„„Alle waren dagegen, dass ich singe. Meine Freunde, die Presse, der Rundfunk, Kenner der Branche“, bekennt Charles Aznavour. Er wagt es dennoch, und setzt seine raue Stimme durch. Erst in Frankreich, dann weltweit. Und das in einer Zeit, in der samtig schmeichelnde Crooner Hochkonjunktur haben.
Charles Aznavour singt Geschichten, die er auf der Bühne darstellt. Von der längst nicht mehr existierenden Bohème auf Montmartre, von Liebesleid und Nostalgie, aber auch vom tristen Alltag eines Transvestiten.
Er singt für Armenien, das Land seiner Eltern, vor allem aber für Randgruppen und Toleranz. Gibt Konzerte in 94 Ländern und in acht Sprachen, legt sein immenses Vermögen geschickt in einer Firma nach luxemburgischen Recht an und improvisiert nichts, keinen Auftritt, keine Geste.
Ein eigenwilliger Dichter, Komponist und Sänger, den erst der Tod mit über 94 Jahren zum Schweigen bringt.“ (WDR, Sabine Mann, Hildegard Schulte )
Sie können die Sendung, die am 22.5.2019 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.