Das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) ist ein unabhängiges, internationales, öffentlich finanziertes Forschungsinstitut.
Es konzentriert sich auf die gesellschaftsrelevante sozialwissenschaftliche Forschung zu Osteuropa und die Vermittlung der Ergebnisse an Politik, Medien und die breite Öffentlichkeit.
Inhaltliche Ausrichtung
Als unabhängiges Institut erhält das ZOiS bei der Themenwahl keine Vorgaben. Die Fragestellungen der ersten Forschungsschwerpunkte und Projekte ergaben sich aus dem Anspruch, eine Bandbreite relevanter Aspekte Osteuropas zu beleuchten und Interesse für sie zu wecken. Tagespolitische Aktualität und Hintergrundanalyse sind dabei gleichermaßen von Bedeutung. Wichtig ist uns aber auch, zu signalisieren, dass Osteuropa nicht erst im Osten beginnt, sondern in verschiedenen Formen hierzulande präsent ist. So beschäftigt sich eines der Projekte mit der Realität von Migrant*innen mit osteuropäischem Hintergrund in Deutschland.
Der Ausbau der aktuell vier Forschungsschwerpunkte ist in vollem Gange: unter den Oberthemen Gesellschaften zwischen Stabilität und Wandel, Konfliktdynamiken und Grenzregionen, Migration und Diversität sowie Jugend in Osteuropa sind die Einzelprojekte der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen angeordnet. „Osteuropa“ wird offen definiert und umfasst den postsowjetischen Raum sowie Ost- und Mitteleuropa. Derzeit liegen die Stärken unserer Regionalexpertise auf Russland, der Ukraine, Moldau, dem Südkaukasus und Zentralasien.
Eine tiefergehende Analyse der vielschichtigen Entwicklungen in Osteuropa kann nur durch eine multiperspektivische Herangehensweise gelingen. Deshalb sind am ZOiS wissenschaftliche Mitarbeiter*innen aus unterschiedlichen Disziplinen vertreten, darunter Politikwissenschaft, Soziologie, Sozialanthropologie, Wirtschafts- und Sozialgeographie, Politische Ökonomie sowie Theologie und Kulturwissenschaft.
Anspruch und Ziele
Ein grundlegender Bestandteil der wissenschaftlichen Grundlagenforschung am ZOiS ist die detaillierte Arbeit vor Ort. Wir verknüpfen qualitative und quantitative Methoden, arbeiten mit Interviews, Befragungen und Textanalysen und betreten auch in der Feldforschung neue Wege, etwa durch die Einbeziehung künstlerischer Forschung.
Bei der wissenschaftlichen Arbeit allein soll es jedoch nicht bleiben. Wir möchten uns am öffentlichen Diskurs beteiligen, bestehende Debatten mitgestalten und neue Sichtweisen auf und aus Osteuropa einbringen. Die am ZOiS gewonnenen Erkenntnisse werden regelmäßig in verschiedenen Veranstaltungs- und Publikationsformaten an Politik, Medien und die interessierte Öffentlichkeit vermittelt. Die Osteuropaforschung ist auf neue Perspektiven und Offenheit für ungewohnte Themen angewiesen. Ein weiteres zentrales Anliegen des ZOiS ist in diesem Zusammenhang auch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Das ZOiS gibt u.a. den Podcast „Roundtable Osteuropa“ heraus:
Der Roundtable Osteuropa ist ein Podcast des Zentrums für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS). Hier diskutieren Wissenschaftler*innen des ZOiS und Gäste über ihre Forschung zu Osteuropa. Dabei gehen wir auf aktuelle Ereignisse in Politik und Gesellschaft ein, versuchen aber auch, unbekanntere Themen zu beleuchten. Mit Einblicken aus Soziologie, Politikwissenschaften, Geografie, Sozialanthropologie, Kulturwissenschaften und Theologie.