Sammlung Rudolf Uebe
Zur Person
* 12. Februar 1889 in Köthen, Anhalt
† 2. Juni 1927 in Münster
Fritz Rudolf Uebe, Sohn des Köthener Hofkürschners Friedrich Reinhold Uebe, studierte in den Jahren 1908 bis 1912 Kunstgeschichte, Geschichte und Volkskunde an den Universitäten Freiburg, München und Leipzig. Nach seiner Promotion zu dem Thema Die Skulpturennachahmung auf den altniederländischen Altargemälden des 15. Jahrhunderts und anschließendem Militärdienst, erhielt er 1914 eine Stelle als Volontär bei der Generaldirektion der Königlichen Museen in Berlin. Allerdings wurde er mit Kriegsbeginn einberufen und erlebte den Ersten Weltkrieg von Anfang bis Ende an den Fronten in Belgien, Kurland, Polen, Galizien und Frankreich. Er wurde mehrfach verwundet und mit dem Eisernern Kreuz 1. und 2. Klasse ausgezeichnet.
1920 erhielt Uebe eine Stelle als Direktorial-Assistent für Max Geisberg (1875-1943) am Landesmuseum der Provinz Westfalen in Münster. Neben der Betreuung der volkskundlichen Sammlung des Landesmuseums engagierte er sich besonders für den Aufbau einer Sammlung mit Plakaten. Uebe publizierte nicht nur zahlreiche Artikel zur westfälischen Kunst und Volkskunst sondern auch zum Thema Gebrauchsgraphik. Er war Mitarbeiter von bekannten Fachzeitschriften wie Das Plakat und Gebrauchsgraphik. International Advertising Art. Für die städtische Volkshochschule veranstaltete er Führungen und Lehrgänge zu den Themen Kunstgeschichte und Kunstgewerbe.
Ein schwerer Lungendefekt aufgrund schlecht ausgeheilter Gasvergiftungen während des Krieges zwang ihn 1923 bis 1924 zu einem Kuraufenthalt in Davos.
1925 arbeitete er als Kurator am Landesmuseum und war in der Position des Schriftführers der Vereinigung westfälischer Museen als Berater und Redner unterwegs. 1927 erlag er den Folgen seiner schweren Gasvergiftungen.
Das Landesmuseum Münster erwarb aus dem Nachlass des leidenschaftlichen Gebrauchsgraphiksammlers Rudolf Uebe einen Teil seiner Reklamesammlung.