© Rethinktwice, pixabay.com

ChatGPT & Co

Generative KI und Chatbots
  • Was sind generative KIs?
  • Wie können Sie generative KIs, z.B. ChatGPT, anwenden?
  • Welche anderen KI-Anwendungen gibt es?

Bei künstlicher Intelligenz (artificial intelligence) bzw. KI (AI) handelt es sich um Maschinen, die darauf trainiert werden, komplexe Aufgaben und Probleme zu lösen. Dazu benötigen sie eine große Rechenleistung. KI-Anwendungen können Ihnen helfen, bestimmte Aufgaben zu bewältigen, oder Ihnen Ideen liefern. Video: Was ist eigentlich KI (KI-Campus)

Auf dieser Seite:

Generative KIs/Chatbots

Generative KIs bzw. Chatbots - wie z.B. ChatGPT - kommunizieren in natürlicher Sprache. Sie sind darauf trainiert, Texte zu generieren. Bei der Verwendung von generativer KI sollten Sie folgendes beachten:

  • Generative KIs sind ein Werkzeug, das man richtig einsetzen muss.
  • Generative KIs sind eine Blackbox; es ist in der Regel nicht klar, auf welche Quellen sie sich beziehen.
  • Sie bekommen auf dieselbe Anfrage nie zweimal dieselbe Antwort, deswegen lassen sich Ergebnisse von generativen KIs nicht reproduzieren.
  • Generative KIs sind rechnende Maschinen, die mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten. Vor allem Faktenfragen müssen deswegen auf Ihre Richtigkeit überprüft werden. Es kann vorkommen, dass KIs „halluzinieren“, also wahrscheinliche Ergebnisse erfinden. Generative KIs sagen nie, dass sie die Antwort auf eine Frage nicht kennen.
  • Der Wissensstand von generativen KIs ist nicht tagesaktuell.
Was können generative KIs/Chatbots? Was können generative KIs/Chatbots NICHT?
  • Texte verfassen/vereinfachen/zusammenfassen/gliedern/umformulieren/übersetzen
  • Texte auf bestimmte Zielgruppen zuschneiden
  • Assistieren und Inspirieren (z.B. Ideenfindung)
  • Inspiration für Methoden
  • Projektmanagement
  • Synonyme finden
  • Suchanfragen für Bibliothekskataloge formulieren
  • Erste Informationen aufbereiten
  • Daten interpretieren
  • Routinemäßig gestellte Fragen beantworten
  • allgemeine Informationen zu Software, Hardware bzw. technischen Fragen
    Erstellung von Codes
  • kreativ sein
  • kritisch denken
  • fühlen
  • Beziehungsarbeit leisten
  • Faktenfragen beantworten
  • rechtsverbindliche Aussagen treffen

Grob gesagt: Generative KI bzw. Chatbots können strukturelle/semantische Aufgaben gut erledigen. Darüber hinaus sollten sie mit Vorsicht verwendet werden. Auch plausible Antworten können falsch sein. Sie sollten deswegen auf jeden Fall in der Lage sein, das Ergebnis einer KI kritisch zu prüfen und zu bewerten. Falsche Antworten einer KI werden "Halluzinationen" genannt.

Geben Sie keine persönlichen oder vertraulichen Informationen ein (z.B. Kontaktdaten, Kontodaten). Der Output eines Chats kann nämlich von den Betreibern einer KI weiterverwendet werden.

Bei der folgenden Linkliste handelt es sich um eine Auswahl von generativer KI:

  • UniGPT
    Generative KI der Universität Münster, die von Studierenden und Mitarbeitenden der Universität Münster genutzt werden kann. Es werden mehrere Modelle angeboten. Bei den lokalen Modellen verbleiben die Daten innerhalb der Universität Münster.
    Weitere Informationen (Beachten Sie unbedingt die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzerklärung). Die Anmeldung funktioniert über die Uni-Kennung.
  • Tutor AI
    Tutor.AI ist ein gemeinsames Projekt des Fachbereichs Philologie, des REACH – Euregio Start-up Center sowie des Start-ups colloc.AI. Bei Tutor.AI handelt es sich um ein auf einem Sprachmodell basierenden Lernassistent veröffentlicht von REACH incub.ai auf Ressourcen der Universität Münster.
  • Gemini
    Generative KI von Google mit Schnittstelle zur Suchmaschine Google.
  • ChatGPT
    Chat Generative Pre-trained Transformer. Anwendung der Firma Open AI. Mit Registrierung sind weitere Funktionen vorhanden. Auch die Suchmaschine Bing von Microsoft nutzt ChatGPT.
    • DALL-E Text2Image-KI von Open AI.
  • Chat With PDF
    Laden Sie eine PDF-Datei hoch. Die KI fasst Ihnen den Text zusammen und kann Fragen zum Inhalt beantworten. Eine ähnliche Anwendung ist z.B. Humata.
  • HuggingChat
    Open-Source-Alternative zu ChatGPT.

Was ist ein Prompt?

Als Prompt bezeichnet man die Eingabe in eine generative KI oder einen Chatbot. Das Ergebnis ist nur so sinnvoll bzw. praktisch wie der Prompt. Beschreiben Sie so genau wie möglich, was für ein Ergebnis Sie von der KI wünschen. Geben Sie der KI auch einen Kontext mit. Folgende Punkte können Ihnen helfen, einen guten Prompt zu formulieren:

  • Geben Sie der KI eine genaue Rolle.
  • Formulieren Sie ein Ziel oder eine Zielgruppe. (Kontext)
  • Geben Sie der KI genaue Anweisungen, was sie tun soll. (Aufgabenbeschreibung und Arbeitsschritte)
  • Geben Sie vor, wie das Ergebnis präsentiert werden soll. (Format: Text, Tabelle, Bild etc.)
  • Geben Sie der KI ein Feedback zum Ergebnis und lassen es nach Ihren Wünschen anpassen.

(vgl. folgenden LinkedIn-Post: https://go.uni-muenster.de/os0ik)

Darüber hinaus können Sie die KI auch Fragen, welche Informationen sie noch benötigt um ein gutes Ergebnis zu liefern.

Beispiel für einen Prompt:

Ich möchte eine Literaturrecherche zum Thema "Die Herausforderungen der Demokratie im Hinblick auf den modernen Populismus" machen. Erstelle mir eine Tabelle mit Synonymen, Oberbegriffen, Unterbegriffen und verwandten Begriffen die ich als Suchbegriffe verwenden kann. Gliedere die Tabelle nach den Aspekten des Themas und führe die entsprechenden Begriffe darunter auf. Erstelle mir abschließend aus den Begriffen eine Suchanfrage mit Booleschen Operatoren für einen Bibliothekskatalog.

Bei der Formulierung eines Prompts handelt es sich nicht um exakte Wissenschaft. Probieren Sie aus, wie Sie am besten zu Ihrem gewünschten Ergebnis kommen. Mit demselben Prompt erhalten Sie nie zweimal dasselbe Ergebnis. Sie wissen nie, von welchen Voraussetzungen die generative KI ausgeht, wenn das Ergebnis errechnet wird.

Generative KI und wissenschaftliches Arbeiten

Erkundigen Sie sich unbedingt vor der Verwendung von generativer KI bei Ihren Dozent*innen/Ihrer Hochschule inwiefern Sie für Ihre wissenschaftliche Arbeit generative KIs verwenden dürfen. Was müssen Sie dabei beachten? Muss die Verwendung von generativer KI (inklusive Prompt) in Ihrer Arbeit angegeben werden? Gerade wenn es sich bei Ihren Arbeiten um Prüfungsunterlagen handelt, ist das eine heikle Frage und kann als Täuschungsversuch gewertet werden. Sie sind verantwortlich für Ihre Arbeit, generative KIs können inhaltliche Fehler machen und Vorurteile reproduzieren. Weitere Informationen zu generativen KIs an Hochschulen finden Sie auch unter den folgenden Links:

Weitere Anwendungen

Für KI gibt es bereits viele verschiedene Anwendungen, z.B. Sprach-, Text-, Bild-, Gesichtserkennung, Übersetzungssoftware, Bots, selbstfahrende Fahrzeuge, Computerspiele. In der folgenden Linkliste finden Sie eine Auswahl von Anwendungen.

  • DeepL
    Anwendung für die Übersetzung von längeren Texten mit Hilfe von KI.
  • LanguageTool
    KI-Anwendung, die Ihre Rechtschreibung überprüft.
  • Midjourney
    Erstellt Bilder aus einem Text-Prompt mit Hilfe einer KI. Diese Anwendung läuft über Discord.
  • Perplexity AI
    Suchmaschine mit KI-Technologie.
  • Stable Diffusion
    Erstellt Bilder aus Text mit Hilfe einer KI. Open Source Programm.
  • You.com
    Suchmaschine, die Funktionen einer klassischen Suchmaschine mit der KI von ChatGPT verbindet. Individuelle Einstellungen sind möglich.

Weitere Anwendungen können Sie über die folgenden Websites finden:

  • Futurepedia
    Verzeichnis von KI-Anwendungen.
  • KI-Tools
    Zusammenstellung des Virtuellen Kompetenzzentrums: Künstliche Intelligenz und wissenschaftliches Arbeiten. Die Tools sind nach Arbeitsprozessen des wissenschaftlichen Arbeitens sortiert.
  • LetsView: AI Tools
    Verzeichnis mit AI-Werkzeugen.
  • There’s an AI for that
    Diese Website aggregiert KI-Anwendungen.

Literatur & Link-Tipps

Chomsky, Noam; Roberts, Ian; Watumul, Jeffrey: The False Promise of ChatGPT. Opinion. In: The New York Times, 08.03.2023. https://www.nytimes.com/2023/03/08/opinion/noam-chomsky-chatgpt-ai.html

Kemper, Jonathan: Studie deckt Schwächen von KI-Sprachmodellen beim Schlussfolgern in langen Kontexten auf. In: the decoder, 12.02.2025. Zuletzt abgerufen: 17.02.2025.

Lechner, Renée: Von KI verfasste Texte erkennen. Web2-Unterricht 30.04.2023. https://web2-unterricht.ch/byod/von-ki-verfasste-texte-erkennen/

Süß, Thomas: Pauker 2.0 mit KI
Blog mit einer Zusammenstellung von didaktischen und technischen Tipps.

Podcasts

5 Fragen an – Dr. Jan Ullmann In: LehrHelden, 17.03.2023.
Interview mit Dr. Jan Ullmann, E-Learning Trainer & Berater.

Mensch, Maschine, Moral: Die Geschichte der künstlichen Intelligenz. In: Der Rest ist Geschichte. Deutschlandradio, 27.04.2023.

Es ist eine Revolution! In: Das Politikteil. Zeit Online, 28.04.2023
Interview mit Kenza Ait Si Abbou.