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Kennen Sie schon … das Referenzkorpus Altdeutsch?

Logo des Referenzkorpus Altdeutsch https://www.deutschdiachrondigital.de) Stand 20.4.2021)

Das Kor­pus umfasst eine annotierte Samm­lung der ältesten deutschen Sprach­denkmäler.

Mit der Ini­tia­tive „Deutsch Diachron Dig­i­tal“ wurde über viele Jahre das Ziel ver­fol­gt, für die Erforschung der Sprachgeschichte des Deutschen tiefe­nan­notierte Kor­po­ra auf der Höhe der tech­nol­o­gis­chen Entwick­lung zu erstellen. Sie soll­ten die empirische Grund­lage der sprach­his­torischen Forschung ver­bre­it­ern und kosten­frei öffentlich ver­füg­bar sein. Angesichts der Spez­i­fi­ka der zu annotieren­den Sprach­stufen und der Menge zu annotieren­der Dat­en wurde dann die Kor­puser­stel­lung nach Sprach­stufen getren­nt in eigen­ständi­gen Pro­jek­ten ver­wirk­licht, so dass heute ein Ver­bund aus mehreren Ref­eren­zko­r­po­ra existiert:

Ref­eren­zko­r­pus Alt­deutsch (Berlin, Frank­furt, Jena) – Ref­eren­zko­r­pus Mit­tel­hochdeutsch (Bonn, Bochum) – Ref­eren­zko­r­pus Früh­neuhochdeutsch (Bochum, Halle, Pots­dam) – Ref­eren­zko­r­pus Mittelniederdeutsch/Niederrheinisch (Ham­burg, Mün­ster) – Ref­eren­zko­r­pus Deutsch­er Inschriften (Bochum, Mainz).
Eine Fort­führung der Ver­bun­dideen in einem Ref­eren­zko­r­pus des Neuhochdeutschen ist nun auch durch das Pro­jekt GiesKaNe gegeben.

Die Kor­po­ra sind in ihrer Entste­hungs­geschichte eng ver­bun­den, ver­fol­gen in der Kor­puskonzep­tion, den Anno­ta­tion­s­mod­ellen sowie den Abfrage- und Visu­al­isierungsmöglichkeit­en gemein­same Ziele. Sie sind aber auch in ihren Nutzungsszenar­ien sowie ihren Entwick­lungsper­spek­tiv­en ver­bun­den und ste­hen weit­er­hin in enger Koop­er­a­tion.

Die Erar­beitung des ‚Ref­eren­zko­r­pus Alt­deutsch (750‑1050)‘ wurde von 2008 bis 2015 durch die Deutsche Forschungs­ge­mein­schaft gefördert. Die Pro­jek­tar­beit erfol­gte in Berlin, Frank­furt und Jena.

Seit der Veröf­fentlichung der ersten voll­ständi­gen Ver­sion ‚v1.0‘ ste­ht das Ref­eren­zko­r­pus Alt­deutsch kosten­frei, ohne Anmel­dung und browser­basiert für weit­er­führende Forschung­spro­gramme zur Ver­fü­gung. Es enthält eine auf Voll­ständigkeit bedachte annotierte Samm­lung der ältesten deutschen Sprach­denkmäler vom Beginn der kon­tinuier­lichen schriftlichen Über­liefer­ung um 750 bis etwa 1050 mit einem Umfang von ca. ein­er hal­ben Mil­lion Tex­twörtern.

Nach dem Aus­laufen des DFG-geförderten Pro­jek­ts wird das Kor­pus an der Hum­boldt-Uni­ver­sität zu Berlin und bis 2020 an der Goethe-Uni­ver­sität Frank­furt am Main aus Bor­d­mit­teln weit­er­en­twick­elt und betrieben mit dem Ziel, die Forschungsres­source ent­lang aktueller sprach­his­torisch­er und kor­puslin­guis­tis­ch­er Entwick­lun­gen zu erweit­ern und ihren nach­halti­gen Ein­satz sicherzustellen.

Gegen­wär­tig erar­beit­en wir die strate­gis­chen Entwick­lungspläne ‚Plan 2.0′ (u.a. Alig­nierung der althochdeutsch-lateinis­chen Par­al­lel­texte) sowie ‚Plan 3.0‘ (u.a. syn­tak­tis­che Anno­ta­tion jen­seits der Satzs­pan­nen) und greifen dabei auch auf die Koor­di­na­tion mit den Kor­po­ra und den kor­puslin­guis­tis­chen Part­nern der DDD-Ini­tia­tive zurück.

Zum Entwick­lungskonzept gehören auch neue Anwen­dungsszenar­ien für die umfänglichen Dat­en des Ref­eren­zko­r­pus. Mit der Erstel­lung des ‚Leseko­r­pus Alt­deutsch‘ am Stan­dort Frank­furt am Main wurde zum Beispiel die philol­o­gisch ori­en­tierte Nutzung der Kor­pus­dat­en verbessert und beim Lehrstuhl­pro­jekt der ‚Chrono­grafis­chen Karten‘ in Berlin ste­hen Visu­al­isierungs- und Unter­richt­skonzepte für sprach­his­torische Vari­a­tions­dat­en im Vorder­grund.

https://www.deutschdiachrondigital.de/projekt/

Im Blog wer­den inter­es­sante Funde vorgestellt, und auch auf Twit­ter ist das Team vertreten: @altdeutsch.

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