Das Italienische am Italienischen: die italienische Sprache in Vergleichen
In dem Maße, wie immer mehr Sprachen beschrieben werden (auch aus Sorge vor ihrem Verlust), ist die Linguistik typologischer geworden. Sogar in den Grammatiken an und für sich bekannter Sprachen werden heute Seitenblicke auf andere Sprachen, verwandte wie unverwandte, geworfen, um den typologischen Ort eines an und für sich bekannten Merkmals zu bestimmen. Dieser Entwicklung trägt das neue Buch von Harro Stammerjohann Rechnung, das zu einer typologischen Betrachtung nicht nur des Italienischen einlädt. Nach einer Einleitung in Geschichte, Methoden und Probleme der Sprachtypologie wird, ausgehend von dem, was in den Sprachen der Welt vorkommt, das Italienische exemplarisch mit dem Deutschen, Englischen, Lateinischen, Französischen und Spanischen verglichen; auch für Leser, die nicht mit allen sechs Sprachen gleichermaßen vertraut sein mögen, sind die Vergleiche instruktiv. Sie erstrecken sich auf phonetisch-phonologische und grammatische Themen: auf Vokalismus und Konsonantismus, Funktionale Belastung, Phonotaktik und Prosodie und auf die Kategorien Genus, Numerus, Kasus, Steigerung, Person, Tempus, Aspekt, Modus, Evidentialität und Wortstellung. Den phonetisch-phonologischen Teil beschließt ein Exkurs über die traditionsreiche Frage, ob das Italienische schön sei. Die Problematisierung der Themen orientiert sich am Stand der Forschung; Verweise regen zur Vertiefung an. Wenn dieses Buch auch kein Lehrbuch im Sinne einer Progression von Lektionen ist, so ist die Darstellung doch um Explizitheit bemüht. Begriffe werden erklärt, es wurden eingängige Beispiele gesucht, und wo sie sich anbieten, Trivia herangezogen, die zeigen, daß das, was die Linguistik beschäftigt, im Leben auch vorkommt.
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Zwischen Wahrheit und Pflicht: Emotionen und Körpersprache im Frankreich des 17. Jahrhunderts
Im Frankreich des 17. Jahrhunderts entwickelt sich, parallel zur Standardisierung der Sprache, eine Kultur nonverbaler Kommunikationspraktiken, welche sich auf Grundlage eines breiten Korpus untersuchen lassen. Die Autorin beschreibt und vergleicht dabei Detektionsverfahren emotionaler Körperregungen sowie kodifizierte Umgangsformen und Simulationsmechanismen.
Neben einschlägigen Werken des französischen Literaturkanons wie »La Princesse de Clèves« von Madame de Lafayette und »Britannicus« von Jean Racine dienen ebenfalls Porträtsammlungen, Memoiren sowie medizin-philosophische Abhandlungen und kunsttheoretische Vorlesungen als Grundlage für die vorliegende Studie.
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