„Es ist ein nie da gewesener Hype. Mit „The Deadly Hallows“ geht am 21. Juli 2007 die Harry Potter-Reihe zu Ende. Es ist der siebte Band um den jungen Zauberer Harry Potter, und er soll der Schlusspunkt der Story sein.
Wie endet der epische Kampf gegen den bösen Magier Voldemort? Wie wird es Harry, Hermine, Ron und all den anderen Figuren des magischen Internats Hogwarts ergehen, die den Fans dieser Welt in den vergangenen Jahren ans Herz gewachsen sind?
Ein bestens gehütetes Geheimnis
Das Ende der Geschichte wird bis zum Tag der Veröffentlichung gehütet wie ein Staatsgeheimnis, die Bücher werden in gut verschlossenen Kartons geliefert.
Weil also wirklich so gut wie niemand auf der Welt weiß, wie die Saga endet, lesen echte Fans in den kommenden Stunden, Tagen und Nächten die 759 Seiten in einem Rutsch durch.
Eine Ära geht zu Ende
Mit „Die Heiligtümer des Todes“ – so der deutsche Titel – geht eine Ära zu Ende, die das Feuilleton vielleicht nicht zur großen Literaturgeschichte zählt, die aber Millionen junge und nicht mehr ganz so junge Menschen zum Lesen gebracht hat.
Gut und Böse klar getrennt
Harry Potter mischt alle Zutaten erfolgreicher Märchen‑, Fantasy und Jugendliteratur: Das elternlose Findelkind, die bösen Stiefeltern, das Hereinwachsen in eine zunächst unvertraute Welt, die klare Aufteilung in Gut und Böse.
Zauberei ohne Hokuspokus
1990 beginnt die britische Schriftstellerin Joanne K. Rowling damit, ihre Welt der Hexen und Zauberer zu skizzieren. Eine Welt, in der Zauberei etwas anderes ist als Simsalabim oder Hokuspokus.
Eine parallele Welt, in der sich unser bekannter Alltag mit magischen Elementen vermischt: Die Begeisterung für den Besensport Quidditch. Das durchbürokratisierte Zaubereiministerium. Die Klatschpresse des „Tagespropheten“. Das Internat Hogwarts, in dem die Schlossgeister durch die Klassenräume schweben.
Der Weg ins Leben
Die Harry Potter-Saga — eine Geschichte, die durch Detailreichtum besticht. Die in den folgenden Bänden an Spannung und Tiefe gewinnt. Plötzlich erleben die Heranwachsenden nicht nur ihre erste Liebe, sondern auch den Tod.
Düstere Wesen treiben sich herum, denn der böse Zauberer Voldemort sammelt seine getreuen Todesser um sich um seine Schreckensherrschaft wieder zu errichten.
Die Autorin lässt sich Zeit
Die ersten Bände um den Stein der Weisen, die Kammer des Schreckens und den Gefangenen von Askaban werden schon aufmerksam betrachtet, erscheinen noch ohne den Hype der späteren Jahre, der dann von den Verfilmungen zusätzlich befeuert wird.
Der Wunsch nach Neuem aus der Potter-Welt ist groß. Doch JK Rowling lässt sich Zeit, ihre Saga zu einem Ende zu führen. Am Ende von Band sechs ist Schulleiter Albus Dumbledore tot.
Bücher gehen weg wie geschnitten Brot
Zwei Jahre lang sollen Millionen Fans so in der Luft hängen? Als der letzte Harry Potter-Band am 21. Juli 2007 auf Englisch erscheint, im Oktober dann auf Deutsch, ist der Hype kaum noch zu übertreffen.
Mitten in der Nacht stehen zahllose junge Menschen vor den Buchläden in Großbritannien und in den USA. Sie warten auf den letzten Band von „Harry Potter“. Als es den um Punkt Mitternacht zu kaufen gibt, verkaufen die Händler bis zu 15 Exemplare – pro Sekunde.“
(WDR, Frank Zirpins, David Rother)
Sie können die Sendung, die am 21.7.2022 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.