Sammlung Weltkrieg
Die 1953 von der Universitäts- und Landesbibliothek erworbene Sammlung Weltkrieg (ca. 5.000 Dokumente) ist entstanden aus der Sammlung Krieg und Kunst 1914 – 1918 des leidenschaftlichen Kunstsammlers Hanns Heeren und enthält schwerpunktmäßig Materialien zum Ersten Weltkrieg, zusätzlich finden sich aber auch Dokumente aus der unmittelbaren Nachkriegszeit (Friedensvertrag von Versailles 1919), zu den Freikorpskämpfen im Baltikum, den Reichstagswahlen von 1924 (Wahlplakate), außerdem wenige Materialien zum Zweiten Weltkrieg.
Die meisten Dokumente sind deutschen und österreichischen Ursprungs, aber es existiert auch eine dichte Überlieferung mit französischer sowie (geringer an Umfang) englischer sowie US-Amerikanischer Provenienz.
Neben Büchern, Zeitschriften und Zeitungen (Kriegszeitungen, Zeitungen von Armee-Einheiten, Lagerzeitungen) wurden Plakate und Flugblätter mit Durchhalteparolen, Aufrufe zur Zeichnung von Kriegsanleihen oder Spenden sowie Rekrutierungsaufrufe gesammelt. Des Weiteren finden sich Karten, Erinnerungsblätter, Kalender, Kriegsbilderbögen, Briefe, Briefkarten und Postkarten, außerdem (in geringerem Umfang) Lebensmittelmarken und Notgeld. Alles Material spiegelt die politische Situation im Ganzen sowie besonders das große Leid der Beteiligten in dieser Epoche wider.
Einen erstaunlich großen Anteil nehmen künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Kriegsgeschehen ein, oftmals in umfangreichen Folgen oder Serien. Dabei sind alle künstlerischen Techniken in zum Teil bemerkenswerter Qualität vertreten. Meist sind es Radierungen, wobei hier der Anteil französischer Radierungszyklen („Eaux fortes“) sehr hoch ist.
An Künstlern sind unter anderem Andre Devambez, Fritz Gärtner, Louise Ibels, Lucien Jonas, Fernand Truffaut oder Theophil Steinlen zu nennen.
Die Sammlung ist durch eine Findliste erschlossen.