„Ehescheidungen gehören heute ebenso zur gesellschaftlichen Realität wie Stief- und Patchworkfamilien. Und immer wieder wird diskutiert, welche Folgen eine Scheidung für die Kinder hat. Eine frühe literarische Verarbeitung der Problematik ist der Roman „Maisie“ von Henry James. Bereits 1897 befasste sich der Schriftsteller mit den Wirkungen eines „Rosenkriegs“ auf die Kinderseele. Er fühlte sich in ein etwa sechs Jahre altes Mädchen ein, dessen Eltern den Kampf ums Sorgerecht nur führen, um sich gegenseitig für das Scheitern ihrer Ehe zu bestrafen. Und natürlich geht es dabei auch ums liebe Geld. Das Kind wird zum Spielball und zum Instrument dieses Kampfes. Es wird manipuliert, belogen und betrogen. Doch langsam gelingt es dem Mädchen, eine Strategie gegen die Zerreißproben zu entwickeln.“ (SWR, Anna-Dorothea Schneider)
Sie können die Sendung aus dem Jahr 2013, die zletzt 2018 in der Reihe „SWR2 Wissen“ lief, über die Seite des SWR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.