„„Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es.“ Erich Kästner war nicht nur Autor unverwüstlicher Kinderbücher, sondern auch Zeitkritiker und Moralist. Den formulierten hohen Ansprüchen wurde er allerdings selbst nicht immer gerecht: Seine Frauen behandelte er oft ausgesprochen schäbig, und sein Verhalten während des Dritten Reichs wirkt zumindest zwiespältig.
In Kästners Leben spiegelt sich die deutsche Geschichte: Nach einer Kindheit im Kaiserreich, als Mustersohn einer Helikoptermutter, wird er mit 17 zum Militärdienst einberufen, wo er sich durch den brutalen Drill einen Herzschaden zuzieht.
Ende der 20er Jahre bringt er es in Berlin zu früher Berühmtheit mit seiner „Gebrauchs-Lyrik“ und Kinder-Krimis wie „Emil und die Detektive“.
Sein Erfolg endet abrupt mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten: Kästner muss 1933 selbst mitansehen, wie seine Werke verbrannt werden. Unter falschem Namen schreibt er weiter, unter anderem 1942 das Drehbuch für den „Münchhausen“-Film, das Renommierprojekt zum 25-jährigen Bestehen der UFA.“ (WDR, Christiane Kopka, Hildegard Schulte)
Sie können die Sendung, die am 23.2.2019 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.