Permalink

0

Podcast „Forschergeist“: „Literatur und Digitalisierung: Neue Ansätze für die Literaturforschung und das Deutsche Literaturarchiv Marbach“

Logo des Forschergeist-Podcasts bei Twitter

„Ein Lit­er­at­u­rar­chiv kann heute nicht mehr nur aus Regalk­ilo­me­tern Büch­er beste­hen. Auch hier hat die Dig­i­tal­isierung Einzug gehal­ten. Sie erschöpft sich aber keineswegs im Ein­scan­nen gedruck­ter Texte, son­dern wirft ganz neue Fra­gen auf: Wie bildet man die physis­che Ord­nung ein­er Bib­lio­thek im virtuellen Raum ab? Und wie gehen wir mit Tex­ten um, die in der Flüchtigkeit des Net­zes schnell wieder zu ver­schwinden dro­hen? Denn Lit­er­atur nur auf das zu reduzieren, was zwis­chen Buchdeck­eln erscheint, ist antiquiert und auch noch his­torisch falsch.
Solche The­men beschäfti­gen San­dra Richter. Sie leit­et seit Anfang 2019 das Deutsche Lit­er­at­u­rar­chiv Mar­bach (DLA). Die 1973 geborene Ger­man­istin, Lit­er­atur- und Poli­tik­wis­senschaft­lerin hütet damit eine Schatzkam­mer der deutschen Kul­tur, die zugle­ich auch Lit­er­atur­wis­senschaftlern zum Quel­len­studi­um dient. Sie arbeit­et also an der Schnittstelle zwis­chen Bewahrung und Forschung, und das in ein­er Zeit, in der die Autoren auf immer vielfältigeren Wegen ihre Leser suchen. Der Kul­tur- und Inter­ak­tion­sraum Inter­net hat da einige neue Möglichkeit­en eröffnet.
Wer schreibt, ori­en­tiert sich freilich auch heute meist noch sehr am Buch, das Dig­i­tale kommt oft zusät­zlich oben drauf. Anders sieht es bei mul­ti­me­di­alen Erzählfor­men aus, die stark in der Net­zwelt ver­wurzelt sind. Sie stellen ein Archivsys­tem vor echte Her­aus­forderun­gen. Wie geht man zum Beispiel mit Com­put­er­spie­len um, die auch oft starke erzäh­lerische Qual­ität aufweisen? Was ist mit Comics, mit Graph­ic Nov­els? Das DLA hat sich solchen Gat­tun­gen geöffnet und sam­melt „„in die Zukun­ft““. Denn wenn man solche Bere­iche der Kul­tur auss­part, kön­nten blinde Fleck­en im lit­er­arischen Gedächt­nis ein­er Gesellschaft entste­hen.“

Sie kön­nen die Sendung, die am 29.1.2020 veröf­fentlicht wurde, über die Seite des Pod­casts nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.