Isländersagas: Verschriftlichung und Politisierung
Eingehende Analysen verschiedener Fassungen der Laxdœla saga und der Fóstbrœðra saga bilden die Grundlage von Yves Lenzins Studie. Unter den Prämissen der historischen Anthropologie nähert sich Lenzin seinen Gegenständen mit Methoden, die in der Sagaforschung erstmals derart systematisch angewendet werden. Die Dichte seiner Beobachtungen erlaubt es ihm, Akteure zu benennen, aus deren Biografien sich die Schriftlichkeit und Individualität der Sagas erklären. Wie wurden Sagas im 13. Jahrhundert politisch instrumentalisiert? Wie begann ihre Verschriftlichung im 12. Jahrhundert? Und wie entwickelten sich die Form, der Stil und die Funktionen von Isländersagas? All dies ist Gegenstand des Bandes, der – anders als ältere Forschungsbeiträge – den Wandel in den Voraussetzungen der Sagaproduktion nicht vernachlässigt.
zum Buch im ULB-Katalog
zum Buch auf der Verlags-Website
Das Übernatürliche erzählen: Die erzählerische Darstellung übernatürlicher Phänomene in sechs Isländersagas
Die Isländersagas zählen zu den beeindruckendsten Prosawerken des Mittelalters. In den Sagas wird eine Vielzahl von übernatürlichen Phänomenen beschrieben, die von ehrfurchtgebietenden Wundern über prophetische Träume bis zu bösartigen Wiedergängern reicht.
Die Art und Weise, wie die Erzähler des mittelalterlichen Islands diesem Übernatürlichen in ihrer Darstellung begegnen, verrät viel darüber, wie die beschriebenen Phänomene im Denken der Zeit verstanden wurden.
Es offenbaren sich somit faszinierende Einblicke in das Weltbild des mittelalterlichen Islands, das von einem Spannungsgefüge zwischen christlicher Gelehrsamkeit und heidnischen Traditionen geprägt ist. Es wird aber vor allem auch die große Erzählkunst der Verfasserinnen und Verfasser der Sagas deutlich, die den verdienten Platz dieser Texte in der Weltliteratur begründet.
zum Buch im ULB-Katalog
zum Buch auf der Verlags-Website
Weitere Titel können Sie in unseren Neuerwerbungslisten für die Nordische Philologie entdecken!