Deutschlandfunk Kultur: „Zu Fuß auf den Spuren Hölderlins: Not. Lust. Seyn.“
„Als junger Dichter war Hölderlin voller Ideale, einer, der die Welt neu denken wollte. Ein Supergenie. Ein Zweifler. Ein Wanderer. Zum Denken und Schreiben brauchte er das Laufen. Die Autorin und zwei Musikerinnen versuchen, mit dem Poeten Schritt zu halten.
Im Frühjahr 1795 unternahm Friedrich Hölderlin nach einem dunklen Winter „eine kleine Fußreise“, 300 km in sieben Tagen, von Jena nach Halle, Dessau und Leipzig.
Die Autorin begibt sich mit der Sängerin Anne Schneider und der Akkordeonistin Susanne Stock, die einen Konzertabend zu Friedrich Hölderlin entwickeln, auf Spurensuche. Sie laufen einen Teil seiner Strecke nach, 20 bis 25 Kilometer am Tag.
Sie spüren Rhythmus und Musikalität seiner komplexen Sprache nach, die sich im Schreiten entfalten, nähern sich dem scheinbar schwer zugänglichen Dichter und transportieren seine Themen ins Heute: Unterwegssein, Grenzen überschreiten, Scheitern, Weitermachen.“
(Deutschlandfunk, Astrid Alexander, Ulrike Bajohr)
Sie können die Sendung, die am 20.03.2020 im Deutschlandfunk lief, über die Seite des Senders nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
WDR ZeitZeichen zu Friedrich Hölderlin 2020
„Friedrich Hölderlin ist Vorbote und Wegbereiter, Grenzgänger und Sonderling. Im 20. und 21. Jahrhundert gilt seine Lyrik als Leitstern der modernen Poesie. Zu Lebzeiten aber erscheinen seine Gedichte versprengt in Musenalmanachen. Vieles bleibt verborgen und verkannt. Wie eine Naturgewalt fegt der Dichter durch die Norm der Zeit um 1800, revolutioniert Metrik und Metaphorik.
In Lauffen am Neckar wird Johann Christian Friedrich Hölderlin geboren, in dem Haus, das sein Großvater selbst erbaut hatte. In einer pietistischen Familie wächst der Sohn des Klostergutsverwalters und einer Pfarrerstochter auf. Friedrich Hölderlin ist zwei Jahre alt, als sein Vater stirbt, er ist fünf, als die Familie flussaufwärts zieht, nach Nürtingen am Neckar.
Er ist Mitte 20, als seine wichtigsten Werke entstehen. Poesie begreift der hoch musikalische Friedrich Hölderlin als Gesang, Sprache als einen Steinbruch, aus dem er immer neue Töne zu Tage fördert.
Die Diagnose Vorzeitiger Wahnsinn bringt den Dichter nach Tübingen. Als ein Entmündigter lebt er mehrere Jahrzehnte in einer Turmkammer, bis zu seinem Tod im Juni 1843. “
(WDR, Claudia Friedrich, Hildegard Schulte )
Sie können die Sendung, die am 20.03.2020 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
WDR ZeitZeichen zu Friedrich Hölderlin 2018
„Wer über die Dichtung der Moderne spricht, wird schwer ohne ihn auskommen: Friedrich Hölderlin. Sein Œuvre befeuert bis heute den poetischen Diskurs. Seine Sprache ist Ausdruck von philosophischen, politischen und gesellschaftlichen Gedanken, die in einer unruhigen Zeit entstanden.
Im März 1770 wurde Friedrich Hölderlin in Lauffen am Neckar geboren, vor der Kulisse von Aufklärung und Französischer Revolution. Als Sohn eines Klosterhofmeisters und einer Pfarrerstochter wuchs Hölderlin in einem pietistischen Umfeld auf. Später verdiente er sein Geld als Hauslehrer.
Seine Lyrik verfasste Friedrich Hölderlin in verschiedenen, metrischen Formen. Er übersetzte Werke antiker Dichter, schrieb „Hyperion“, seinen einzigen Roman. Kurz darauf erkrankte der Dichter. Wahnsinn, diagnostizierten die Einen. Geisteskrank, die anderen. Vergiftet, die dritten.
Klar ist, die zweite Lebenshälfte verbrachte Friedrich Hölderlin in einem Turmzimmer in Tübingen, bis er am 7. Juni 1843 starb.“ (WDR, Claudia Friedrich, Hildegard Schulte)
Sie können die Sendung, die am 7.6.2018 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.