„Schiller war nie in der Schweiz – und doch sollte das letzte Drama, das der Todkranke fertigbekommen sollte, hier spielen. Recherchiert hatte er schon lange, hatte sämtliche Reiseführer studiert, sein Weimarer Arbeitszimmer mit Landkarten tapeziert.
Dann setzte er sich an den Schreibtisch und wollte nicht eher wieder aufstehen, bis das Drama um den Schweizer Meisterschützen vollendet war. Gegen die Müdigkeit trank er Unmengen Kaffee. Sobald ihm die Augen vor Erschöpfung zufielen, legte er den Kopf auf die Arme und schlief über den Manuskripten ein.
Sechs Wochen – und der Tell stand auf dem Papier. Nun sollte er zur Uraufführung kommen: Entgegen der Gewohnheit konnte Schiller nicht mehr die Regie übernehmen – er war am Ende mit seinen Kräften.
Sein Freund Goethe war es, der jetzt die Regie für die Uraufführung übernehmen sollte …“
(WDR, Marko Rösseler, Hildegard Schulte)
Sie können die Sendung, die 2019 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.