„Der Pole Andrzej Wajda gehörte zu den bedeutendsten Filmregisseuren Europas. Seine Mutter arbeitete als Lehrerin und sein Vater als Berufsoffizier. Wajda wuchs im militärischen Milieu auf. Bei einer Massenexekution 1940 wurde sein Vater ermordet. Während der deutschen Besetzung schloss er sich mit 16 Jahren der polnischen Untergrundarmee an.
Der junge Andrzej arbeitete in verschiedenen handwerklichen Berufen, unter anderem als Gehilfe bei der Restaurierung von Wandmalereien in Kirchen. Das weckte sein Interesse an der Malerei. 1946 studierte er Kunst in Krakau, brach sein Studium ab und wechselte zur Filmhochschule in Lodz. In seinem Examensfilm „Eine Generation“ spielte sein Freund Roman Polanski eine kleine Rolle. Wajda setzte sich in seinen Filmen immer wieder mit den Gräueln des Zweiten Weltkrieges auseinander und beschäftige sich mit den Problemen der Nachkriegsgeneration.
Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Asche und Diamant“, „Lotna“, „Der Mann aus Marmor“ und Korczak“. Wajda und seine Filme wurden vielfach ausgezeichnet. Neben der Goldenen Palme und dem César gewann er den Oscar und den Europäischen Filmpreis für sein Lebenswerk. Andrzej Wajda starb 2016 im Alter von 90 Jahren in Warschau.“
(WDR, Detlef Wulke, Gesa Rünker)
Sie können die Sendung, die am 6.3.2021 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.