„Die Kalifen waren die Nachfolger des Propheten Mohammed, religiöse Führer und Befehlshaber der Gläubigen. 1924 schaffte Atatürk, der Gründer der modernen Türkei, das Kalifat ab.“ (Bayern 2, Claudia Steiner)
Sie können die Sendung von 2016, die zuletzt am 1.2.2021 auf Bayern 2 lief, über die Seite des BR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
In Anlehnung an die Frage „Lektüre muss sein! Welche?“ aus der Interviewreihe „3 ½ Fragen an …“ aus der ZEIT stellen in dieser Reihe Angehörige der Uni Münster Bücher oder Artikel vor, die für ihre Lehre oder Forschung wichtig sind, die sie im Studium beeinflusst haben oder die sie aus anderen Gründen für empfehlenswert halten – vielleicht auch als Feierabend- oder Urlaubslektüre. 🙂
Roberto Esposito Immunitas. Schutz und Negation des Lebens aus dem Italienischen von Sabine Schulz Berlin: diaphanes 2004, neue Ausgabe 2021 › die 2021er-Ausgabe ist in der Bibliothek für Sozialwissenschaften verfügbar › die 2004er-Ausgabe ist in den Bibliotheken für Germanistik und für Sozialwissenschaften verfügbar
Roberto Espositos Monographie ist bereits 2004 erschienen und dennoch brandaktuell. Der in Neapel Philosophie lehrende Esposito nimmt darin schlicht und einfach die Rhetorik von Immunität und Ansteckung ernst, die sich in den unterschiedlichsten Disziplinen und gesellschaftlichen Bereichen findet, z.B. im Politischen oder Militärischen – und natürlich in der Biologie und in der Medizin. Er argumentiert zunächst mit strukturellen Analogien, um dann Parallelen aufzuzeigen und diese schließlich in eine Theoriefigur zu überführen, die von großer kulturdiagnostischer Evidenz ist: „Schutz und Negation des Lebens“ bedeutet Ausschluss durch Einschluss des Bedrohlichen und ist als solches nicht wegzudenken von der Bildung eines funktionierenden Kollektivs. Kann man sich mit Methode und Argumentation anfreunden, bietet Esposito eine Fülle an Erkenntnissen. Kein Buch über Corona also, sondern eine aufs Grundsätzliche zielende philosophische Reflexion. Und gerade deshalb das Buch der Stunde.
Clarice Lispector Der Lüster. Roman aus dem Portugiesischen und mit einem Nachwort von Luis Ruby Frankfurt am Main: Schöffling 2013 Eintrag im Perlentaucher
Der zweite, erstmals 1946 erschienene Roman der „brasilianischen Virginia Woolf“ erzählt keine Geschichte im herkömmlichen Sinne. Mit seinem am Stream of Consciousness orientierten Erzählverfahren erfordert er eine geradezu verlangsamte Lektüre. Der Übersetzer Luis Ruby hebt in seinem Nachwort hervor, dass Lispector selbst empfohlen habe, den Text langsam zu lesen, d.h. nur „drei oder vier Seiten am Stück“. Eine Empfehlung, der man unbedingt folgen sollte, weil man so die sprachlichen Nuancen und Details der Wahrnehmungs- und Gedankenprotokolle am besten genießen kann. Etwa die esoterisch anmutenden Reflexionen über die toten, in Wahrheit aber lebenden Dinge, oder überhaupt die über Leben und Tod. Oder Sätze wie diese: „Sie wirkte nicht wie eine Frau, sondern so, als ahmte sie Frauen nach, sorgsam und unruhig.“ Mein Favorit unter den Sätzen jedoch ist der allererste: „Ihr ganzes Leben lang sollte sie fließend sein.“
Dr. Jürgen Gunia Studienrat im Hochschuldienst am Germanistisches Institut Abt. Neuere deutsche Literatur
Blog zur Workshop-Reihe „Germanistik im Beruf“
„Die Aussage „Wer raucht, stirbt schneller“ schürt eher Ängste; dagegen wird der Satz „Wer aufhört zu rauchen, lebt länger“ beim Empfänger positive Emotionen auslösen.“ (SWR, Hans W. Giessen)
Sie können die Sendung, die am 3.1.2021 in der Reihe „SWR2 Aula“ lief, über die Seite des SWR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
Die beiden Sprachwissenschafterinnen Stefanie Klein (@StefanieParva) und Justine Schöne (@HerbstJuste) haben einen Kanal für „Erklärvideos“ zur germanistischen Sprachwissenschaft eingerichtet:
Phoneme, Morpheme, Wörter, Sätze, Texte, Bücher, Theorien — das wird ja immer mehr. Da haben wir den Salat! Wir sind Justine und Stefanie und wollen mit unserem Kanal etwas Ordnung in euren germanistischen Kopfsalat bringen. Dabei folgen wir dem Motto: “Ach, scheiß drauf, einfach machen!” Denn wir sind der Überzeugung, dass man am besten lernt, in dem man einfach Dinge ausprobiert. Nach unserem Lehramtsstudium mit den Fächern Germanistik und Philosophie haben wir uns mit unseren Doktorarbeiten ganz dem Thema der Wissensvermittlung gewidmet. Und genau das ist hier unser Ziel: Wir bringen unser Wissen zu euch. Jede Woche ein kleines, knackiges Video.
The Freiburg Corpus of English Dialects (FRED) is a monolingual spoken-language database of traditional English dialects. It samples approximately 2.5 million words and is estimated to be based on about 300 hours of recorded speech. The corpus contains full-length transcripts of 372 oral history interviews (partly available as digitised audio files) with male and female speakers from 163 different locations in 43 different counties. FRED covers 9 major dialect areas in the British Isles and is thus an extensive database for both research on single dialects and cross-dialectal studies.
FRED was compiled by the project group ‘English Dialect Syntax from a Typological Perspective’ at the English Department of Freiburg University under the supervision of Professor Bernd Kortmann. It was funded by the Deutsche Forschungsgemeinschaft under grant No. Ko-1181/1,2 from 2000 to 2005. The primary aim of compiling FRED was to provide a sound database that helps strengthen research on morphosyntactic variation in the British Isles.
In einer Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für slavische Sprachenwissenschaft der Uni Tübingen und dem Lehrstuhl für Slavische Philologie der Uni Freiburg ist eine Sammlung Slavischer Kopora entstanden, die weiter gepflegt wird.
Sollten Sie Korpora kennen, die noch nicht aufgeführt sind, freut sich das Team über Hinweise!
„Il Nuovo De Mauro“ ist ein Online-Wörterbuch des Italienischen, herausgegeben vom Sprachwissenschaftler Tullio De Mauro. Es umfasst rund 160.000 Einträge.
Alle origini del Nuovo De Mauro
Il Nuovo De Mauro ha la sua prima origine nel Gradit, Grande dizionario italiano dell’uso. Quest’opera con i suoi oltre 260.000 lemmi è la più ampia fonte dizionaristica italiana. Il Gradit è stato ideato e diretto da Tullio De Mauro. In una prima edizione di sei volumi è apparso nel 1999 presso la Utet di Torino. Nel 2007 presso la stessa casa editrice ha avuto una seconda edizione di otto volumi aggiornata e ampliata ed è tuttora in commercio.
Mentre il lavoro del Gradit si stava completando, d’accordo con la Utet De Mauro ha preparato e pubblicato, nel 2001, presso l’editore Paravia, un’opera in un unico volume, per proporre in sintesi l’essenziale dell’opera maggiore. Quest’opera ha avuto anche una versione online.
Il Nuovo De Mauro: lavori in corso
Il dizionario che si offre alla libera consultazione verrà progressivamente migliorato introducendovi correzioni e completamenti. A questo provvederà la redazione ma lo farà il più possibile raccogliendo osservazioni, suggerimenti, proposte delle persone che consultano il dizionario. La collaborazione di lettrici e lettori sarà preziosa per rifinire e perfezionare le singole voci e l’intera opera. Scriveteci dunque dizionario@internazionale.it. Cercheremo di rispondere a ciascuno, ma soprattutto terremo conto dei vostri apporti. Di tempo in tempo saremo noi a prendere l’iniziativa di interpellare lettrici e lettori per accertare il loro orientamento su aspetti e punti critici degli usi effettivi della nostra lingua. Grazie fin d’ora di ogni vostra collaborazione.
OLC Nordeuropa ist ein Ausschnitt aus der Datenbank „Online Contents“ für die Länder Dänemark (mit Grönland und den Färöern), Island, Norwegen und Schweden. Ergänzt wird er durch ausgewählte Zeitschriftentitel der Universitätsbibliothek Kiel (zuständig für den Fachinformationsdienst Nordeuropa).
Es werden derzeit 786 Zeitschriften ausgewertet; die Datenbank enthält über 78.400 Aufsätze und Rezensionen.
The field of Islamic Studies is both wide-reaching and dynamic. It includes the range of foundational documents, traditions, institutions, and history of Muslims in various countries and regions throughout the world from the origins of Islam to the present day. This interdisciplinary field therefore includes history, religion, philosophy, anthropology, Arabic language and literature, as well as literatures in other languages including Persian, Turkish, and Urdu, and remains responsive to new discoveries, interpretations, ideologies and theories.
The Internet makes access to staggering amounts of information easy – but it also raises important questions: What are the major issues and key developments in the field? Which sources are up-to-date and which are obsolete? Which works are pivotal in defining the discourse at various stages in its development? Which sources are considered accurate and balanced, and which represent simply a given individual or group’s position? These questions are important to keep in mind when undertaking any new study, but they are particularly critical in a dynamic and contested field such as Islamic Studies.
Oxford Bibliographies in Islamic Studies combats this overload by providing expert guidance to the field in all its diversity and throughout its developmental stages. Top scholars in the field have contributed on their areas of expertise, so that users will understand how the field is organized and why it developed in the way it did. The articles present a guided tour through the key literature on each topic, providing context for its development, and a balanced overview of the major issues within a given topic.
In Anlehnung an die Frage „Lektüre muss sein! Welche?“ aus der Interviewreihe „3 ½ Fragen an …“ aus der ZEIT stellen in dieser Reihe Angehörige der Uni Münster Bücher oder Artikel vor, die für ihre Lehre oder Forschung wichtig sind, die sie im Studium beeinflusst haben oder die sie aus anderen Gründen für empfehlenswert halten – vielleicht auch als Feierabend- oder Urlaubslektüre. 🙂
Ein richtungweisender Artikel für die Neubewertung der spanischen Sprachgeschichte über die traditionelle Einteilung in Alt- und Neuspanisch hinaus war der Beitrag „Castellano antiguo y español moderno: reflexiones sobre la periodización en la historia de la lengua“ von Rolf Eberenz (Lausanne) 1991 in der Revista de Filología Española. Eberenz zeigt in vorbildlicher Weise anhand sprachlicher Beispiele, dass sich das Spanische von 1450 bis 1650 in einer Übergangsphase befand, der in der Periodisierung als mittlere Epoche ein eigener Abschnitt gebührt. Dabei erweist sich die innersprachliche Entwicklung gegenüber der Orientierung an einem außersprachlichen Rahmen wie dem geschichtsträchtigen Jahr 1492 als maßgebend.
Prof. Dr. Volker Noll Professur für Romanische Philologie (Schwerpunkt Romanische Sprachwissenschaft)
In der Corona-Pandemie 2020 hatten einige britische Sprachwissenschaftler eine Idee:
We set up Linguists at the Movies as an attempt to give linguistics teachers and students, and linguistics enthusiasts generally, a place to enjoy some culture together and to discuss language.
Bayern2 radioWissen: „Friedrich Dürrenmatt – Theater als Gesellschaftskritik“
„Ein Dramatiker im Spannungsfeld zwischen Schweiz und Weltbühne. „Theater als Gesellschaftskritik“ nennt Gabriele Knetsch ihr Porträt zum 100. Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt. Der Autor ist weltberühmt für seine Dramen „Der Besuch der alten Dame“ und „Die Physiker“.“ (Bayern 2, Gabriele Knetsch)
Sie können die Sendung, die am 26.1.2021 auf Bayern 2 lief, über die Seite des BR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
SWR 2 Wissen: „Friedrich Dürrenmatt – Der Besuch der alten Dame“
„Eine Milliardärin verspricht Wohlstand für alle – und fordert dafür einen Mord. Wie werden sich die Bewohner des verarmten Städtchens entscheiden? Dürrenmatts Parabel über Geld und Moral ist bis heute aktuell.“ (SWR, Eberhard Falcke)
Sie können die Sendung, die zuletzt am 5.1.2021 in der Reihe „SWR2 Wissen“ lief, über die Seite des SWR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
WDR ZeitZeichen zu Friedrich Dürrenmatt“
„Viele sahen im weltberühmten Dramatiker Friedrich Dürrenmatt einen desillusionierten Krisendenker, der durch bitteren Sarkasmus bestach. Glauben mochte der Schweizer Pfarrerssohn an nichts mehr. Er selbst sah sich als einen „Moralisten aus Nihilismus“. Zwei Theaterstücke machten Friedrich Dürrenmatt berühmt und reich: „Der Besuch der alten Dame“, eine tragische Komödie über die Käuflichkeit der Menschen, und „Die Physiker“, eine Parabel auf den Fortschrittsglauben, der die Auslöschung der Menschheit riskiert. Auch als Krimi-Autor wollte er jeden Plot bis zur schlimmstmöglichen Wendung weiterdenken. „Ich bin selbst ein Schlachtfeld“, bekannte der häufig von Krisen geplagte Dürrenmatt. Davon zeugen auch die stark autobiographischen 30.000 Manuskriptseiten über seine ungeschriebenen „Stoffe“, die sich im Nachlass fanden.“ (WDR, Christoph Vormweg, Hildegard Schulte)
Sie können die Sendung, die am 5.1.2021 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
Neben Tastatürkürzeln, Textbausteintools und „intelligenten Maustasten“ gibt es noch eine weitere Möglichkeit, sich das Arbeiten ein wenig zu erleichern: In den Programm von Microsoft Office kann man die Bedienoberfläche anpassen, um Mauswege und Klickfolgen möglichst kurz zu halten.
Schnellzugriffleiste
Eine Möglichkeit zur individuellen Anpassung bietet die „Schnellzugriffsleiste“ ganz links oben in den Office-Programmen. Ihr Vorteil: Die Buttons sind da oben immer zu erreichen, egal in welchem Programmbereich ich mich gerade aufhalte.
Man kann die Leiste via „Datei“ › „Optionen“ › „Symbolleiste für den Schnellzugriff“ bearbeiten; man kann auch in einem beliebigen Menüband einen rechten Mausklick auf ein Menüicon machen, das man gern in der Leiste hätte, und „zur Symbolleiste für den Schnellzugriff hinzufügen“ wählen.
In Excel kann man dadurch z.B. viel Zeit mit den Buttons für „Blattspalte hinzufügen / löschen“ und „Blattzeile hinzufügen / löschen“ sparen. In Word gibt es diese Tabellen-Tools auch (hier kann man sogar unterscheiden in „Zeile überhalb/unterhalb einfügen“ und „Spalte links/rechts einfügen“), und daneben kann man sich z.B. „Format übertragen“, „Schriftfarbe“, „Texthervorhebungsfarbe“ und „Sonderzeichen einfügen“ legen.
Menübänder
Auch die Verwaltung für die Menübänder erreicht man über „Datei“ › „Optionen“; man kann aber auch auf den Bereich, den man ändern möchte, einen rechten Mausklick machen und dann „Menüband anpassen“ wählen.
In Outlook kann man z.B. das Menü, das beim Erstellen einer neuen E‑Mail angezeigt wird, so einrichten, dass die Buttons für „Datei anfügen“, „Signatur einfügen“ und „Signieren mit Zertifikat“ ganz vorne als ein Block angezeigt werden. (Im Beispiel-Screenshot rechts „neue Gruppe“ genannt.) Eine kleine Änderung, die aber über’s Jahr viele Maus-Meter sparen kann. 🙂
Hat sich jemand von Ihnen auch „persönliche Menüs“ zusammengestellt und Tipps für praktische Kombinationen? Und nutzt jemand solche Anpassungen auch in anderen Programmen? 🤔
„Untertreibung ist Volkssport auf den britischen Inseln, das berühmte Understatement. Als Untertreibung des Jahrhunderts darf allerdings gelten, was „The Troubles“ genannt wird. Bei diesen „Unruhen“ handelt es sich eher um einen handfesten Bürgerkrieg. Vor 50 Jahren begann er in der Provinz Nordirland und kostete über 3500 Menschen das Leben. Die Wurzeln dieses Konfliktes liegen weit zurück im 16. Jahrhundert, als der englische König Heinrich VII. gezielt protestantische Siedler in den Norden des katholischen Irland schickte, faktisch eine Besetzung. Immer wieder gab es Aufstände, die aber mit äußerster Härte niedergeworfen wurde, bis die Irische Insel 1921 geteilt wurde: im Süden die Republik Irland, im Norden die britische Provinz Ulster. Frieden brachte das nur vorübergehend. Ende der 60er Jahre schwappte die Bürgerrechtsbewegung nach Nordirland, wo die wenigsten Katholiken Wahlrecht besaßen und auch sonst systematisch benachteiligt wurden. Anfang August 1969 eskalierten die Proteste, es gab Tote und Verletzte, beide Seiten radikalisierten und bewaffneten sich. 30 Jahre dauerten diese „Unruhen“, aber selbst nach dem Friedensabkommen Ende der 90er kommt es immer wieder Mord-Anschlägen und Bombenattentaten.“ (WDR, Martin Herzog, Hildegard Schulte)
Sie können die Sendung, die 2019 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
„War sie wirklich wahnsinnig? Acht Monate lang irrt Johanna von Kastilien im Jahr 1506 mit dem Leichnam ihres Mannes kreuz und quer durch die kastilische Hochebene. Ihr Wahnsinn scheint damit endgültig belegt. Dabei will sie den letzten Wunsch ihres geliebten Mannes erfüllen. Philipp der Schöne will nach seinem Tod in Granada beigesetzt werden. Neben Johannas Mutter, Isabella von Kastilien, die 1504 gestorben war. Aber Johannas Vater, Ferdinand von Aragón, versucht das, so lange wie möglich zu verhindern. Deshalb zieht die schwangere Witwe monatelang mit dem Sarg nachts von einem kastilischen Dorf zum anderen. Johanna gilt als eine der unglücklichsten Königinnen der Geschichte. Eine Regentin auf dem Papier. Opfer eines Machtspiels, das am Anfang Ehemann und Vater für sich entscheiden. Später ihr Sohn Karl, in dessen Reich die Sonne niemals untergehen wird. Johanna ist das dritte Kind der Katholischen Könige und hat anfangs kaum Aussichten, jemals den Thron zu besteigen. Doch als nacheinander die Thronerben sterben, setzt Königin Isabella ihre Tochter als Nachfolgerin ein. Die Infantin gilt als seltsam, verstößt gegen Konventionen und Hofzeremoniell und zeigt wenig Neigung, zu regieren. 1509 verfügt ihr Vater deshalb, sie im königlichen Palast von Tordesillas wegen ihres angeblichen Wahnsinns einzusperren.“ (WDR, Andrea Kath, Hildegard Schulte)
Sie können die Sendung, die am 12.4.2020 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.