Die Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank, kurz MHDBDB, ist in ihrer Art eine einzigartige Datenbank. Sie ermöglicht den Zugriff auf die wichtigsten Werke der mittelhochdeutschen Dichtung von den verschiedensten Blickwinkeln aus über eine äußerst vielseitige Suchfunktionalität. Der Benutzer kann nicht nur in einem einzigen System nach Wörtern, Zeichenketten und Begriffen aus verschiedenen Quellen suchen, sondern auch so gut wie jede linguistische oder semantische Fragestellung an die Textbasis auswerten. Damit ist die MHDBDB leistungsfähiger als jedes noch so umfangreiche Wörterbuch.
Weiters bietet die Datenbank die Möglichkeit, nach komplexeren Wort- oder Begriffskombinationen zu suchen, also nach gleichzeitigem Vorkommen (Kookurrenz) von verschiedenen Wörtern oder Begriffen in einem gegebenen Kontextrahmen. Zum Beispiel kann man nicht nur nach dem gleichzeitigen Auftauchen der Wörter swert und künec suchen, sondern auch nach dem gleichzeitigen Auftauchen von Begriffskategorien, wie z.B. Waffen und Geburtsadel; das Ergebnis dieser Suche schließt also das Ergebnis des obigen Wortsuche-Beispiels ein und ermöglicht damit einen umfassenderen Überblick über das Motivmaterial. Diese Suchfunktionen eröffnen damit ganz neue Einblicke in die komplexe Motivstruktur einzelner Werke oder des Gesamtkorpus, und gestatten einen umfassenderen Zugriff auf die darin enthaltenen kulturellen Informationen.
Die zwei wichtigsten Module der MHDBDB sind der Wortindex mit Begriffen und die Textsuche nach Belegstellen.
Seit 2016 wird die MHDBDB vom Interdisziplinären Zentrum für Mittelalter und Frühneuzeit (IZMF) der Universität Salzburg betreut.
Das Datenbank-Team ist unter @MHD_BDB auf auf Twitter vertreten.
Im Blog „Digital Humanities an der PLUS Salzburg“ ist ein Post zur Datenbank erschienen: „Von der Datenpflege zur Schnittstellenentwicklung: Eine Evaluation des Datenkolosses MHDBDB“.