„Er hat die Literatur verändert: James Joyce, Ire, trinkfest, hedonistisch, provokativ. Und ein genialer Schriftsteller. Als er am 13. Januar 1941 starb, erst 58 Jahre alt, hinterließ er ein Werk, das heute noch herausfordert – wenn auch nicht so sehr wie beim ersten Erscheinen.
Joyce wurde in Dublin geboren, die Stadt, in der seine Romane meistens spielen, allen voran der fast legendäre „Ulysses“. Dabei hat er sie schon gleich nach dem Studium verlassen, um auf dem Kontinent zu leben, erst in Paris, lange Zeit im vitalen Triest, bis zu seinem Tod dann in Zürich.
Er schrieb wie ein Besessener, fast immer mittellos, nicht zuletzt weil er so enorm viel trank. Doch wegen ihrer Freizügigkeit, sprich: „Obszönität“, wegen ihres kreativen Stils und ihrer ungewöhnlichen Form fand er nur schwer Verleger für seine Werke: den Erzählband „Dubliner“, die Romane „Finnigans Wake“ und besonders den „Ulysses“.
Doch er hatte auch Förderer, die ihn bewunderten und unbeirrt über Jahre hinweg unterstützten. Er setzte konsequent auf den inneren Monolog, den ununterbrochenen Bewusstseinsstrom der Figuren — und wurde damit zum Vorbild für ganze Generationen von Schriftstellern. James Joyce: mit ihm begann die moderne Literatur.“
(WDR, Jutta Duhm-Heitzmann, Michael Rüger)
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