„Mit einer „Parabel vom Jedermann“ schrieb sich Alfred Döblin 1929 in die Weltliteratur. „Berlin Alexanderplatz“, die Geschichte des aus dem Gefängnis entlassenen Arbeiters Franz Biberkopf, spiegelt die moderne Großstadt als Moloch des Verbrechens. Als Facharzt für Nervenkrankheiten kannte sich Alfred Döblin mit den Abgründen und Störungen der menschlichen Seele bestens aus.
Erst war er ein Vorreiter des Expressionismus, dann der kühl registrierenden Erzählweise der Neuen Sachlichkeit. Sein „Filmstil“ und eine stark rhythmisierende Prosa prägten seine Romane.
Aufgrund seiner jüdischen Abstammung sah sich Alfred Döblin 1933 gezwungen, vor den Nazis nach Frankreich zu fliehen. 1940 folgte die zweite „Reise zwischen Himmel und Hölle“: über Lissabon in die USA. Im trostlosen Exil, ohne Aufträge und hilfsbedürftig, wandte er sich dem Katholizismus zu.
Nach 14 Jahren kehrte er nach Deutschland zurück. Würde der Schöpfer des Franz Biberkopf dort noch einmal heimisch werden?“
(WDR, Christoph Vormweg, Ronald Feisel)
Sie können die Sendung, die 2018 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.