Nachlass Wilhelm Götting
Zur Person
* 16. Februar 1901 in Menden
† 11. Juli 1976 in Warendorf
Der Kaufmannssohn Wilhelm Götting verlebte Kindheit und Jugend in Münster, wo er sich nach dem Kunststudium (Düsseldorf, München, Wien) 1928 als freischaffender Künstler niederließ. Neben der Tätigkeit als Kinomaler am Roland-Theater, machte sich Götting als Landschafts- und Porträtmaler einen Namen. Als Mitglied der Freien Künstlergemeinschaft Die Schanze beteiligte er sich bis in die 1940er Jahre an zahlreichen Ausstellungen.
Ab 1941 leistete Götting seinen Kriegsdienst als Kraftwagenfahrer in Westpreußen. 1945 geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde in das US-Kriegsgefangenenlager Bretzenheim bei Kreuznach verbracht, wo er die verheerenden Zustände im Lager heimlich in kleinen Bleistiftskizzen festhielt. Ein Teil der mit seiner Entlassung im Sommer 1945 herausgeschmuggelten Skizzen befindet sich heute im Lagermuseum Bretzenheim und beim Institut für Zeitgeschichte in München. Nach seinem Lageraufenthalt zog Wilhelm Götting nach Warendorf, wohin seine Ehefrau Martha und seine drei Kinder aus dem schwer zerstörten Münster evakuiert worden waren. In Warendorf gelang ihm nach dem Krieg der Neuaufbau seiner Existenz als freischaffender Künstler und Buchillustrator.