„Wer sich zum Beispiel noch an den freudlos grauen Muff der Breschnew-Ära erinnern kann, mag kaum glauben, dass es in der Sowjetunion auch Zeiten gegeben hat, in denen die Satire blühte. Und das selbst während der Schreckensherrschaft Stalins.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Autoren-Duo Ilja Arnoldovich Fainsilberg und Jewgeni Petrowitsch Katajew. Unter den Pseudonymen Ilf und Petrow schrieben sie zusammen vor allem die Schelmenromane „Zwölf Stühle“ und „Das goldene Kalb“. Hauptfigur in beiden ist ein Hochstapler, der nach Besitz und Reichtum strebt und dabei den Bürokratismus, die Mangelwirtschaft und gesellschaftliche Tristesse in der Sowjetunion ad absurdum führt. Die beiden Autoren begaben sich auch gemeinsam auf eine ausgedehnte USA-Reise. Ihre beim „Klassenfeind“ gesammelten Eindrücke veröffentlichten sie 1937 und schilderten dabei so manche amerikanische Gewohnheit und Errungenschaft durchaus positiv, ohne dass sie dafür in der Heimat je behelligt worden wären. Im Gegenteil. Die beiden blieben so beliebt, dass 1982 sogar ein neu entdeckter Kleinplanet nach ihnen benannt wurde.“ (Bayern 2, Ulrich Zwack)
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