Das Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung ist ein geisteswissenschaftliches Institut für die Erforschung von Literatur in interdisziplinären Zusammenhängen und unter kulturwissenschaftlichen Voraussetzungen. Damit schließt es auch methodisch an den Strukturwandel der historisch-hermeneutischen Fächer in den vergangenen Jahrzehnten an. Im Unterschied zu den überwiegend nationalphilologisch organisierten Literaturwissenschaften an den Universitäten hat das ZfL nicht nur einen weiten Begriff von Literatur, sondern fragt in Gestalt interdisziplinärer Grundlagenforschung nach der Genese verschiedener Literaturkonzepte, ihren künftigen Möglichkeiten sowie nach dem Verhältnis von Literatur und anderen Künsten oder kulturellen Praktiken. Das geschieht in den drei Programmbereichen Theoriegeschichte, Weltliteratur und Lebenswissen und in den Schwerpunktprojekten.
Literatur ist dabei in allen Bereichen Gegenstand der Forschung, eröffnet aber auch Zugänge zu anderen Wissensfeldern und Erkenntnisformen. Dadurch werden neue Fragestellungen erschlossen, die aus der Perspektive einzelner Disziplinen herausfallen oder in ihnen nicht formulierbar sind. Übergreifendes Interesse gilt der Suche nach und Entwicklung von alternativen Beschreibungen unserer Moderne, ihrer Geschichte und ihres Selbstverständnisses. Die Forschung des ZfL orientiert sich an aktuell drängenden Fragen der Gegenwart, die in größere historische Zusammenhänge gerückt werden. Als relativ kleines unabhängiges Institut versteht sich das ZfL als Impulsgeber für nationale und internationale Forschungszusammenhänge, aber auch als kritischer Beobachter einer sich wandelnden Wissenschaftslandschaft.
Über die Aktivitäten des ZfL können Sie sich über das Blog, über den Podcast „Bücher im Gespräch“ oder über Twitter und Facebook auf dem Laufenden halten.