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WDR ZeitZeichen zur amerikanischen Politikerin Victoria Woodhull

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„„Ein­rich­tung eines sozialen Wohlfahrtssys­tems, Acht­stun­den­tag, eine öffentliche Erziehung der Kinder, Abschaf­fung der Todesstrafe, die Ein­rich­tung eines inter­na­tionalen Gericht­shofs“, Forderun­gen aus dem Parteipro­gramm von Vic­to­ria Wood­hull, der ersten Frau, die sich 1872 um die amerikanis­che Präsi­dentschaft bewarb.
Aus­sicht­en auf Erfolg hat­te sie nicht, schon allein deswe­gen, weil Frauen zu dieser Zeit noch gar nicht wählen durften. Aber Vic­to­ria Wood­hull küm­merte das nicht. Sie war eine Frau der Tat, die kaum eine Tätigkeit in ihrem Leben aus­ließ: Wall-Street-Bro­kerin, „Cig­ar Girl“, Zeitung­sher­aus­ge­berin, Pros­ti­tu­ierte, Wahrsagerin, Red­ner­in, Schaus­pielerin, Parteigrün­derin. Und eben: erste Präsi­dentschaft­skan­di­datin, ohne Illu­sio­nen.
„Ich bin mir darüber im Klaren, dass ich mit der Bewer­bung auf diese Stelle mehr Hohn als Enthu­si­as­mus aus­löse. Aber dies ist eine Epoche der plöt­zlichen Verän­derun­gen und Über­raschun­gen. Was heute absurd erscheint, wird mor­gen ein ser­iös­er Aspekt sein“, schrieb sie 1870 als sie ihre Bewer­bung ankündigte.
Bei der Wahl ging sie unter. Der Repub­likan­er Ulysses Grant gewann mit großer Mehrheit. Wie viele Stim­men sie bekam, lässt sich nicht mehr ermit­teln, auch weil in den meis­ten Bun­desstaat­en ihr Name nicht ein­mal auf den Stim­mzetteln auf­tauchte.“
(WDR, Veroni­ka Bock, Ulrich Bier­mann, Michael Rüger)

Sie kön­nen die Sendung, die 2017 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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