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Open-Access-Bücher zur romanistischen Literaturwissenschaft

In der let­zten Zeit sind u.a. diese frei ver­füg­baren Titel erschienen:

Magie-Theater im 17. Jahrhundert. Frühneuzeitliche Illusionierungs- und Inszenierungsstrategien in Spanien und Frankreich

Anna Isabell Wörs­dör­fer
https://doi.org/10.1515/9783111452319

Dieser Band beleuchtet die bis­lang wenig beachteten Zusam­men­hänge zwis­chen his­torischen Magie-Man­i­fes­ta­tio­nen und ihren wichtig­sten Dar­bi­etungs­for­men des The­aters in der Zeit von 1600 bis 1685. Auf Grund­lage der früh­neuzeitlichen Magie-Trias von magia dae­mo­ni­a­camagia nat­u­ralis und magia arti­fi­cialis und unter Anwen­dung anthro­pol­o­gis­ch­er und the­ateräs­thetis­ch­er Ansätze ver­gle­icht die Analyse den Umgang mit Magie in der spanis­chen und der franzö­sis­chen The­aterkul­tur und Lebenswelt. In dieser kom­para­tis­tis­chen Per­spek­tive arbeit­et sie an Dra­men divers­er Gat­tun­gen (von der come­dia und der Tragödie bis zur Oper und weit­eren dämo­nolo­gis­chen und juris­tis­chen Textzeug­nis­sen) syn­chrone Diver­gen­zen bei­der Kul­tur­räume in Bezug auf magis­che Erschei­n­un­gen, Meta­mor­pho­sen und Hex­erei her­aus. Fern­er zeich­net sie die großen diachro­nen Entwick­lun­gen des magis­chen Denkens in seinen astrol­o­gis­chen, alchimistis­chen und wun­der­medi­zinis­chen Verzwei­gun­gen inner­halb des mehrere epis­te­mol­o­gis­che Kipp­mo­mente umfassenden 17. Jahrhun­derts nach. Auf diese Weise bietet der Band Lit­er­aturhis­torik­er/-innen grundle­gend neue Ein­blicke in die The­ater- und All­t­agswelt der früh­neuzeitlichen Roma­nia.

Die Open-Access-Veröf­fentlichung dieser an der Uni­ver­sität Mün­ster ent­stande­nen Habil­i­ta­tion­ss­chrift wurde durch von Pub­lika­tions­fonds der Uni unter­stützt.

Corps et capital dans le roman français du XIXe siècle = Körper und Kapital im französischen Roman des 19. Jahrhunderts

https://www.frank-timme.de/de/programm/produkt/corps-et-capital-dans-le-roman-francais-du-xixe-siecle
https://doi.org/10.26530/20.500.12657/85545

Depuis Pierre Bour­dieu, nous savons que le corps forme un cap­i­tal cul­turel et social incor­poré. Il est marchan­dise et moyen de pro­duc­tion, signe d’appartenance à une classe sociale, un lieu où se négo­cient les rela­tions de sexe, de genre et de pou­voir ou un pré­texte à des exclu­sions sociales et au racisme. Le corps est objet de châ­ti­ments, de sanc­tions et de con­trôle social, sup­port d’affects, d’obsessions et de mal­adies ain­si que lieu de rébel­lion et de résis­tance. Les romans du XIXe siè­cle analysés dans les con­tri­bu­tions de ce vol­ume racon­tent tout cela. Dans la per­spec­tive des body stud­ies actuels, nous pro­posons une nou­velle lec­ture des grands réc­its de Balzac à Zola, en pas­sant par Mir­beau, Mau­pas­sant, Louise Michel, Georges Sand, Rachilde, Eugène Sue et Huys­mans pour démon­tr­er, à tra­vers leurs textes, com­ment les images du corps et les poli­tiques du cap­i­tal s’inscrivent dans l’imaginaire et la mémoire de la société française du XIXe siè­cle.

Destins de femmes: French Women Writers, 1750–1850

John Clai­borne Isbell
https://doi.org/10.11647/OBP.0346

Des­tins de femmes is the first com­pre­hen­sive overview of French women writ­ers dur­ing the tur­bu­lent peri­od of 1750–1850. John Isbell pro­vides an essen­tial col­lec­tion that illu­mi­nates the impact women writ­ers had on French lit­er­a­ture and pol­i­tics dur­ing a time marked by three rev­o­lu­tions, the influx of Roman­tic art, and rapid tech­no­log­i­cal change.

Each of the book’s thir­ty chap­ters intro­duces a promi­nent work by a dif­fer­ent female author writ­ing in French dur­ing the peri­od, from Ger­maine de Staël to George Sand, from the admired salon lib­er­tine Marie du Def­fand to Flo­ra Tris­tan, tire­less cam­paign­er for social­ism and women’s rights. Isbell draws from mul­ti-genre writ­ers work­ing in prose, poet­ry and cor­re­spon­dence and address­es the breadth of women’s con­tri­bu­tion to the lit­er­a­ture of the age. Isbell also details the impor­tant events which shaped the writ­ers’ lives and con­tex­tu­alis­es their work amidst the lib­er­ties both giv­en and tak­en away from women dur­ing the peri­od.

This anthol­o­gy fills a sig­nif­i­cant gap in the sec­ondary lit­er­a­ture on this trans­for­ma­tive cen­tu­ry, which often over­looks women who were work­ing and active. It invites a fur­ther gen­dered inves­ti­ga­tion of the impact of rev­o­lu­tion and Roman­ti­cism on the con­tent and nature of French women’s writ­ing, and will there­fore be appro­pri­ate for both gen­er­al read­ers, stu­dents, and aca­d­e­mics analysing his­to­ry and lit­er­a­ture through a fem­i­nist lens.

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Språkrådsdagen 2024

Im April 2024 fand in Stock­holm der Språkråds­da­gen statt, der jedes Jahr vom Insti­tutet för språk och folk­min­nen aus­gerichtet wird:

Kon­fer­ensen vän­der sig till alla språk­in­tresser­ade.

I en rad före­drag pre­sen­ter­de ledande språkvår­dare och språkvetare nyheter i språkpoli­tiken och ny forskn­ing om dagens sven­s­ka.

In diesem Jahr stand der Tag unter dem Mot­to „Språkvård för håll­bar omställ­ning“.
Die Aufze­ich­nun­gen der Vorträge und Podi­ums­diskus­sio­nen ste­hen zum „nach­se­hen“ online zur Ver­fü­gung.

Das Pro­gramm umfasste diese Beiträge:

  • Snack och verk­stad i omställ­nin­gens tide­varv
  • Pan­el­sam­tal: Behövs oli­ka språk för oli­ka mål­grup­pers omställ­ning?
  • Språket i den sven­s­ka kli­mat­de­bat­ten i media
  • Ordregn: som ord­moln, fast bät­tre
  • Kon­st­paus – en liten kabaré
  • Utdel­ning av Minoritetsspråk­spriset, Klar­språk­skristallen och Erik Wellan­ders pris
  • Chang­ing Nature – om nyord som inngang til sam­funns­de­batt om natur og miljø
  • Sam­tal om Håll­barhet­stermlis­tan
  • Låst vid tran­si­tion: Tankar kring miljö, språk och håll­barhet

ent­deckt im Nordeu­ropa-Blog

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Open-Access-Bücher zur germanistischen Literaturwissenschaft und ‑didaktik

In der let­zten Zeit sind u.a. diese frei ver­füg­baren Titel erschienen:

Engagement und Erinnerung: Linke Geschichte in der Romanliteratur nach 1989

Sebas­t­ian Schweer
https://doi.org/10.14361/9783839462867

Man sagt, die Sieger*innen schreiben die Geschichte. Wie also wird die Erin­nerung an die Kämpfe der Arbeiter*innenbewegung nach 1989 erzählt? Dominieren Ver­falls­geschicht­en und eine »linke Melan­cholie« oder ent­fal­tet sich in der Erin­nerung an das Gewe­sene ein Möglichkeits­denken, das auch die Zukun­ft neu zu per­spek­tivieren ver­mag? Sebas­t­ian Schweer analysiert engagierte deutschsprachige Erin­nerungsro­mane, in denen die Arbeiter*innen- und Bewe­gungs­geschichte archiviert, kri­tisiert, reflek­tiert und weit­erge­spon­nen wird. Der Frage nach dem Ver­hält­nis von Roman­form, Erin­nerung und dem Sta­tus utopis­chen Denkens fol­gend behan­delt er Sujets wie Haus­be­set­zung, Ter­ror­is­mus, das Erbe der DDR oder sozial­is­tis­che Kyber­netik.

Neoromantik der Jahrhundertwende: Transformationen eines romantischen Erzählmodells um 1900

Raphael Stübe
https://doi.org/10.1007/978–3‑662–66289‑2

Dieses Open-Access-Buch beschreibt die rege Wieder­auf­nahme des Roman­tis­chen in der lit­er­arischen Land­schaft um 1900. Es zeich­net die vergessene Diskurs­geschichte ein­er soge­nan­nten ‚Neu­ro­man­tik‘ nach, um anschließend zu analysieren, was genau sich in diesen Tex­ten im Ver­gle­ich zur his­torischen Roman­tik verän­dert hat. Die Neoro­man­tik der Jahrhun­der­twende lässt sich damit als eine fol­gen­re­iche Sta­tion in der inter­na­tionalen Kul­turgeschichte wieder­ent­deck­en, die zugle­ich das Roman­tik-Bild des 20. Jahrhun­derts entschei­dend geprägt hat.

Unzuverlässiges Erzählen in Literatur und Medien: Didaktische Perspektiven

Sebas­t­ian Bern­hardt (Hrsg.) – Pro­fes­sor am Ger­man­is­tis­chen Insti­tut der Uni Mün­ster
https://doi.org/10.26530/20.500.12657/90836
https://www.frank-timme.de/de/programm/produkt/unzuverlaessiges_erzaehlen_in_literatur_und_medien

Unzu­ver­läs­siges Erzählen ist ein faszinieren­des Phänomen. Wenn unsich­er ist, ob dem Geschilderten getraut wer­den kann, eröff­nen sich Möglichkeit­en der Inter­pre­ta­tion. Das gilt nicht nur für klas­sis­che Bel­letris­tik, son­dern bere­its für Kinder­lit­er­atur und Bilder­büch­er, darüber hin­aus auch für unter­schiedliche Medi­en wie Hör­spiele, Filme und sog­ar Com­put­er­spiele. Immer wieder treten Fälle täuschen­den Erzäh­lens auf oder es wird erst nach und nach klar, dass die geschilderten Ereignisse so nicht stattge­fun­den haben kön­nen. Sog­ar Ausstel­lun­gen kön­nen Täuschung, Illu­sion und Unzu­ver­läs­sigkeit the­ma­tisieren oder insze­nieren. Didak­tisch bieten sich darauf auf­bauend Möglichkeit­en zum Anre­gen lit­er­arischen Ler­nens, zur Eröff­nung ästhetis­ch­er Erfahrun­gen und zur Förderung ein­er kri­tis­chen Medi­enkom­pe­tenz.

Dieser Band betra­chtet das Phänomen unzu­ver­läs­siges Erzählen erst­mals aus trans­me­di­aler und didak­tis­ch­er Per­spek­tive. Er unter­sucht ver­schiedene Medi­en und ihre Eigen­schaften, bietet sys­tem­a­tis­che Erweiterun­gen der Möglichkeit des Beschreibens von Zuver­läs­sigkeit und Unzu­ver­läs­sigkeit und entwick­elt konkrete didak­tis­che Mod­el­lierun­gen und Posi­tion­ierun­gen dieses Phänomens im dig­i­tal­en Zeital­ter.

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DH-Professuren im deutschsprachigen Raum

Jan Horstmann vom SCDH Mün­ster und Christof Schöch von der Uni Tri­er haben eine Visu­al­isierung zu den Pro­fes­suren zu Dig­i­tal Human­i­ties in Deutsch­land, Öster­re­ich und der Schweiz erstellt.

Was ihnen an den bish­eri­gen Darstel­lun­gen fehlte?

[D]ie Möglichkeit, die DH-Pro­fes­suren im deutschsprachi­gen Raum auch in örtlich­er und zeitlich­er Indizierung in den Blick zu nehmen und dadurch ver­schiedene Fra­gen leichter zu beant­worten, darunter: Welche Orte haben sich wann als DH-Stan­dorte etabliert, indem sie eine oder mehrere DH-Pro­fes­suren aus­geschrieben haben? Wo sind wann mehrere Pro­fes­suren ent­standen? Wo sind befris­tete Pro­fes­suren nicht dauer­haft ein­gerichtet wor­den? Und vieles mehr.

Sie haben daher nun eine inter­ak­tive Karten­vi­su­al­isierung erstellt.
Der zugrun­deliegende Daten­satz ste­ht online zur Ver­fü­gung.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zu diesem Pro­jekt gibts im DHd-Blog!

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Kennen Sie schon … die Cartoons von Tom Gauld zu Literatur und Wissenschaft?

Tom Gauld, schot­tis­ch­er Car­toon­ist und Illus­tra­tor, beschäftigt sich in seinen Car­toons v.a. mit zwei großen The­men: Lit­er­atur & Wis­senschaft.

Er veröf­fentlicht die Zeich­nun­gen, die z.B. in der Lit­er­aturbeilage des Guardian oder im New Sci­en­tist erscheinen, nicht nur in Büch­erneinige davon ste­hen in unser­er Bib­lio­thek des Englis­chen Sem­i­nars zur Lek­türe bere­it! –, son­dern auch in seinem Tum­blr-Blog und via Insta­gram, BlueSky und Twitter/X.

Nicht nur aus Bib­lio­thekssicht empfehlen wir zur Ferien­lek­türe vor allem den neusten Band von Tom Gauld: „Revenge of the Librar­i­ans“! 🙂

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Kennen Sie schon … „Dark Academia“?

In Ihren Sem­i­nar­räu­men, Bib­lio­theken und Büros ist es hof­fentlich hell genug. Den­noch kön­nte es bei Ihnen auch Ele­mente von „Dark Acad­e­mia“ geben!
Nach Wikipedia han­delt es sich dabei um

ein[en] in den sozialen Medi­en entstandene[n] ästhetische[n] Stil, der seine Inspi­ra­tion aus ein­er roman­tis­chen Betra­ch­tung des klas­sis­chen Mode- und Ein­rich­tungs­bilds englis­ch­er Eli­te­u­ni­ver­sitäten und solch­er der US-Neueng­land-Bun­desstaat­en bezieht.

Mit­tler­weile hat sich auch ein eigenes Lit­er­atur­genre entwick­elt.
Die Göt­tinger Kolleg:innen vom FID AAC, der Library of Anglo-Amer­i­can Cul­ture & His­to­ry, stellen dieses Phänomen vor und geben Lek­türetipps:

The night is dark and cloudy, and you are in the library, work­ing late to fin­ish a paper. The dead­line is only a few days away. The tables around you are emp­ty. One last time for tonight, you head to the book­shelf to get anoth­er book – but what is that? Didn’t you see a shad­ow retreat­ing behind the shelf?! You look behind it – but nobody is there …

Intrigued? If this mood with its Goth­ic sense of dan­ger and its allur­ing romance of knowl­edge and his­to­ry is appeal­ing to you, then read on to learn more about dark acad­e­mia – a trend­ing sub-genre in anglo­phone lit­er­a­ture and films – from The Secret His­to­ry (1992), If We Were Vil­lains (2017) to the fan-favourite thriller film Salt­burn (2023), and the social media sub­cul­ture it inspired!

» Weit­er­lesen!

Auch in unserem Kat­a­log find­en sich einige Tre­f­fer zum The­ma.

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BBC „The Documentary Podcast“: „Invading the past: Russia and science fiction“

Logo BBC bei Wikimedia Commons„Sci­ence fic­tion flour­ished from the ear­li­est days of the Sovi­et Union. A rare space to explore oth­er realms and utopi­an dreams of progress. But with the Sovi­et Union’s col­lapse dif­fer­ent nar­ra­tives bub­bled up. Many of them reac­tionary, impe­r­i­al, vio­lent with one sub genre flour­ish­ing above all — Popadantsy: acci­den­tal time trav­el where pro­tag­o­nists return to World War Two or the Impe­r­i­al past to set the path of Russ­ian his­to­ry on the ‚right‘ course, His­to­ri­an Cather­ine Mer­ri­dale explores how the once vision­ary world of Russ­ian sci­ence fic­tion shift­ed in the time of Vladimir Putin to become a reac­tionary play­ground.“ (BBC)

Sie kön­nen die Sendung, die am 1.8.2023 in „The Doc­u­men­tary Pod­cast“ lief, über die Seite der BBC nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Kennen Sie schon … den Podcast „ZMO kitchen talks“?

Das ZMO ist das Leib­niz-Zen­trum Mod­ern­er Ori­ent in Berlin.
Es ist …

… die einzige Forschung­sein­rich­tung Deutsch­lands, die sich inter­diszi­plinär und in his­torisch ver­gle­ichen­der Per­spek­tive mit dem Nahen Osten, Afri­ka, Eurasien, Süd- und Südostasien befasst. Im Mit­telpunkt der Forschung ste­ht die Inter­ak­tion über­wiegend mus­lim­isch geprägter Gesellschaften sowie deren Beziehun­gen mit den nicht-mus­lim­is­chen Nach­bar­re­gio­nen.

Und was hat es mit der Küche auf sich?

ZMO kitchen talks‘ ist ein Pod­cast, der von ZMO-Mit­gliedern und Alum­ni pro­duziert wird. In jed­er Folge tre­f­fen sich ein ZMO-fel­low und eine unser­er Moderator*innen in der Insti­tut­sküche – dem Herzstück des ZMO – um über ihre wis­senschaftliche Arbeit, Feld­forschung, Methodik und die neuesten Forschungstrends an unserem Insti­tut zu sprechen.

Bis­lang sind 6 Fol­gen erschienen.

ent­deckt im Newslet­ter des FID Nahost‑, Nordafri­ka- und Islam­stu­di­en

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WDR ZeitZeichen Agathe Lasch

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Die am 04.07.1879 geborene Lasch set­zt sich für eine freie Wis­senschaft ein – gegen alle Hin­dernisse, die ihr als Frau und Jüdin im frühen 20. Jahrhun­dert begeg­nen.
Sie ist die erste Pro­fes­sorin an der Uni­ver­sität Ham­burg – sowie die erste des Fach­es Ger­man­is­tik in ganz Deutsch­land. Agathe Lasch set­zt sich für eine freie Wis­senschaft ein. Gegen alle Hin­dernisse, die ihr als Frau und Jüdin im frühen 20. Jahrhun­dert begeg­nen.
Agathe Lasch erblickt in Berlin das Licht der Welt, als eines von fünf Kindern ein­er jüdis­chen Fam­i­lie. Agathe wird – wie zwei ihrer Schwest­ern – Turn­lehrerin. Doch schnell stellt sie fest: Das reicht ihr intellek­tuell nicht. Sie ist hun­grig nach Wis­sen und vor allem nach Pro­duk­tiv­ität.
1906 legt sie in Berlin die Abitur­prü­fung ab, will studieren. Doch das dür­fen Frauen in Preußen zu der Zeit nicht. Also imma­trikuliert sie sich in Hei­del­berg. Schon 1909 wird Lasch mit ein­er Studie über die „Geschichte der Schrift­sprache in Berlin bis zur Mitte des 16. Jahrhun­derts“ pro­moviert. Ein Jahr später erscheint die Dok­torar­beit in erweit­ert­er Form als Buch. Die Res­o­nanz in Fachkreisen ist über­wälti­gend. Eine Stelle im deutschen Wis­senschafts­be­trieb aber bleibt Agathe Lasch ver­wehrt.
Anders in den USA. Dort arbeit­et sie sechs Jahre am Frauen­col­lege Bryn Mawr in Penn­syl­va­nia. 1914 bringt sie die „Mit­tel­niederdeutsche Gram­matik“ her­aus, bis heute ein Grund­la­gen­werk zur Erforschung des Mit­tel­niederdeutschen.
1917 zieht sie zurück nach Deutsch­land, arbeit­et zunächst in Ham­burg als „wis­senschaftliche Hil­f­sar­bei­t­erin“. 1923 wird ihr an der Ham­burg­er Uni­ver­sität als erster Frau der Pro­fes­soren­ti­tel ver­liehen – eine Ehre ohne Kon­se­quen­zen, denn den Ruf auf eine Pro­fes­soren­stelle bekommt sie erst im Dezem­ber 1926.
Mit der Machtüber­nahme der Nation­al­sozial­is­ten ändert sich aber auch das Leben Agathe Laschs. 1934 muss sie ihren Posten räu­men und darf als Jüdin bald auch die Uni­ver­sität nicht mehr betreten. Im Juli 1942 wer­den Agathe Lasch und ihre bei­den Schwest­ern nach Riga deportiert und dort am 18. August 1942 ermordet.“

(WDR, Hei­de Soltau, Car­olin Rückl, Frank Zir­pins)

Sie kön­nen die Sendung, die am 4.7.2024 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Kennen Sie schon … den Bücher-Podcast „Zwei Seiten“?

Im im Mai 2023 ges­tarteten Pod­cast dreht sich alles um Lit­er­atur:

Zwis­chen Chris­tine West­er­mann und Mona Ameziane liegen zwei Gen­er­a­tio­nen und unzäh­lige Büch­er in großen und kleinen Stapeln. Was sie vere­int: ihre Lei­den­schaft für gute Geschicht­en. Solche, die das Leben schreibt, aber vor allem solche, die auf unseren Nacht­tis­chen lan­den. Gemein­sam disku­tieren sie in diesem Lit­er­atur Pod­cast über die wichti­gen und abseit­i­gen The­men des All­t­ags, ger­at­en ins Schwär­men oder ins Stre­it­en und brin­gen in jed­er Folge das Beste mit, was ihre Bücher­re­gale zu bieten haben.

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BBC Radio Four „Great Lives“: JG Ballard

Logo BBC bei Wikimedia Commons„Philoso­pher John Gray choos­es as his great life the icon­ic British writer of dystopi­an and spec­u­la­tive fic­tion, J.G. Bal­lard, in con­ver­sa­tion with the author’s daugh­ter Bea Bal­lard.“ (BBC)

Sie kön­nen die Sendung, die am 21.12.2023 in der Rei­he „„Great Lives“ lief, über die Seite der BBC nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Buntes aus Westfalen – „Zweite Runde Pokalkampf“

In der Kat­e­gorie „Buntes aus West­falen“ bericht­en wir über (teils kuriose) Neuer­schei­n­un­gen, die wir als Lan­des­bib­lio­thek im Rah­men des Pflich­tex­em­plar­recht­es (das gibt es schon seit 1824!) als kosten­lose Belegex­em­plare aus west­fälis­chen Ver­la­gen und/oder Selb­stver­legern erhal­ten.

Aus dem Klap­pen­text:

Im Heimat­mu­se­um ein­er Stadt im Ruhrge­bi­et ste­ht der Pokal des Mar­quis. Der junge Her­bert überträgt auf dieses gold­ene Gefäß all seine Wün­sche und Hoff­nun­gen. Der Pokal wird für ihn zum Leben­sziel jen­seits seines All­t­ags. Ver­gle­ich­bar dem Gral, dem sagen­haften Rit­ter-Heilig­tum. Erzählt wird von Her­berts Streben nach Anerken­nung, nach Ruhm. Als er schließlich auf ein­er Vorort­bühne einen Pokal erhält, ist dieser nur aus Blech und stammt aus ein­er Kneipen­vit­rine. Für den Pokal des Mar­quis wird sich Her­bert in einem ganz anderen Kampf bewähren müssen.

Prof. Dr. Ralph Köh­nen, Ruhr-Uni­ver­sität Bochum:

Sicher­lich, Her­bert Brozio ist kein Vor­bild – aber das müssen Roman­fig­uren auch nicht sein. Im lakonis­chen Ton, der den kun­stvollen Bau des Romange­füges durchzieht, hat Wern­er Streletz die Geschichte ein­er leben­sna­hen,  gemis­cht­en und über­haupt: men­schen­möglichen Fig­ur geschrieben, mit allen Ver­w­er­fun­gen, Schwächen, aber auch hochfliegen­den Träu­men.

Zum Buch auf der Ver­lags-Web­site
Zum Buch im ULB-Kat­a­log­Plus

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WDR Zeitzeichen zu Pablo Neruda

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Pablo Neru­da ver­ste­ht sich als Dichter des Volkes und der Ver­fol­gten. Ein Poet, der seine Verse gegen die Mächti­gen, die Armut und den Kap­i­tal­is­mus richtet.
Der Sohn ein­er Lehrerin und eines Loko­mo­tivführers schreibt bere­its in sein­er Schulzeit Verse. Er studiert in San­ti­a­go Philoso­phie und wird mit ein­er Samm­lung von Liebesgedicht­en bekan­nt. 1971 erhält Neru­da den Nobel­preis für Lit­er­atur – „für eine Poe­sie, die mit der Wirkung ein­er Naturkraft Schick­sal und Träume seines Welt­teils lebendig macht“.
An der Seite seines Fre­un­des Sal­vador Allende kämpft Pablo Neru­da für die Demokratie in Chile. Allende gewin­nt mit sein­er Vision vom Sozial­is­mus die Wahlen. Doch am 11. Sep­tem­ber 1973 putscht das chilenis­che Mil­itär. Präsi­dent Allende nimmt sich das Leben.
Zwölf Tage später stirbt der 69-jährige Neru­da. Ob sein Kreb­slei­den die Ursache ist oder ob die Scher­gen von Dik­ta­tor Augus­to Pinochet den unbe­que­men Poet­en vergiftet haben, ist unklar.“

(WDR, Maren Gottschalk, Mat­ti Hesse)

Sie kön­nen die Sendung, die am 23.09.2023 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Norwegisch-Wörterbücher zum Download

Logo des Portals https://ordbokene.no/ (Stand 22.7.2024)

Im Por­tal ordbøkene.no ste­hen die dig­i­tal­en Wörter­büch­er Bok­mål­sor­d­bo­ka und Nynorsko­rd­bo­ka zur Ver­fü­gung, die von der Uni­ver­sität Bergen her­aus­gegeben wer­den.

Falls man sie auch nutzen will, wenn man ger­ade keine Inter­netverbindung hat, kann man sie jet­zt auch down­load­en:

Via the web­site pwa.ordbokene.no you can now down­load a ver­sion of Bok­mål­sor­d­bo­ka and Nynorsko­rd­bo­ka, which you can use with­out an inter­net con­nec­tion.
This app works in the same way as the web­site, except that the free text search is not avail­able.

Allerd­ings ist die Offline-Ver­sion bis­lang nur für Chrome und Edge ver­füg­bar; an ein­er Fas­sung für Fire­fox und Safari sowie für Mobil­geräte wird noch gear­beit­et.

ent­deckt im Nordeu­ropa-Blog

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Aus unseren Neuerwerbungen – Germanistik 2024.8

Leichte Sprache: Grund­la­gen, Diskus­sio­nen und Prax­is­felder
BuchcoverLeichte Sprache set­zt dort an, wo Per­so­n­en mit vorüberge­hend oder dauer­haft eingeschränk­ter Lese- und Ver­ste­hen­skom­pe­tenz auf Kom­mu­nika­tions- und Infor­ma­tions­bar­ri­eren tre­f­fen. Der Band behan­delt im ersten Teil Grund­la­gen und Bedeu­tung der Leicht­en Sprache und zeigt aktuelle fach­liche Diskurse zu Regeln und Prinzip­i­en, Über­set­zungs­di­en­sten, visueller Gestal­tung und Qual­itätssicherung auf. Der zweite Teil wid­met sich dem emanzi­pa­torischen Poten­zial Leichter Sprache und ihrer Imple­men­tierung in ver­schieden­sten gesellschaftlichen Feldern wie den Medi­en, dem Gemein­we­sen, dem Gesund­heitswe­sen und der Kul­tur. Der Ein­satz Leichter Sprache in diesen Bere­ichen wird durch Prax­is­beispiele illus­tri­ert. Eine Diskus­sion zum Stand der Umset­zung und eine Erörterung von Entwick­lungs­be­dar­fen run­den das Buch ab.
zum Buch im ULB-Kat­a­log­Plus
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Liturgie – Chor – Poli­tik
BuchcoverMit Beiträ­gen aus der neueren deutschen Lit­er­atur, der Mediävis­tik, der Gräzis­tik sowie der Tanz‑, The­ater- und Musik­wis­senschaft fokussiert der Band Aspek­te, die von der vor­liegen­den tragö­di­en- und kul­tur­the­o­retis­chen Chor-Forschung bis­lang nicht berück­sichtigt wur­den: die religiöse Dimen­sion der ‚Ursprungs­fig­ur Chor‘ und ihr Ver­hält­nis zu Liturgie und Poli­tik.
Dabei ver­ste­hen die Beiträge litur­gis­che Chor-Prax­is als Ver­mit­tlung von (säku­lar­isierten) Glaubensin­hal­ten und inter­essieren sich für deren gesellschaft­spoli­tis­che Indi­en­st­nahme. Unter­sucht wer­den die ästhetis­chen Ver­fahrensweisen dieser Prax­is, sei es die musik­dra­matur­gis­che Lenkung des Chors als Gemein­schafts­fig­ur im Geistlichen Spiel oder in der Oper um 1900, sei es das szenis­che Poten­tial von cho­rischen For­ma­tio­nen im zeit­genös­sis­chen Hör­spiel oder eine affek­tive Über­wäl­ti­gungsstrate­gie des Sprech­chors auf der öffentlichen Bühne.

zum Buch im ULB-Kat­a­log­Plus
zum Buch auf der Ver­lags-Web­site

Der Band wurde von zwei Wis­senschaft­lerin­nen des Mün­ster­an­er Insti­tuts fürs Ger­man­is­tik her­aus­gegeben: Julia Boden­burg und Susanne Spreck­elmeier.