Permalink

0

Aus unseren Neuerwerbungen – Slavistik 2020.3

Buchcover

Die slaw­is­che Besied­lung des Lan­des zwis­chen Elbe und Saale: namenkundliche Stu­di­en
Obwohl die slaw­is­che Besied­lung des mit­teldeutschen Raumes seit län­gerem von ver­schiede­nen Diszi­plinen erforscht wird, sind noch zahlre­iche Fra­gen zur Ein­wan­derung der Slawen und zu den früh­esten Sied­lungsver­hält­nis­sen offenge­blieben. Der Beant­wor­tung ebendieser Fra­gen nimmt sich nun der vor­liegende Band an, der im Ergeb­nis ein­er Neu­sich­tung und Neube­w­er­tung der his­torischen Quellen unter Berück­sich­ti­gung der aktuellen Forschung ent­stand. Auf dieser Grund­lage wer­den nach ver­fein­erten method­is­chen Prinzip­i­en der Namen­ty­polo­gie, ‑geo­gra­phie und ‑strati­gra­phie neue Erken­nt­nisse zur Herkun­ft der Slawen, den Wegen ihrer Ein­wan­derung und der etap­pen­weisen Auf­sied­lung des bis auf einige ger­man­is­che Rest­grup­pen ver­lasse­nen Lan­des zwis­chen Elbe und Saale vorgelegt. Mit Hil­fe von Namen gelingt es, die Gesellschaftsstruk­tur, die herrschende Führungss­chicht sowie die einzel­nen Stämme und Stammes­ge­bi­ete genauer zu beschreiben. Das geschieht stets in engem Kon­takt mit der Geschichtswis­senschaft, der Archäolo­gie und der Geo­gra­phie. In diesem Zusam­men­hang erfährt auch das urslaw­is­che Ety­mon, das den Namen Sor­ben und Ser­ben zugrunde liegt, eine Neube­w­er­tung. Dadurch lässt sich die früh­este slaw­is­che Migra­tion bess­er als bish­er ver­ste­hen. 42 mehr­far­bige Karten stützen und illus­tri­eren die Unter­suchungsergeb­nisse des Buch­es, das sich gle­ichzeit­ig als method­is­che Vorun­ter­suchung zu einem west­slaw­is­chen, später gesamt­slaw­is­chen Ort­sna­me­nat­las ver­ste­ht, der weitre­ichende neue Erken­nt­nisse zur Sprach- und Sied­lungs­geschichte der Slawen ver­spricht.
Die Antworten auf bis­lang offene Fra­gen kom­men aus berufen­em Munde: von dem Leipziger Slaw­is­ten und Namen­forsch­er Wal­ter Wen­zel, der damit seine in den Bän­den Namen und Geschichte (2014), Slawen in Deutsch­land (2015) und Die slaw­is­che Frühgeschichte Sach­sens im Licht der Namen (2017) begonnenen Unter­suchun­gen zur slaw­is­chen Kul­tur- und Sied­lungs­geschichte und Namen­forschung beschließt.
zum Buch im ULB-Kat­a­log
zum Buch auf der Ver­lags-Web­site

Buchcover

Verze­ich­nis der alt­böh­mis­chen Exem­pel – Index exem­plo­rum pale­obo­hemi­co­rum
Karel Dvorák veröf­fentlichte sein Exem­pel – Erzäh­lung ver­schieden­er Gen­res, die mit­te­lal­ter­liche Predi­ger zur Illus­tra­tion ihrer Predigten ver­wen­de­ten – schon im Jahr 1978. In den 1980er-Jahren kehrte er jedoch immer wieder dazu zurück, über­ar­beit­ete es, über­set­zte es ins Deutsche und erweit­erte es mit Hil­fe des Buch­druck­his­torik­ers Kamil Boldan um rund 400 weit­ere neue Arten von Exem­peln. Bevor er das Werk been­den kon­nte, starb er jedoch 1989 und die Arbeit blieb ein Manuskript. Die Neuau­flage wurde von dem Folk­loris­ten Jan Luffer edi­torisch über­nom­men und enthielt unter anderem ein neues Vor­wort von der Mediävistin Anež­ka Vid­manová.
Dvoráks Werk ist ein Hand­buch von inter­na­tionaler Bedeu­tung und eines der weni­gen Verze­ich­nisse der Exem­pel der Welt. Es wird vor allem von Fach­leuten geschätzt, denen es eine her­vor­ra­gende Ori­en­tierungsmöglichkeit inner­halb der Vielzahl, der im Mit­te­lal­ter auf tschechis­chem Gebi­et nachgewiese­nen Erzäh­lun­gen, anbi­etet. Es kann jedoch für jeden inter­es­sant sein, der zum Beispiel wis­sen möchte, welch­es die ältesten Belege für die tschechis­chen Märchen „O dvanác­ti mesíck­ách“ (Über die zwölf Monate) oder „O hloupém Hon­zovi“ (Über den dum­men Hon­za) sind.
zum Buch im ULB-Kat­a­log
zum Buch auf der Ver­lags-Web­site

Weit­ere Titel kön­nen Sie in unseren Neuer­wer­bungslis­ten für die Slav­is­tik ent­deck­en!

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.