Nutzungsanalyse des Systems der überregionalen Literatur- und Informationsversorgung
Projektbezeichnung | Nutzungsanalyse des Systems der überregionalen Literatur- und Informationsversorgung |
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Laufzeit | 01.02.2002 bis 31.12.2002 |
Finanzierung | Deutsche Forschungsgemeinschaft |
Moderation | Universitäts- und Landesbibliothek Münster |
Partner | infas - Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH ZUMA - Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen |
Verantwortlich | Dr. Roswitha Poll / Dr. Peter te Boekhorst, ULB Münster |
Kurzbeschreibung
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert mit jährlich ca. 21 Mio. DM (2000) ein bundesweites System von Sammelschwerpunkten, das die Versorgung aller Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit hochspezieller Literatur aus ihren jeweiligen Fachgebieten sicherstellen soll. In diesem Projekt wird nun das Verhalten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Deutschland bei der Recherche und Beschaffung von Literatur und Information für deren Forschungs- bzw. Lehrtätigkeit untersucht. Mit diesen Erkenntnissen soll eine bessere Einbindung der Sammelschwerpunkte in die bevorzugten Informationswege dieser Personengruppe ermöglicht werden. Im einzelnen verfolgt das Projekt dabei folgende Ziele:
- Kenntnisse über Informationswege und -bedarfe in fünf typischen Fächern zu gewinnen,
- daraus Anforderungen an die Sammlungs- und Vermittlungstätigkeit der Schwerpunktbibliotheken abzuleiten,
- und schließlich ein Modell zu entwickeln, das insgesamt für die Evaluierung in dem System der überregionalen Literatur- und Informationsversorgung genutzt werden kann.
Fünf exemplarische Fachbereiche sind für die Erhebung empirischer Daten im Rahmen einer Befragung der Zielgruppe ausgewählt worden: Anglistik, Biologie, Geschichte, Maschinenbau und Betriebswirtschaftslehre. Eine statistisch repräsentative Auswahl an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus diesen Fächern wird über ihr Verhalten, ihre Bedürfnisse und Kompetenzen bei der Recherche bzw. Beschaffung von Literatur und Informationen sowie über die Kenntnis und Nutzung der Sondersammelgebiete schriftlich befragt.
Die erhobenen Daten werden statistisch ausgewertet und vor dem Hintergrund der Zielsetzungen analysiert. Auf Grundlage dieser Analyse sollen Vorschläge für eine benutzerorientierte Veränderung der angebotenen Dienstleistungen des Systems der Sondersammelgebiete gemacht werden.
Geprüft wird dabei auch die Übertragbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse auf Strukturen, die über die Grenzen der fünf ausgewählten Fachdisziplinen hinausreichen: Inwieweit sind Veränderungen im Angebot für einzelne Fächer auf größere Wissenschaftsbereiche (Technik, Natur- Geistes, Sozialwissenschaften) anwendbar?
Schließlich wird aus den Erfahrungen mit den Erhebungen und den angewendeten Methoden ein Referenzmodell entwickelt, dass möglichst umfassend für ähnliche Nutzungsevaluierungen in allen Schwerpunktfächern angewendet werden kann.
Die Auswahl der Stichprobe sowie die statistische Auswertung der erhobenen Daten wird vom infas - Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH übernommen. Beratend wird das Projekt vom Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) in Mannheim begleitet.