„Zum Entstehungsmythos des Schiitentums gehört der Märtyrertod des Prophetenenkels Husseins im Jahr 680. In seiner Tradition fühlen sich alle, die heute im Kampf „für die gerechte Sache“ fallen.
Während der Tod für den Glauben an die gerechte Sache im Westen längst Geschichte ist, prägt das Martyrium in den Krisenregionen der arabischen Welt oft Alltag und Bewusstsein vieler Menschen.
Der „Shahid“, der Märtyrer, wird im Islam hoch verehrt, Märtyrer-Plakate finden sich in den Straßen von Gaza oder im von der Hisbollah dominierten Südlibanon. Angehörige geben sich bei den mehrtägigen Trauerfeierlichkeiten nach außen hin oft stolz, kämpferisch und gefasst, um das Andenken ihres Toten zu ehren.
Es ist eine Trauerkultur, die im Westen auf Befremden stößt.“ (SWR, Martin Durm)
Sie können die Sendung, die am 22.12.2021 in der Reihe „SWR2 Wissen“ lief, über die Seite des SWR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
Es gibt auch ein Manuskript zur Sendung.