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Aus unseren Neuerwerbungen – Nordische Philologie 2021.3

Buchcover

Dieb­stahl und Raub in den Islän­der­sagas: Ein­fall­store in die nor­röne Erzähl- und Vorstel­lungswelt
Dieb­stahl und Raub sind eben­so wie Gaben reziproke Hand­lun­gen mit vielfälti­gen lit­er­arischen Ein­satzmöglichkeit­en. Obwohl wider­rechtliche Aneig­nun­gen schon auf den ersten Blick zu den zen­tralen The­men ein­er ›Wikinger­lit­er­atur‹ zählen, wur­den diese Ver­brechen von der Sagaforschung bish­er kaum beachtet. Sie funk­tion­ieren jedoch nicht nur als Ein­fall­store in die Erzählwelt der Islän­der­sagas und deren nar­ra­tiv­en Ver­fahren, son­dern gewähren auch Blicke auf die zuge­höri­gen Wertvorstel­lun­gen. Die Islän­der­sagas erzählen von den ersten Gen­er­a­tio­nen, die nach der Besiedelung Islands gemein­sam eine neue Gesellschaft for­men. Um deren wichtig­ste Maßstäbe, Anse­hen und Ehre, zu erre­ichen und zu sta­bil­isieren, müssen sämtliche Angriffe auf Per­son und Besitz angemessen ver­golten wer­den. Heim­lich­er Dieb­stahl und offen­er Raub fordern die Sied­lerge­sellschaft her­aus, eine Neube­w­er­tung von Sta­tus und Anse­hen aller Parteien anzustellen. Diese Ver­brechen funk­tion­ieren damit als Kristalli­sa­tion­spunk­te der Hand­lungsstränge und lassen die Eigen­schaften der erzählten Welt her­vortreten. Dieses Buch will die geheimnisvolle Kom­plex­ität der Dieb­stäh­le erschließen und damit ein Fen­ster in die Vorstel­lungswelt der Islän­der­sagas öff­nen.
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Die Regierung des Man­gels: Hunger in den skan­di­navis­chen Lit­er­a­turen 1830–1960
Mit Skan­di­navien assozi­ieren heute die meis­ten Men­schen eine wohlhabende Wel­tre­gion, die vor­bildliche soziale Sicherungssys­teme hat. Dieses Buch erzählt davon, dass dieser Wohl­stand jedoch müh­sam errun­gen wer­den musste und his­torisch rel­a­tiv jung ist. Lit­er­arische Darstel­lun­gen armuts­be­d­ingten Hungers geben Auf­schluss über skan­di­navis­che Kon­struk­tio­nen von Iden­tität und deren Wan­del. Die Vorstel­lung von ein­er im Hunger geein­ten Nation wich ein­er Kri­tik gesellschaftlich­er Ungle­ich­heit, die zu neuen poli­tis­chen Ide­al­bildern führte. Hunger erweist sich darüber hin­aus als poe­t­ol­o­gisch pro­duk­tives The­ma und Motiv.
Die Studie unter­sucht Repräsen­ta­tio­nen von Hunger in ein­flussre­ichen und bekan­nten Tex­ten der skan­di­navis­chen Lit­er­atur, z. B. den Nation­al­hym­nen Finn­lands und Nor­we­gens, Knut Ham­suns ‚Sult‘ (‚Hunger‘, 1890), Mar­tin Ander­sen Nexøs ‚Pelle Ero­br­eren‘ (‚Pelle der Erober­er‘, 1906–1910) oder Vil­helm Mobergs Auswan­der­er-Tetralo­gie (1949–1959), und set­zt diese in Beziehung zu ihren his­torisch-diskur­siv­en Kon­tex­ten.
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Weit­ere Titel kön­nen Sie in unseren Neuer­wer­bungslis­ten für die Nordis­che Philolo­gie ent­deck­en!

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