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WDR ZeitZeichen zu Anton Tschechow

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„„Die Medi­zin ist meine geset­zliche Ehe­frau, die Lit­er­atur meine Geliebte. Wenn mir die eine auf die Ner­ven fällt, nächtige ich bei der anderen“, schrieb Anton Tsche­chow 1888 an seinen Ver­leger. Doch obwohl er Medi­zin studiert hat­te und auch weit­er zumin­d­est ehre­namtlich als Arzt prak­tizierte, nahm das Schreiben einen immer größeren Raum in Tsche­chows Leben ein.
Mit seinen Erzäh­lun­gen wurde er zu einem der beliebtesten Schrift­steller Rus­s­lands. Seine melan­cholisch-poet­is­chen Stücke wie „Die Möwe“, „Onkel Wan­ja“, „Drei Schwest­ern“ oder „Der Kirschgarten“, die er für das „Moskauer Kün­stlerthe­ater“ schrieb, sah Tsche­chow selb­st als Komö­di­en an.
Mit dem dis­tanzierten Blick des Arztes beschrieb er die Men­schen in der rus­sis­chen Prov­inz: ihre innere Leere, ihre Lethargie und Langeweile, die Sinnlosigkeit ihrer Exis­tenz. Er brachte nicht nur ihre Sprachlosigkeit auf die Bühne, son­dern auch die quälen­den Banal­itäten des All­t­ags — und rev­o­lu­tion­ierte damit das The­ater.
Der an Tuberku­lose erkrank­te Schrift­steller starb bere­its mit 44 während ein­er Kur in Baden­weil­er.“
(WDR, Chris­tiane Kop­ka, Ronald Feisel)
Sie kön­nen die Sendung, die am 15.7.2019 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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