Do, 14.11. um 18 Uhr in der ULB: Konzert der Reihe Papier.Klänge
Das dritte Konzert der Reihe Papier.Klänge – Musikalische Kostbarkeiten aus westfälischen Sammlungen wird am Donnerstag, 14. November 2013 um 18 Uhr c.t. in der Galerie der ULB stattfinden. Auf dem Programm stehen Solo- und Triosonaten für Traversflöte, Violine und Basso continuo der Komponisten Pachmann (um 1750), Giovanni Antonio Piani (1678 - nach 1759) und Pitzholdt (um 1750). Alle drei Stücke stammen aus der Fürstlich zu Bentheim-Tecklenburgischen Musikbibliothek Rheda, die als Dauerleihgabe in der ULB Münster aufbewahrt wird.
Die beiden Sonaten von Pachmann und Pitzholdt - von beiden Komponisten ist außer ihrem Namen nichts weiter bekannt - sind mustergültige Beispiele für den sogenannten "empfindsamen Stil", der sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts in der Musik etablierte. In der Musikbibliothek Rheda sind beide Stücke bereits um 1750 nachgewiesen, d.h. die Musikausübung im reichsgräflichen Residenzschloss Rheda bewegte sich auf der Höhe ihrer Zeit - die "modernste" Musik war eben gut genug, um etwa beim abendlichen Musizieren auf das Notenpult gelegt zu werden. Beide Sonaten sind Unikate und weltweit nur in der Musikbibliothek Rheda überliefert; damit dürfte diese Musik nach über 250 Jahren nun zum erstenmal wieder erklingen. Etwa 40 Jahre früher veröffentlichte der in Neapel geborene Violinist und Komponist Giovanni Antonio Piani sein Opus 1, eine ganz in der Musiksprache des Hochbarock gehaltene Sammlung von 12 Violinsonaten. Musikhistorisch ist diese Sammlung insofern bemerkenswert, als hier erstmals Vortragsbezeichnungen wie Crescendo oder Diminuendo durch den Komponisten vorgeschrieben sind. Die im Konzert aufgeführte Sonate Nr. VI in D-Dur besticht durch eine besonders phantasievolle Kompositionsweise und abwechslungsreiche Satzfolge.
Ausgeführt wird das Konzert vom Barock-Ensemble con moto: Constanze Kästner (Traversflöte), Burkard Rosenberger (Violine), Claudia Senft (Gambe) und Harald Schäfer (Cembalo).