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WDR ZeitZeichen zu Susan Sontag

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Susan Son­tag gilt als scharf­sin­nig­ste, ein­flussre­ich­ste und stre­it­barste Intellek­tuelle der USA. Die Men­schen­recht­sak­tivistin und Kriegs­geg­ner­in lebt im Bosnienkrieg drei Jahre lang im belagerten Sara­je­wo.
„Es ist meine Auf­gabe, die Welt­geschehnisse aufmerk­sam zu ver­fol­gen. Vielle­icht bin ich genau deshalb Schrift­stel­lerin gewor­den. Man hat eine Art Freib­rief und eine ganz beson­dere Moti­va­tion, so viel Leben, so viel Wirk­lichkeit wie eben möglich aufzunehmen.“ In diesen Sätzen steckt bere­its das ganze Leben, Denken und Wirken der US-amerikanis­chen Aus­nahme-Intellek­tuellen Susan Son­tag. Es gibt kaum ein The­ma, für das sich die Pub­lizistin, Schrift­stel­lerin und Filmemacherin nicht inter­essiert.

Die Über­fliegerin
Am 16. Jan­u­ar 1933 wird Susan in New York City geboren. Mit drei Jahren lernt sie lesen, mit fünf wird sie eingeschult. Am zweit­en Schul­t­ag rückt sie eine halbe Klassen­stufe auf, am näch­sten eine weit­ere. Am Ende der ersten Woche geht sie in die dritte Klasse. Ihr Studi­um der Lit­er­atur, The­olo­gie und Philoso­phie begin­nt sie mit 16. Sie heiratet den Sozi­olo­gen Philipp Rieff, den Vater ihres einzi­gen Sohns David. Er kommt 1952 zur Welt. Nach einem Forschungsaufen­thalt in Oxford und Paris kehrt Son­tag in die USA zurück und lässt sich schei­den.

Trash und Hochkul­tur
Ihren Durch­bruch hat die freie Schrift­stel­lerin und Pub­lizistin 1964 mit „Anmerkun­gen zu Camp“ – einem Code­wort der schwulen Sub­kul­tur und eine Hal­tung, die es Intellek­tuellen erst­mals erlaubt, etwa Kitsch und Trash iro­nisch zu genießen. Son­tag kann dies prob­lem­los mit ihrer geliebten Hochkul­tur vere­in­baren. Ihr scharf­sin­niger Ver­stand, ihre bril­lanten Analy­sen und ihre Wort­ge­walt machen sie zur ange­se­henen Intellek­tuellen. Sie verkehrt mit Han­nah Arendt, Her­bert Mar­cuse, Jean-Paul Sartre und Allen Gins­berg.
Aber auch als kon­se­quente Men­schen­recht­sak­tivistin ist Son­tag aktiv. Getreu ihrem Mot­to, nicht über Län­der zu schreiben, die sie nicht ken­nt, reist die Geg­ner­in des Viet­nam-Kriegs 1968 nach Hanoi. Während des Bosnienkriegs lebt Son­tag in der von ser­bis­chen Milizen belagerten Stadt Sara­je­wo und insze­niert dort 1993 Beck­etts „Warten auf Godot“.

Der Kampf gegen den Krebs
Son­tag hat in ihrem Leben Liebes­beziehun­gen mit Män­nern und Frauen. In den let­zten Leben­s­jahren ist die renom­mierte US-Fotografin Annie Lei­bovitz an ihrer Seite. Der unbändi­ge Leben­shunger, den David Rieff sein­er Mut­ter bescheinigt, wird am 28. Dezem­ber 2004 abrupt been­det. Susan Son­tag ver­liert im Alter von 71 Jahren den Kampf gegen die Leukämie.“
(WDR, Almut Finck, Mat­ti Hesse)

Sie kön­nen die Sendung, die am 16.1.2023 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Kennen Sie schon … die „Dictionnaires d’autrefois“ und das „Dictionnaire Vivant de la Langue Française“?

Das franzö­sisch-amerikanis­chen ART­FL-Pro­jek­ts – „Amer­i­can and French Research on the Trea­sury of the French Lan­guage“ – umfasst u.a. zwei Wörter­buch-Ange­bote:

Die „Dic­tio­n­naires d’autre­fois“ bün­deln vier Nach­schlagew­erke zum Franzö­sis­chen des 17., 18., 19. und 20. Jahrhun­derts in ein­er Suche:

Screenshot der Startseite der "Dictionnaires d'autrefois" (https://artfl-project.uchicago.edu/node/17) (Stand 22.1.2024)

Das Dic­tio­n­naire Vivant de la Langue Française (DVLF) bietet zu den Lem­ma­ta nicht nur Infor­ma­tio­nen aus mehreren Lexi­ka und Sprachko­r­po­ra; es lädt auch zur Mitar­beit aller Inter­essierten ein:

Le dic­tio­n­naire vivant de la langue française (DVLF) est une nou­velle manière de con­sul­ter le dic­tio­n­naire. Bien que nous incluions les entrées de nom­breux dic­tio­n­naires tra­di­tion­nels, ain­si que des col­lo­ca­tions et autres mots asso­ciés avec toute entrée de dic­tio­n­naire, nous avons aus­si mis en place un dis­posi­tif qui rend pos­si­ble votre pro­pre con­tri­bu­tion à notre base de don­nées, vous per­me­t­tant d’ajouter vous-même vos pro­pres déf­i­ni­tions, vos exem­ples, vos syn­onymes, ou vos antonymes. Nous avons ain­si réu­ni de nom­breux exem­ples de phras­es dans lesquels les mots recher­chés sont util­isés, ce qui est utile pour voir de quelle manière l’utilisation d’un terme a pu évoluer à tra­vers les siè­cles. En out­re, vous pou­vez vot­er pour les exem­ples que vous trou­vez par­ti­c­ulière­ment per­ti­nents et illus­trant le sens d’un mot don­né, per­me­t­tant ain­si au DVLF de mon­tr­er automa­tique­ment la meilleure infor­ma­tion pos­si­ble en s’appuyant sur votre par­tic­i­pa­tion. Le DVLF existe pour vous don­ner un meilleur dic­tio­n­naire, un dic­tio­n­naire qui reflète la manière dont VOUS utilisez les mots.

Beispiel-Eintrag aus dem Dictionnaire Vivant de la Langue Française (DVLF)(https://dvlf.uchicago.edu/mot/%C3%A9cureuil) (Stand 22.2.2024)
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Buntes aus Westfalen – „Die Hexe im Zug. Eisenbahnmärchen“

In der Kat­e­gorie „Buntes aus West­falen“ bericht­en wir über (teils kuriose) Neuer­schei­n­un­gen, die wir als Lan­des­bib­lio­thek im Rah­men des Pflich­tex­em­plar­recht­es (das gibt es schon seit 1824!) als kosten­lose Belegex­em­plare aus west­fälis­chen Ver­la­gen und/oder Selb­stver­legern erhal­ten.

Aus dem Klap­pen­text:

Obwohl Jakob ein gutes Zeug­nis mit nach Hause bringt, fan­gen die Som­mer­fe­rien mit einem Stre­it an. Weil ihm eine blöde Bemerkung her­aus­rutscht, ist Papa stinksauer auf ihn. Da kann die lange Eisen­bah­n­fahrt in den Urlaub eigentlich nicht mehr schön wer­den. Doch dann kommt alles anders: Ein son­der­bar­er Fremder set­zt sich zu Jakob und seinen Eltern in das Abteil und erzählt merk­würdi­ge Geschicht­en. Ganz langsam verbessert sich die Stim­mung.

Zum Buch im ULB-Kat­a­log­Plus
Zum Buch auf der Ver­lags-Web­site

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Kennen Sie schon … die Online-Ausstellung „Dramaklassiker från Sveriges Radio Drama“?

Unter den dig­i­tal­en Ausstel­lun­gen des Dik­tens muse­um gibt es seit let­ztem Herb­st auch eine zu Klas­sik­ern der schwedis­chen Lit­er­atur in ihren Adap­tio­nen fürs Radio:

Du står nu i foa­jén till en teater­sa­long. Det är en röstens och örats teater du besök­er – och en utställ­ning. I snart etthun­dra år har Sveriges Radio iscen­satt sven­sk och utländ­sk dra­matik (i över­sät­tning) inom ramen för Radioteatern.

Idag het­er verk­samheten Sveriges Radio Dra­ma.
Den bär på både tra­di­tion och förnyelse.

Den sven­s­ka lit­ter­a­turen har alltid stått i självk­lart cen­trum för Sveriges Radio Dra­ma. Tidigt när­made man sig samar­betsvil­li­ga för­fattare: man behövde nyskriv­en sven­sk dra­matik för den nya mediefor­men. Pjäs­er som läm­pade sig för ett nytt for­mat, anpas­sade för en typ av teater som krävde nya tankesätt och nya arbetsme­toder.

Man tog förstås den tra­di­tionel­la teater­ns tra­di­tion­er och kun­nande med sig in i stu­dion. Men så gjorde man något nytt av det­ta. Ska­pade en ny form för det drama­tiska uttryck­et. Fly­t­tade in scen­rum­met i åhörarens tankar och sträck­te ut de inre land­skapen genom röst, ljud och radiovå­gor.

Radioteater­ns his­to­ria är dess föreställ­ningar. Den består av dess verk­samhetschefer, regis­sör­er och skåde­spelare. Den är byg­gd av de ljudtekniker och pro­du­cen­ter – och alla de andra som med­verkat på ett eller annat sätt – som, under åren, bidrag­it till att ska­pa ny kon­st av det skriv­na ordet. En ljud­kon­st.

ent­deckt im Nordeu­ropa-Blog

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Open-Access-Bücher zur germanistischen Sprachwissenschaft

In der let­zten Zeit sind u.a. diese frei ver­füg­baren Titel erschienen:

Encyclopaedia of German diatheses

Michael Cysouw
https://langsci-press.org/catalog/book/374
https://doi.org/10.5281/zenodo.7602514

Diathe­sis („valen­cy alter­na­tion“) is a sen­tence struc­ture that reshapes the roles of a verb. The pro­to­typ­i­cal exam­ple of such a diathe­sis is the well-known pas­sive. How­ev­er, there are very many oth­er such role-remap­pings, like antipas­sives, applica­tives, causatives, etc.

This book presents an ency­clopaedic sur­vey of diathe­sis in Ger­man. The objec­tive is to cat­a­logue all diathe­ses that exist in this lan­guage. Cur­rent­ly almost 250 dif­fer­ent Ger­man diathe­ses are described in this book, some high­ly pro­duc­tive, some only attest­ed for a hand­ful of verbs. The main goal of this book is to present this wealth of gram­mat­i­cal pos­si­bil­i­ty in a uni­fied man­ner, while at the same time attempt­ing to clas­si­fy and organ­ise this diver­si­ty. A sum­ma­ry of the about 80 most promi­nent diathe­ses is also pro­vid­ed, includ­ing many new­ly-mint­ed Ger­man names, because most these diathe­ses did not have a Ger­man name yet.

It might come as a sur­prise that there are so many dif­fer­ent diathe­ses in Ger­man, but my impres­sion is that in this respect Ger­man is no excep­tion among the world’s lan­guages. I expect that all lan­guages have a sim­i­lar abun­dance of dif­fer­ent ways in which to con­strue a sen­tence around a lex­i­cal pred­i­cate. In a sense, a diathe­sis allows for the expres­sion of a dis­tinct per­spec­tive on the event described, some­thing that is arguably a com­mon desire of any lan­guage user.

Except for diathe­sis this book also aims to com­plete­ly cat­a­logue its coun­ter­part: epithe­sis. An epithe­sis is a derived sen­tence struc­ture in which the mark­ing of the verb roles remains con­stant. Basi­cal­ly, these are the gram­mat­i­calised con­struc­tions express­ing tense-aspect-mood-evi­den­tial­i­ty in Ger­man. The list of major epithe­ses is also quite long (about 40 con­struc­tions), but it is quite a bit small­er than the list of major diathe­ses (about 80 con­struc­tions). This indi­cates that from a pure­ly gram­mat­i­cal per­spec­tive, diathe­sis („gram­mat­i­cal voice“) is about a two-times more elab­o­rate top­ic than epithe­sis („tense-aspect-mood mark­ing“) in Ger­man.

Die Daten­samm­lung zum Buch find­en sich auf GitHub.

Die Grammatik der Handschriften

Niklas Reinken
https://doi.org/10.33675/2023–82538630

Hand­schrift ist ein alltäglich­es Phänomen – sie begeg­net uns in der Schule, auf Einkauf­szetteln oder auch als Unter­schrift. Über die gram­ma­tis­chen und ins­beson­dere die graphe­ma­tis­chen Grund­la­gen der Hand­schrift wis­sen wir allerd­ings nur wenig. Dabei bieten Hand­schriften mehr Vari­a­tion­s­möglichkeit­en als etwa Druckschriften und kön­nen deshalb mehr gram­ma­tis­che Struk­turen sicht­bar machen, als dies in gedruck­ten Tex­ten der Fall ist.

Die vor­liegende Unter­suchung zeigt, dass struk­turelle Eigen­heit­en ein­er Hand­schrift oft mit gram­ma­tis­chen Eigen­heit­en zusam­men­fall­en, etwa durch die Markierung kom­plex­er Grapheme, Silben‑, Mor­phem- und Fuß­gren­zen oder auch durch die Ausze­ich­nung bes­timmter Buch­staben­for­men wie ‹e›, wenn es mit Schwa kor­re­spondiert. Dazu wer­den Abitu­rauf­sätze unter­sucht, graphetisch und gram­ma­tisch annotiert und aus­gew­ertet.

Wir haben dieses Buch auch als gedruck­te Aus­gabe im Bestand.

Die kommunikative Konstruktion von Normalitäten in der Medizin: Gesprächsanalytische Perspektiven

Nathalie Bauer, Susanne Gün­th­n­er, Juliane Schopf (Hrsg.)
– aus dem Ger­man­is­tis­chen Insti­tut der Uni­ver­sität Mün­ster –
https://doi.org/10.1515/9783110761559

Wen­ngle­ich die Bes­tim­mung des medi­zinisch ‚Nor­malen’ einen zen­tralen Aspekt wis­senschaft­s­the­o­retis­ch­er und ‑his­torisch­er Diskus­sion darstellt, ist die kom­mu­nika­tive Kon­struk­tion von Nor­mal­itäten nur sel­ten Gegen­stand empirisch­er Unter­suchun­gen. Zwar ist bekan­nt, dass medi­zinis­che und all­t­agsweltliche Konzepte von Nor­mal­ität divergieren kön­nen – doch: Was bedeutet das für die Kom­mu­nika­tion in der medi­zinis­chen Prax­is? Wie, in welchen Kon­tex­ten und zu welchen Zweck­en greifen z.B. Ärzt:innen und Patient:innen auf inter­ak­tive ‚Prak­tiken des Nor­mal­isierens‘ zurück?

Im Zuge der Auseinan­der­set­zung mit der kom­mu­nika­tiv­en Kon­struk­tion von Nor­mal­itäten auf der Grund­lage empirisch­er Analy­sen authen­tis­ch­er Gespräche liefern die hier ver­sam­melten Beiträge inter­ak­tion­slin­guis­tis­che Erken­nt­nisse u.a. zur inter­ak­tiv­en Posi­tion­ierung im Gespräch, zur Inter­ak­tionalen Seman­tik sowie zur inter­ak­tion­al aus­gerichteten Kon­struk­tion­s­gram­matik. Auch zeigen sie konzeptuelle und method­is­che Verknüp­fun­gen zu Fra­gen der Medi­zin und der qual­i­ta­tiv­en Sozial­forschung auf. An dieser inter­diszi­plinären Schnittstelle richtet sich der Band sowohl an Forschende in den Bere­ichen der Inter­ak­tionalen und Ange­wandten Lin­guis­tik als auch der Sozial- und Gesund­heitswis­senschaften.

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Open-Access-Bücher zur Sprachwissenschaft

In der let­zten Zeit sind u.a. diese frei ver­füg­baren Titel erschienen:

Brückenschläge: Linguistik an den Schnittstellen

Sarah Brom­mer, Ker­sten Sven Roth, Jür­gen Spitzmüller (Hrsg.)
https://doi.org/10.24053/9783823395188

Der Sam­mel­band regt an, über den Teller­rand der Lin­guis­tik hin­auszuschauen, dor­thin zu gehen, wo sich die (Sub)Disziplinen nicht mehr zuständig fühlen, und dabei die Gegen­stände, Zugänge sowie Hand­lungsräume neu zu betra­cht­en. Die Beiträge leucht­en die Schnittstellen zwis­chen den insti­tu­tionell ver­fes­tigten Diszi­plinen aus und disku­tieren, wo sin­nvolle Gren­züber­schre­itun­gen und Brück­en­schläge nötig sind, um starre „Denkstile“ (Lud­wik Fleck) aufzubrechen, diszi­plinäre Gewis­sheit­en zu hin­ter­fra­gen und mögliche neue Gegen­stands­bes­tim­mungen vorzunehmen.

Corpus Pragmatics

Daniela Lan­dert, Daria Dayter, Thomas C. Messer­li, Miri­am A. Locher (Hrsg.)
https://doi.org/10.1017/9781009091107

This Ele­ment dis­cuss­es the chal­lenges and oppor­tu­ni­ties that dif­fer­ent types of cor­po­ra offer for the study of prag­mat­ic phe­nom­e­na. The focus lies on a hands-on approach to meth­ods and data that pro­vides ori­en­ta­tion for method­olog­i­cal deci­sions. In addi­tion, the Ele­ment iden­ti­fies areas in which new method­olog­i­cal devel­op­ments are need­ed in order to make new types of data acces­si­ble for prag­mat­ic research. Lin­guis­tic cor­po­ra are cur­rent­ly under­go­ing diver­si­fi­ca­tion. While one trend is to move towards increas­ing­ly large cor­po­ra, anoth­er trend is to enhance cor­po­ra with more spe­cialised and lay­ered anno­ta­tion. Both these trends offer new chal­lenges and oppor­tu­ni­ties for the study of prag­mat­ics. This vol­ume pro­vides a prac­ti­cal overview of state-of-the-art cor­pus-prag­mat­ic meth­ods in rela­tion to dif­fer­ent types of cor­pus data, cov­er­ing estab­lished meth­ods as well as inno­v­a­tive approach­es. This title is also avail­able as Open Access on Cam­bridge Core.

Valency over Time: Diachronic Perspectives on Valency Patterns and Valency Orientation

Sil­via Luraghi & Elisa Roma (Hrsg.)
https://doi.org/10.1515/9783110755657

Valen­cy pat­terns and valen­cy ori­en­ta­tion have been fre­quent top­ics of research under dif­fer­ent per­spec­tives, often poor­ly con­nect­ed. Diachron­ic stud­ies on these top­ics is even less sys­tem­at­ic than syn­chron­ic ones. The papers in this book bring togeth­er two strands of research on valen­cy, i.e. the descrip­tion of valen­cy pat­terns as worked out in the Leipzig Valen­cy Class­es Project (Val­PaL), and the assess­ment of a language’s basic valen­cy and its pos­si­ble ori­en­ta­tion. Notably, the Val­PaL does not pro­vide diachron­ic infor­ma­tion con­cern­ing the valen­cy pat­terns inves­ti­gat­ed: one of the aims of the book is to sup­ple­ment the avail­able data with data from his­tor­i­cal stages of lan­guages, in order to make it prof­itably exploitable for diachron­ic research. In addi­tion, new research on the diachrony of basic valen­cy and valen­cy alter­na­tions can deep­en our under­stand­ing of mech­a­nisms of lan­guage change and of the propen­si­ty of lan­guages or lan­guage fam­i­lies to exploit dif­fer­ent con­struc­tion­al pat­terns relat­ed to tran­si­tiv­i­ty.

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Kennen Sie schon … die Datenbank „Travel in Victorian Periodicals“?

Screenshot der Website zur Datenbank "Travel in Victorian Periodicals" (https://biblio.ub.uni-freiburg.de/travel/) (Stand 22.1.2024)

Die „TVPD“ ist aus einem Forschung­spro­jekt an der Uni Freiburg her­vorge­gan­gen:

Vic­to­ri­an trav­el writ­ing has been exten­sive­ly stud­ied for books, but the rep­re­sen­ta­tion of trav­el in peri­od­i­cals – in the form of trav­el­ogues, topo­graph­i­cal descrip­tions and trav­el advice, in lengthy arti­cles as well as short notes – has received lit­tle atten­tion. It can be claimed, though, that peri­od­i­cals had a greater impact on the Vic­to­ri­an cul­ture of trav­el than books because they were a medi­um of dai­ly life, addressed dif­fer­ent sec­tions of soci­ety, and engaged with trav­el in media-spe­cif­ic forms. With their own media log­ic, Vic­to­ri­an peri­od­i­cals played a major role in accom­mo­dat­ing their read­ers to the dis­cours­es and prac­tices of con­tem­po­rary trav­el.

The data­base focus­es on four wide­ly read peri­od­i­cals:

  • The Leisure Hour (1852–1905) was a long-lived and influ­en­tial fam­i­ly mag­a­zine with a great num­ber of trav­el-relat­ed arti­cles. Dur­ing its first two decades, the Leisure Hour’s address encom­passed read­ers of the mid­dle as well as the work­ing class­es.
  • Good Words (1860–1910) was a fam­i­ly mag­a­zine addressed to mid­dle-class read­ers. Like the Leisure Hour it cul­ti­vat­ed a Protes­tant tone.
  • The Englishwoman’s Domes­tic Mag­a­zine (1852–1882) was addressed to mid­dle-class female read­ers and sit­u­at­ed trav­el in the mid­dle-class female life­world, also reflect­ing the cul­tur­al con­straints to which women’s trav­el was exposed.
  • The Boy’s Own Paper (1879–1967) was tar­get­ed at young male read­ers. Its engage­ment with trav­el was embed­ded in an envi­ron­ment of fic­tion and non-fic­tion pre­oc­cu­pied with mas­cu­line adven­ture and ath­leti­cism.

The entries in the data­base show that these peri­od­i­cals had dif­fer­ent trav­el pro­files, i.e. they rep­re­sent­ed trav­el with dif­fer­ent fre­quen­cies and with dif­fer­ent bias­es, depend­ing on the inter­ests of their own­ers and edi­tors and those of the audi­ences they pri­mar­i­ly addressed. These trav­el pro­files also changed over time, reflect­ing, for exam­ple, how cer­tain trav­el des­ti­na­tions and modes of trav­el became unfash­ion­able and were replaced by oth­ers.

The data­base oper­ates with inter­vals for each peri­od­i­cal, and it is pos­si­ble to com­pare the peri­od­i­cals by year of appear­ance.

For each sin­gle item, the data­base gives bib­li­o­graph­i­cal data and a brief sum­ma­ry of con­tent. It is not­ed whether an item is illus­trat­ed or not, and whether it is part of a ser­i­al or series. Seri­al­i­sa­tion enabled peri­od­i­cals to pub­lish long trav­el­ogues, but it is an asset of peri­od­i­cals that the ‘small’ form of the sin­gle arti­cle allows descrip­tion of minor kinds of trav­el that are rarely depict­ed in the form of the book.

Items are fur­ther cat­e­gorised for their dom­i­nant mode of rep­re­sen­ta­tion: a major dis­tinc­tion is that between report, i.e. nar­ra­tive rep­re­sen­ta­tion, and descrip­tion, most­ly place descrip­tion. Oth­er items offer trav­el-relat­ed advice, deal with the his­to­ry of trav­el or present the biog­ra­phy of a trav­eller. One should keep in mind, though, that modes of rep­re­sen­ta­tion are fre­quent­ly mixed.

Cat­e­gori­sa­tion of items accord­ing to geo­graph­i­cal region is sim­i­lar­ly com­plex due to chang­ing his­tor­i­cal, polit­i­cal and socio-cul­tur­al cir­cum­stances. The clas­si­fi­ca­tion in the data­base is there­fore broad, but it gives a first indi­ca­tion of the major regions of trav­el dur­ing the Vic­to­ri­an peri­od and how they were asso­ci­at­ed with spe­cif­ic kinds of trav­el. Pre­cise loca­tions are named in the con­tent descrip­tions of the respec­tive items. 

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Deutschlandfunk Nova „Eine Stunde History“: „Alexander Dubcek – Das lächelnde Gesicht des Sozialismus“

Logo Deutschlandfunk Nova bei Wikimedia Commons„Alexan­der Dubcek war er von 1968 bis 1969 der mächtig­ste Poli­tik­er der Tsche­choslowakei. Er set­zte sich für die Lib­er­al­isierung und Demokratisierung und einen „Sozial­is­mus mit men­schlichem Antlitz“ ein.
Die poli­tis­che Führung der Tsche­choslowakische Sozial­is­tis­che Repub­lik (CSSR) ist in Feier­laune, denn im Herb­st 1967 ste­ht das 50. Jubiläum der „Okto­ber­rev­o­lu­tion“ an. 50 Jahre zuvor, 1917, stürzten bolschewis­tis­che Rev­o­lu­tionäre um Lenin den Zaren und mit ihm ein feu­dal­is­tis­ches Regierungssys­tem, das Rus­s­land in eine schwere Wirtschaft­skrise gestürzt hat­te.
Aber die tsche­choslowakischen Kom­mu­nis­ten sind in jenen Herb­st­ta­gen des Jahres 1967 zer­strit­ten. Tschechen hier, Slowak­en dort, Reformer auf der einen, starre Stal­in­is­ten auf der anderen Seite.
Auf Seit­en der Reformer hat sich Alexan­der Dubcek, der erste Sekretär der Kom­mu­nis­tis­chen Partei der Slowakei, einen Namen gemacht. Ihm gegenüber ste­ht Staat­spräsi­dent Antonin Novot­ny. Er war für anti­semi­tis­che Schauprozesse und zahlre­iche Jus­tiz­morde ver­ant­wortlich, bei denen mehr als 230 Todesurteile gefällt wur­den.

Refor­men im slowakischen Teil
Alexan­der Dubcek ist nicht erst seit kurzem ein lan­desweit bekan­nter Poli­tik­er. Als Mit­glied des Zen­tralkomi­tees der Kom­mu­nis­tis­chen Partei der Slowakei opponierte er gegen die Änderung des Staat­sna­mens durch den Zusatz „sozial­is­tisch“.
Als nach dem Tod Stal­ins Anfang März 1953 die soge­nan­nte Tauwet­ter­pe­ri­ode begann und die Opfer des Stal­in­is­mus reha­bil­i­tiert wur­den, wollte Dubcek auch jene slowakischen Kämpfer reha­bil­i­tiert sehen, die zwis­chen 1951 und 1953 hin­gerichtet wor­den waren.
Als Dubcek nach inter­nen Machtkämpfen 1963 seine Posi­tion inner­halb der Kom­mu­nis­tis­chen Partei wieder gefes­tigt hat­te, sorgte er im slowakischen Teil der CSSR für poli­tis­che Refor­men, während im tschechis­chen Teil des Lan­des alles beim Alten blieb.

Dubcek wird zum lächel­nden Aushängeschild
Der Konkur­ren­zkampf zwis­chen den bei­den KP-Chefs Dubcek und Novot­ny ist unauswe­ich­lich und mün­det am 5. Jan­u­ar 1968 in der Abset­zung Novot­nys, sein Nach­fol­ger wird Alexan­der Dubcek als KP-Chef der CSSR. Mit ihm begin­nt der soge­nan­nte Prager Früh­ling, der als Reform­be­we­gung den „Sozial­is­mus mit men­schlichem Antlitz“ propagiert. Lächel­ndes Aushängeschild wird Alexan­der Dubcek.

Ihr hört in Eine Stunde His­to­ry:

  • Der Poli­tik­wis­senschaftler und Autor Peter Brandt erläutert, was der „Sozial­is­mus mit men­schlichem Antlitz“ war und was er wollte.
  • Der Osteu­ropa-His­torik­er Mar­tin Schulze Wes­sel beschäftigt sich mit Zie­len und Motiv­en des Prager Früh­lings.
  • Der His­torik­er Rüdi­ger Wen­zke hat über die Nationale Volk­sarmee der DDR geforscht und erläutert deren Rolle bei der Nieder­schla­gung des Prager Früh­lings im August 1968.
  • Deutsch­land­funk-Nova-Geschicht­sex­perte Matthias von Hellfeld blickt zurück auf die Geschichte der Tsche­choslowakei seit dem Münch­n­er Abkom­men vom 29. Sep­tem­ber 1938.
  • Deutsch­land­funk-Nova-Reporter Felix Schled­de schildert den Machtkampf zwis­chen Novot­ny und Dubcek.
    (Deutsch­land­funk, Markus Dich­mann, Matthias von Hellfeld)

Sie kön­nen die Sendung, die am 30.12.2022 auf Deutsch­land­funk Nova lief, über die Seite des Senders nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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WDR ZeitZeichen zu Omar Khayyam

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Ein Uni­ver­sal­gelehrter des Mit­te­lal­ters: Der Pers­er Omar Khayyam ist Math­e­matik­er, Astronom und Dichter. Er set­zt sich für Tol­er­anz, Ver­nun­ft und Sin­nen­genuss ein – das gefällt nicht allen Mus­li­men.

Im 11. Jahrhun­dert dreht sich in der islamis­chen The­olo­gie alles um die Frage nach der Wil­lens­frei­heit des Men­schen. Unter­liegt alles men­schliche Tun der göt­tlichen Vorbes­tim­mung? Oder ist es Auf­gabe der men­schlichen Ver­nun­ft, den göt­tlichen Plan auszule­gen und umzuset­zen?

Zwei the­ol­o­gis­che Strö­mungen ste­hen sich im Kalifen­re­ich der Abbasi­den gegenüber. Die speku­la­tive The­olo­gie set­zt sich mit dem Ander­s­denken auseinan­der und fol­gt der ratio­nal­is­tis­chen Schule der soge­nan­nten Mu’­tazi­la. Deren Ziel ist es, kausale Zusam­men­hänge von Ursache und Wirkung zu find­en. Das wiederum lehnen die tra­di­tion­al­is­tisch-dog­ma­tis­chen the­ol­o­gis­chen Schulen ab. Für sie ist Gott die Ursache von allem.

Während theologisch-politischer Wende aktiv

„Die Mu’­tazi­la hat sich nicht durchge­set­zt“, sagt der Islamwis­senschaftler Heinz Halm. „Der Glaube an die Uner­schaf­fen­heit des Koran trägt den Sieg davon: Neben der Kausal­ität Gottes ist keine andere Form der Kausal­ität vorstell­bar.“ Diese the­ol­o­gisch-poli­tis­che Wende vol­lzieht sich während der Leben­szeit von Omar Khayyam. Der per­sis­che Math­e­matik­er, Astronom und Dichter wird im Jahr 1048 etwa 60 Tage nach Früh­lings­be­ginn geboren.

Er ist der Sohn eines Zelt- oder Tuch­mach­ers und stammt aus Nis­cha­pur. Die Stadt liegt im Hochge­birge des heuti­gen Nor­do­sti­ran an der Sei­den­straße. Damals gehört sie zu den größten und wohlhabend­sten Städte der Welt. Zugle­ich ist Nis­cha­pur in dieser Zeit ein­er der ange­se­hen­sten Wis­senschafts­stan­dorte.

Von Sultan Malik-Schah unterstützt

In der ersten Hälfte seines Lebens ist Omar Khayyam als Wis­senschaftler tätig. Er schreibt unter anderem kom­plexe Abhand­lun­gen zu Prob­le­men der Alge­bra. Als die Turkvölk­er der Seld­schuken ins ara­bis­che Reich ein­drin­gen und Nis­cha­pur erobern, macht Khayyams Kar­riere einen Sprung: „Der Sul­tan Malik-Schah machte den Imam Omar zu seinem Ver­traut­en, erwies ihm die aller­höch­sten Ehrun­gen und set­zte ihn neben sich auf den Thron“, notiert der His­torik­er Bey­harhi im 11. Jahrhun­dert.

Der Seld­schuken-Sul­tan baut Khayyam ein Obser­va­to­ri­um in Isfa­han und beauf­tragt ihn 1073, einen Son­nenkalen­der zu erstellen. Denn der islamis­che Mond­kalen­der ist zur Bes­tim­mung der Jahreszeit­en zu unge­nau. Khayyam errech­net ein Jahr mit ein­er Länge von 365 Tagen sowie acht Schalt­ta­gen inner­halb von 33 Jahren. Das ist sog­ar noch etwas genauer als das erst 500 Jahre später errech­nete Gre­go­ri­an­is­che Jahr unseres heuti­gen Kalen­ders.

Mit ironischer Dichtung gegen Dogmatiker

Als der Sul­tan Malik-Schah 1092 stirbt, wird Khayyam jedoch aus­ge­bremst. Das Obser­va­to­ri­um wird geschlossen und die Kalen­der­reform abgeschafft. Der 44-Jährige zieht sich frus­tri­ert aus der Wis­senschaft zurück. In der Ein­leitung sein­er Alge­bra schreibt er: „Die meis­ten von denen, welche heutzu­tage als Gelehrte gel­ten, ver­ber­gen die Wahrheit durch Lüge.“

Oma Khayyam wird offen­bar ver­leumdet, vielle­icht sog­ar ver­fol­gt. Mit­tels der Dich­tung greift er iro­nisch die zunehmende Eng­stirnigkeit in der poli­tisch-the­ol­o­gis­chen Debat­te an. In zahlre­ichen Vierzeil­er-Gedicht­en, soge­nan­nten Rub­bayy­at, spot­tet er über the­ol­o­gis­che Dog­matik­er – wie in diesem Beispiel: „Der Koran sagt, im Paradies sein Wein / der From­men Lohn und holde Mägdelein. / Dann sei schon hier mir Lieb und Wein erlaubt, / Wenn’s droben doch nur das­selbe soll sein!“

Aus anderen Versen spricht Ver­bit­terung: „Da doch nur ein­trifft, was Er zuge­lassen, / Wie magst Du da noch große Pläne fassen?“

Wirkung bis in die Gegenwart

Der kri­tis­che Sarkas­mus von Omar Khayyam, der mit 83 Jahren in sein­er Geburtsstadt Nis­cha­pur stirbt, wirkt bis heute: Als der türkische Pianist und Kom­pon­ist Fazil Say 2012 ein Vierzeil­er des Dichters twit­tert, in dem es heißt „Du sagst, Du wirst jeden Gläu­bi­gen mit zwei Jungfrauen belohnen. / Ist das Paradies denn ein Bor­dell?“, wird er in Ankara angeklagt und zu zehn Monat­en Haft auf Bewährung verurteilt.

(WDR, Mar­fa Heim­bach, David Rother)

Sie kön­nen die Sendung, die am 4.5.2023 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Bayern2 radioWissen: „Kurt Weill – Der nicht-deutsche Komponist“

Logo Bayern2 bei Wikimedia Commons„Der jüdis­che Kom­pon­ist Kurt Weill wurde in Deutsch­land 1928 mit der „Dreigroschenop­er“ bekan­nt. 1933 emi­gri­erte er über Paris nach New York. Dort avancierte er zu einem der wichtig­sten Broad­way-Kom­pon­is­ten sein­er Zeit.“
(Bay­ern 2, Nicole Bau­mann)

Sie kön­nen die Sendung, die am 21.7.2020 auf Bay­ern 2 lief, über die Seite des BR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Podcast „Zeit für Wissenschaft“: „Geschlechtergerechte Sprache“

Von „Zystchen“ und „gut drei Zen­time­ter“: Mehr als fünf Mil­lio­nen medi­zinis­che Befunde hat Karo­line Irschara auf sprach­liche Beson­der­heit­en unter­sucht. Der Fokus der Sprach­wis­senschaft­lerin lag dabei auf geschlechtsspez­i­fis­chen Unter­schieden.

Wie hän­gen Sprache, Geschlecht und Medi­zin zusam­men? Diese Frage ver­sucht Karo­line Irschara durch die Analyse hun­dert­tausender medi­zinis­ch­er Befunde zu beant­worten. Die Exper­tin auf dem Gebi­et der Gen­der­lin­guis­tik liefert mit ihrer Arbeit Ein­blicke in den sprach­wis­senschaftlichen Hin­ter­grund ein­er häu­fig emo­tion­al geführten Debat­te rund um die Anwen­dung geschlechterg­erechter Sprache im Deutschen. Im aus­führlichen Gespräch erzählt die Wis­senschaft­lerin von ihrer Forschung mit Mil­lio­nen von Daten­sätzen und die Her­aus­forderun­gen in der Sen­si­bil­isierung für ein emo­tion­al behaftetes The­ma. Außer­dem gibt Irschara Tipps für geschlechterg­erechte Sprache im All­t­ag – und einem sach­lichen Umgang mit sprach­lichem Wan­del.

Sie kön­nen die Sendung, die am 3.10.2023 veröf­fentlicht wurde, über die Seite der Uni­ver­sität Inns­bruck nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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SWR2 Wissen: „Poirot und Co – Was macht Agatha Christie so erfolgreich?“

Logo SWR2 bei Wikimedia Commons„Jed­er ken­nt Miss Marple und Her­cule Poirot, die schrul­li­gen Stars aus Agatha Christies Krim­i­wel­ten.
Die „Queen of Crime“ ist mit mehr als zwei Mil­liar­den verkauften Büch­ern die erfol­gre­ich­ste Krim­i­nalschrift­stel­lerin der Lit­er­aturgeschichte. Vor mehr als hun­dert Jahren schrieb sie ihren ersten Roman, heute ist sie erfol­gre­ich­er denn je. Ger­ade läuft im Kino ein neuer Poirot, schon der dritte in weni­gen Jahren, Ken­neth Branagh spielt ihn in „A Haunt­ing in Venice“.
Wer war diese selb­st­be­wusste Britin, deren Geschicht­en weit weg von unser­er Gegen­wart spie­len, aber bis heute faszinieren? Und wie schaf­fen es Poirot und Co, sich auf dem riesi­gen Kri­mi-Markt zu behaupten?
Gre­gor Pap­sch disku­tiert mit Dr. Paul Ingen­daay – Lit­er­aturkri­tik­er, Bar­bara Sichter­mann – Pub­lizistin, Dr. Hans von Trotha – His­torik­er und Garten­spezial­ist.“

(SWR, Gre­gor Pap­sch)

Sie kön­nen die Sendung, die am 19.9.2023 in der Rei­he „SWR2 Wis­sen“ lief, über die Seite des SWR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden. Es gibt auch ein Manuskript zur Sendung.

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WDR 3 Kulturfeature: „Erlkönig und Saint-Germain-des-Prés“

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Für sein Fea­ture kehrte der Schrift­steller Jochen Schim­mang an den Ort sein­er jugendlichen Frankre­ich-Sehn­sucht zurück, nach Paris, ins leg­endäre Lit­er­aten­vier­tel.“
(WDR, Jochen Schim­mang)

Sie kön­nen die Sendung aus dem Jahr 2001, die zulet­zt am 11.3.2023 lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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WDR ZeitZeichen zu August Strindberg

Logo WDR bei Wikimedia CommonsWar August Strind­berg (geboren am 22.1.1849) Frauen­has­s­er oder erster Fem­i­nist?
Fest ste­ht: Die The­men des schwedis­chen Nationaldichters sind auch heute inter­es­sant.
August Strind­berg gilt als ein­er der wichtig­sten schwedis­chen Autoren. Im aus­ge­hen­den 19. Jahrhun­dert dominiert er die Lit­er­aturszene in Schwe­den, ist umstrit­ten und oft in per­sön­liche Kon­flik­te ver­wick­elt. Seine Romane, Nov­ellen und Dra­men zählen zu den Klas­sik­ern schwedis­ch­er Lit­er­atur.

Das Wider­sprüch­liche, Sprung­hafte, Wan­del­bare und vor allem das tief Emp­fun­dene kennze­ich­nen Leben und Werk des schwedis­chen Nationaldichters August Strind­berg. Auch heute noch gibt es inter­na­tion­al ein großes Inter­esse an sein­er schillern­den Per­son und seinem facetten­re­ichen Schaf­fen.
Strind­berg ist ein Egozen­trik­er. Er will auch schon als junger Mann als Schrift­steller Auf­se­hen erre­gen. Und er legt sich auch gle­ich mit den Größten sein­er Zeit an, mit dem nor­wegis­chen Dra­matik­er Hen­rik Ibsen zum Beispiel. Seine ersten Stücke sind eigentlich Antworten auf Ibsens Stücke.
August Strind­berg hat den Anspruch, nicht nur mod­erne The­men in seine Stücke und in seine Prosa aufzunehmen. Er will die Gesellschaft verän­dern, indem er die Missstände und deren Lösungsan­sätze nicht nur inhaltlich, son­dern auch for­mal neu fasst. Damit sieht er sich Ibsen über­legen.

In diesem Zeitze­ichen erzählt Jana Mag­danz:

  • warum Strind­berg für viele ein Frauen­has­s­er ist,
  • Strind­bergs Pen­deln zwis­chen Ober­schicht und Dien­st­boten,
  • wom­it Strind­berg sich eine Anzeige der katholis­chen Kirche ein­han­delt,
  • warum der ver­meintliche Kampf der Geschlechter eher der Kampf der Gehirne ist.

Das sind unsere wichtig­sten Quellen und Inter­view­part­ner:

Weit­er­führende Links:

(WDR)

Sie kön­nen die Sendung, die am 22.1.2024 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Aus unseren Neuerwerbungen – Germanistik 2024.2

Sub­stan­tivis­che Mehrfachkom­posi­ta im Gegen­warts­deutschen am Beispiel der Medi­zin­sprache
Die Pub­lika­tion the­ma­tisiert das Phänomen sub­stan­tivis­ch­er Mehrfachzusam­menset­zun­gen im mod­er­nen Deutsch am Beispiel der medi­zinis­chen Fach­sprache. Sie beste­ht aus zwei klas­sis­chen Teilen. Der the­o­retis­che Teil reflek­tiert das Wesentliche zur Wort­bil­dung im All­ge­meinen und zur Kom­po­si­tion als Wort­bil­dungsart im Beson­deren, zu Fach­sprachen und let­ztlich zur Sprache der Medi­zin. Im empirischen Teil wer­den die extrahierten sub­stan­tivis­chen Mehrfachkom­posi­ta nach dem mor­phol­o­gis­chen, räum­lichen, seman­tis­chen, orthografis­chen sowie (fremd)lingualen Kri­teri­um ergrün­det.
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Die Ankun­ft: Veror­tun­gen in Lit­er­atur und Kul­tur
BuchcoverMit der Ankun­ft wid­met sich dieser Band einem Topos in Lit­er­atur, Kul­tur und Medi­en, der von eben­so großer his­torisch­er Per­sis­tenz wie anhal­tender Aktu­al­ität ist.
Erkun­det wird die Ankun­ft hier nicht allein als Motiv oder The­ma, als ambiva­lentes, zwis­chen Herkun­ft und Zukun­ft, zwis­chen dem Ende eines Reiseab­schnitts und dem Beginn eines neuen aufges­paltenes Moment, son­dern auch als poe­t­ol­o­gis­che oder autore­flex­ive Fig­ur, die gle­icher­maßen von den Nöten eines Werkan­fangs wie von der Ankun­ft in kul­tureller Fremde, auf der Flucht, auf Wan­der­schaft oder in der Migra­tion erzählen kann.
Die ver­sam­melten Beiträge näh­ern sich diesem Kom­plex von ganz unter­schiedlichen Seit­en: Die Spanne reicht vom Mit­te­lal­ter bis zur Gegen­wart, von der Lit­er­atur bis zum Hör­spiel, zur Graph­ic Nov­el und zum Film. Damit liefert dieses Buch einen ersten Ver­such, das Phänomen der Ankun­ft auf ein­er epochenüber­greifend­en Ebene im lit­er­arischen, kul­turellen und medi­alen Zusam­men­hang zu verorten.
Ein Schw­er­punkt liegt dabei auf der neueren deutschsprachi­gen Lit­er­atur ein­schließlich des Ver­gle­ichs mit ander­ssprachi­gen Lit­er­a­turen und Werken. Analysiert wer­den Szenar­ien der Ankun­ft in Ver­sro­man, Roman, Erzäh­lung, Märchen, Gedicht, The­ater­stück, Briefwech­sel, Tage­buch oder Reisebeschrei­bung eben­so wie in audi­tiv­en, visuellen und audio­vi­suellen Medi­en. Vielfach damit ver­flocht­en sind über­greifende Fra­gen: nach dem schwieri­gen Ver­hält­nis etwa zwis­chen dem ‚Eige­nen‘ und ‚Anderen‘, nach Beginn und Ende eines Reisewegs oder nach dem eigentlichen Ort der Ankömm­linge in der Begeg­nung der Kul­turen.
Was sich in den Beiträ­gen dieses Bands abze­ich­net, ist der vielgestaltige Kom­plex ein­er Ankun­ft, die nicht sel­ten Ver­schiedenes zugle­ich ist: zugle­ich Beginn und Ende, zugle­ich eine Fig­ur des Anfangs (auch des Werkan­fangs) und ein möglich­es Bild des Aus­gangs, zugle­ich hochgr­a­dig his­torisch aufge­laden und doch bezo­gen auf ihre jew­eilige Gegen­wart. Das Buch will im Ganzen dazu beitra­gen, einen Topos zu ergrün­den und zu erschließen, der ger­ade auch in gesellschaftlich­er Hin­sicht heute aktueller denn je scheint.
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