Bayern2 radioWissen: „Gustav Landauer – Pazifist, Anarchist, Revolutionär“
„Er war Schriftsteller, Anarchist, Pazifist, Revolutionär: In der Münchner Räterepublik 1918/19 wollte Gustav Landauer seine Idee einer selbstbestimmten, friedlichen Gesellschaft ohne staatlichen Zwang verwirklichen.“
(Bayern 2, Michael Zametzer)
Sie können die Sendung, die am 22.5.2019 auf Bayern 2 lief, über die Seite des BR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
SWR2-Wissen: „Gustav Landauer – Skepsis, Mystik und Anarchie“
„Gustav Landauer (1870–1919) war, wie er selbst schrieb, „etwas unüblich“ und passt „in kein Schubfach“: Als Anarchist verwarf er Gewalt und Terror und bekämpfte den Kriegswahn und Militarismus, den Staat und den Parlamentarismus. Als Individualist plädierte er für eine herrschaftsfreie Gesellschaft, in der sich die Einzelnen zu Gemeinschaften zusammenschließen.
Skeptisch blieb er gegenüber den Ansprüchen von Theoretikern, endgültig die Welt erklären zu wollen; er wandte sich einer „gottlosen“ Mystik zu, in der „das Selbstgefühl und die Liebe zusammenschmilzt zur großen Welterkenntnis …“
Am 2. Mai 2019 jährte sich seine Ermordung zum 100. Mal.“
(SWR, Rolf Cantzen)
Sie können die Sendung aus dem Jahr 2015, die zuletzt 2019 in der Reihe „SWR2 Wissen“ lief, über die Seite des SWR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.
WDR ZeitZeichen zu Gustav Landauer
„Ein Anarchist in einer Regierung? Geht das? 1919 ließ sich Gustav Landauer in der Münchner Räterepublik zum „Volksbeauftragten“ für Kultur ernennen. Seine erste Amtshandlung: die Abschaffung der Prügelstrafe in Schulen. Drei Tage später trat er zurück.
Realpolitik war Gustav Landauers Sache nicht. Mit 21 Jahren ging der gebürtige Karlsruher nach Berlin und wurde leitender Redakteur des Wochenblatts „Der Sozialist“. Als Redner und Kritiker agitierte er gegen das Kaiserreich, gegen Militarismus, Willkürjustiz und Antisemitismus. „Mein Deutschtum und Judentum“, bekannte er, „tun einander nichts zuleid und vieles zulieb“.
Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurde das große Feindbild, der Kaiser, entmachtet. Auch die Hoffnungen des Anti-Marxisten und Anarchisten Gustav Landauer blühten. In der Münchner Räterepublik wollte er mithelfen, eine neues, gerechteres und freieres Miteinander aufzubauen. Doch als Ende April 1919 rechte Freikorps-Verbände auf München zumarschierten, nahm das Drama seinen Lauf.“
(WDR, Christoph Vormweg, Ronald Feisel)
Sie können die Sendung, die 2020 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.