Cod 66 – Processionale Monasteriense
Sehr alt ist ein Processionale Monasteriense (Cod 66). Die in den Litaneien angerufenen Heiligen und das Reimoffizium des hl. Liudger, des Bistumsgründers, deuten darauf hin, dass es im Bereich des Bistum Münster enstanden ist. Die Übereinstimmung der Texte mit denen der mittelalterlichen Ordinarien des Münsterschen Doms machen es wahrscheinlich, dass auch die Handschrift dort benutzt wurde. Der Charakter der Schrift und der Stil der sparsamen Ausstattung weisen die Handschrift in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Damit zählt sie zu den ältesten Zeugnissen der Liturgie des Münsterschen Doms.
Literatur:
Haller, Bertram: Liturgische Handschriften und Drucke des Bistums Münster im Spiegel der Buchgeschichte
In: Zwischen römischer Einheitsliturgie und diözesaner Eigenverantwortung. – Altenberge, 1997. – S. 193
Ossing, Hans: Untersuchungen zum Antiphonale Monasteriense (Alopecius-Druck 1537) : ein Vergleich mit Handschriften des Münsterlandes
Münster : Regensberg, 1966. – S. 134–135, Abb. S. 215a
Salmen, Walter: Geschichte der Musik in Westfalen. – Bd 1
Kassel, 1963. – S. 116 und Taf. IX
Wagener, Heinz: Liudger (* um 742–809) – Begründer des westfälischen Kirchengesangs
In: Westfalen. – 66.1988. – S. 94–112