„„Reger bildet die Epoche nicht einfach ab, er schlitzt ihr den Bauch auf und seziert sie“, so urteilte der Philosoph Siegfried Kracauer über den schreibenden Bergmanns-Sohn. Erik Reger hieß eigentlich Hermann Dannenberger. Er stammte aus einer rheinischen Bergmannsfamilie, machte Abitur, studierte Kunst, Literatur, Politik.
1920 wurde er Referent für Öffentlichkeitsarbeit bei der Krupp AG in Essen. Nebenher schrieb er unter Pseudonym über Kunst, Theater, Kultur und Wirtschaft im Ruhrgebiet, oft polemisch und satirisch. Erik Reger vertrat eine „Ästhetik der Präzision“.
1931 erschien sein Roman „Union der festen Hand“, in dem er dokumentarisch die Entwicklung des Ruhrgebiets und die Macht der Industriellen beschrieb. Dafür erhielt er den Kleist-Preis. In „Das wachsame Hähnchen“ schilderte er den Aufstieg eines Opportunisten und die Städtekonkurrenz im Rhein-Ruhrgebiet. Mit „Schiffer im Strom“ erzählte er 1933 die Geschichte einer rheinischen Schifferfamilie.
Die politische Rechte griff Reger als „linken Hetzschriftsteller“ an, seine Bücher wurden verbrannt. Er emigrierte mit seiner Familie in die Schweiz, kehrte allerdings wieder nach Deutschland zurück und ging 1938 als Lektor zum Deutschen Verlag nach Berlin. Ab 1945 wurde er als Mitherausgeber und Chefredakteur des „Berliner Tagesspiegel“ zu einem bedeutenden Vertreter der demokratischen Presse. 1954 starb Erik Reger in Wien.“ (WDR, Christian Kosfeld, Hildegard Schulte)
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