„„Peer, du lügst!“ – Die Worte der Aase führen mitten hinein ins Geschehen. Sohn Peer, traumatisiert vom sozialen Abstieg der Familie, in den sie durch den Vater hineingeraten ist, lügt sich seine Welt zurecht: Märchenhaft-bunt, überbordend, fantastisch, aber auch gefährlich.
Auf der Suche nach seiner Identität durchquert Peer Gynt Zeiten, Länder und Räume und landet am Ende wieder dort, von wo er einst aufbrach: in den nordischen Wäldern bei der Geliebten und Heilsbringerin Solveig.
Das vor knapp 150 Jahren uraufgeführte Drama, für das Edvard Grieg auf Bitten Ibsens die Bühnenmusik schrieb, stellt Regie und Ausstattung bis heute vor große Herausforderungen. Wie interpretiert man Ibsens dramatisches Gedicht? Psychologisch, beschwingt-burlesk oder eher philosophisch als „nordischen Faust“?
Peer Gynt ist ein unerschöpflicher, reicher Theatertext und aktueller denn je in einer Zeit, die das Individuum götzenhaft verklärt.“
(WDR, Heide Soltau, Ronald Feisel)
Sie können die Sendung, die am 24.2.2021 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.