Geschichte und Bestand
Die Propstei St. Walburga zu Werl bewahrt neben der eigentlichen Propsteibibliothek Bibliotheca Wedinghausano-Werlensis die außergewöhnliche und in ihrer Zusammensetzung einzigartigen Werler Ärztebibliothek Dr. med. Friedrich Heese aus dem Nachlass der gleichnamigen Familie auf. Nachdem die Sammlung viele Jahre vernachlässigt worden war, konnte vor einiger Zeit ein Konzept für ihre Sicherung und Erschließung erarbeitet werden. Grundlage dafür bot die Tatsache, dass die Erschließung alter, wertvoller und schützenswerter Drucke eine dringende, im öffentlichen Interesse liegende Aufgabe der Pflege beweglicher Denkmäler darstellt. Mit Rücksicht auf die heutigen technischen Möglichkeiten beabsichtigten die am Erschließungsprojekt beteiligten Kooperatoren, in jedem Fall eine moderne EDV-gestützte Katalogisierung mit überregionalen, komfortablen Recherchemöglichkeiten durchzuführen. Gleichzeitig waren die Anforderungen der Buchpflege und Maßnahmen der Bestandserhaltung sowie eine angemessene Restaurierung bedrohter Buchexponate so zu berücksichtigen, dass die finanziellen Ressourcen, die durch die großzügige Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse Werl erheblich erweitert werden konnten, geschickt ausgenutzt wurden. Das von der Pfarrgemeinde St. Walburga und der Arbeitsstelle „Historische Bestände in Westfalen“ an der Universitäts- und Landesbibliothek Münster gemeinsam durchgeführte Bearbeitungsprojekt der beiden historischen Bibliotheken wurde schließlich in den Jahren 1998/99 begonnen; inzwischen sind die Bücher – soweit sie restauriert sind – weitestgehend wieder in die Räume der Propstei zurückgebracht worden und können dort nach voheriger Rücksprache mit der Propstei eingesehen werden.