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Deutschlandfunk Nova „Eine Stunde History“: „Der amerikanische Sezessionskrieg: Sklaverei und nationale Einheit“

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„Es geht um Sklaverei und um hand­feste poli­tis­che Inter­essen. Wir erk­lären, warum aus einem Kon­flikt zwis­chen den Nord- und Süd­staat­en in den Vere­inigten Staat­en ein blutiger Krieg wurde, der bis heute nach­wirkt.
Vier Jahre lang – von 1861 bis 1865 – tobt der amerikanis­che Unab­hängigkeit­skrieg. Auf der einen Seite ste­hen die Kon­föderierten Staat­en, die behaupten, ohne Sklaverei ihre arbeitsin­ten­sive Land­wirtschaft nicht betreiben zu kön­nen – auf der anderen Seite die Union­sstaat­en, die mehr auf indus­trielle Pro­duk­tion set­zen und die Mei­n­ung vertreten: Sklaverei ver­stößt gegen die von der amerikanis­chen Ver­fas­sung garantierten Bürg­er- und Frei­heit­srechte.

Gle­ichgewicht zwis­chen den Bun­desstaat­en ver­schiebt sich
Es gibt aber noch einen wichti­gen poli­tis­chen Grund, der aus dieser Kon­tro­verse einen Krieg wer­den lässt: Das Wahlmän­ner-Sys­tem sieht vor, dass jed­er amerikanis­che Bun­desstaat entsprechend sein­er Ein­wohn­erzahl Delegierte nach Wash­ing­ton entsendet, wo der Präsi­dent gewählt wird. Die Wahlmän­ner – also Demokrat­en oder Repub­likan­er – sind an das Wahlergeb­nis in ihrem Bun­desstaat gebun­den.
Soge­nan­nte „Sklaven­staat­en“ prof­i­tieren von diesem Sys­tem, weil die Sklaven zu drei Fün­fteln auf die Delegierten­zahl angerech­net wer­den. Jed­er Staat, der den USA beitritt und Sklaven hält, ver­schiebt also das Gle­ichgewicht zwis­chen den Bun­desstaat­en immer mehr zugun­sten der Kon­föderierten.
Der Kon­flikt eskaliert, als gle­ichzeit­ig der Sklaven­hal­ter­staat Flori­da und drei weit­ere Staat­en, die nicht auf Sklaverei set­zen, der amerikanis­chen Union beitreten wollen. Das würde den Ein­fluss der kon­föderierten Staat­en min­imieren. Die Folge: Einzelne Süd­staat­en fordern mehr Autonomie und die Nul­li­fika­tion von Bun­des­ge­set­zen, die gegen ihre eige­nen Inter­essen ver­stoßen.
Als die Union­sstaat­en dies ablehnen, dro­hen die Kon­föderierten mit dem Aus­tritt aus dem Bund der amerikanis­chen Staat­en. Damit ste­ht die Exis­tenz der USA auf dem Spiel. Er kommt zum Krieg.

Ihr hört in Eine Stunde His­to­ry:
— Der Münch­en­er His­torik­er Michael Hochgeschwen­der schildert die Fol­gen, die der Sezes­sion­skrieg in den Vere­inigten Staat­en von Ameri­ka hin­ter­lassen hat.
— Der Buchau­tor Ronald Ger­ste beschreibt den „Begrün­der des mod­er­nen Ameri­ka“, Abra­ham Lin­coln, und dessen Wegge­fährten Carl Schurz, den Rev­o­lu­tionär der deutschen Rev­o­lu­tion von 1848/49, der später amerikanis­ch­er Innen­min­is­ter wurde.
— Der His­torik­er Man­fred Berg betra­chtet die Auswirkun­gen des Sezes­sion­skrieges auf die heuti­gen USA.
— Deutsch­land­funk-Nova-Geschicht­sex­perte Matthias von Hellfeld erläutert einige der Hin­ter­gründe, die dazu führten, dass sich Nord- und Süd­staat­en im Krieg gegenüber­standen.
— Deutsch­land­funk-Nova-Repor­terin Kristin Mock­en­haupt beschreibt den Krieg um Sklaverei und Ein­heit der amerikanis­chen Nation.“
(Deutsch­land­funk Nova, Markus Dich­mann)

Sie kön­nen die Sendung, die 2020 im Deutsch­land­funk lief, über die Seite des Senders nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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