„Marcel Reich-Ranicki hielt Klaus Mann für „dreifach geschlagen“: „Er war homosexuell. Er war süchtig. Er war der Sohn Thomas Manns.“ So kämpfte das zweite Kind des Nobelpreisträgers sein Leben lang darum, als Autor neben dem übermächtigen Vater wahrgenommen zu werden.
Zunächst versuchte Klaus Mann es als Enfant terrible: Zusammen mit seiner geliebten Schwester Erika sorgte der junge Autor für provokante Auftritte und Skandale. Nach der Machtübernahme der Nazis wandelte er sich jedoch zum engagierten Antifaschisten:
Klaus Mann gründete Zeitschriften im Exil und versuchte, das NS-System mit Romanen wie „Mephisto“ oder „Der Vulkan“ zu bekämpfen. Es gelang ihm allerdings nie, seine Depressionen und Drogenprobleme in den Griff zu bekommen.
Zutiefst verbittert und einsam, nahm er sich vier Jahre nach Kriegsende in einem Hotelzimmer in Cannes das Leben.“
(WDR, Christiane Kopka, Hildegard Schulte)
Sie können die Sendung, die 2019 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.