„Wie kein anderer Schriftsteller thematisierte Andrej Platonow (1899–1951) in seinem Werk die Widersprüche des sowjetischen Staates. Die Kritik war so grundsätzlich, dass die meisten seiner Bücher erst während der Perestroika und nach dem Ende der Sowjetunion erschienen.
Bisher nahezu unbekannt ist, dass sein Gesamtwerk zugleich ein überzeugtes ökologisches Denken durchzieht. Anfang der 1920er-Jahre beteiligte sich Platonow als Bewässerungsingenieur am Aufbau des Landes und propagierte schon damals die Nutzung der Sonnenenergie. Eine ökologische Katastrophe lasse sich nur verhindern, so Platonow, indem man die fossilen Brennstoffe durch erneuerbare Energien ersetze und der Mensch ein neues Bewusstsein erlange. Der Schriftsteller hatte die gewaltigen ökologischen Probleme, vor denen wir im 21. Jahrhundert stehen, vorausgesehen – und erstaunlich aktuelle Ansätze zu ihrer Überwindung aufgezeigt.“ (SWR, Michael Leetz)
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