmten Kri­te­rien bewusst geschaf­fene Sprache zur Erle­ichterung der inter­na­tionalen Kom­mu­nika­tion“, sagt die Sprach­wis­senschaft­lerin Sabine Fiedler.
Zamen­hof erlebt zahlre­iche intereth­nis­che Kon­flik­te. Fiedler: „Und so reifte in ihm schon sehr früh der Gedanke, dass man die Feind­schaft zwis­chen den einzel­nen Bevölkerungs­grup­pen durch eine gemein­same Sprache beseit­i­gen könne. Frieden zwis­chen den Völk­ern sei möglich, wenn sich die Men­schen nur prob­lem­los ver­ständi­gen kön­nten.“

Frei­willig Ler­nende ver­bre­it­en die Sprache
Das Esperan­to-Lehrbuch wird begeis­tert aufgenom­men. Die frei­willig Ler­nen­den stam­men aus der Arbeit­er­schaft, dem lib­eralen Bürg­er­tum, aus anar­chis­tis­chen und paz­i­fistis­chen Kreisen. Vere­ine wer­den gegrün­det, in Osteu­ropa, Deutsch­land, Frankre­ich, Japan, Chi­na. Dass die Sprache so gut ankommt – auch nach Zamen­hofs Tod 1917 –, liegt sich­er an der ein­fachen und logis­chen Struk­tur.
18. April 1922. Wenige Jahre nach dem großen Krieg wird bei ein­er Völker­bund-Kon­ferenz in Genf darüber disku­tiert, Esperan­to als Schul­fach einzuführen. Doch der große Wurf bleibt aus. Die junge Plansprache kommt gegen Franzö­sisch und Englisch nicht an. Doch trotz Ver­boten und Ver­fol­gung etwa im nation­al­sozial­is­tis­chen Deutsch­land und in der Sow­je­tu­nion der Stal­in-Ära wird Esperan­to bis heute — schriftlich und mündlich – weltweit ver­wen­det.“

(WDR, Clau­dia Friedrich & Gesa Rünker)

Sie kön­nen die Sendung, die am 18.4.2022 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.