„Der berühmte Roman der Literaturnobelpreisträgerin erforscht die Vergangenheit der Afroamerikaner – und die Wurzeln rassistischer Gewalt, die bis in die Gegenwart reichen.
Ein Schlüsselwerk der afroamerikanischen Literatur – das ist Toni Morrisons „Menschenkind“ von 1987. Kein anderer Roman vergegenwärtigt den Leidensweg einer Sklavin, ihr Innenleben und den Kampf um Selbstbehauptung mit solcher Konsequenz.
Damit holte die Nobelpreisträgerin das lange verdrängte Ursprungstrauma der Afroamerikaner aus der Unsichtbarkeit heraus. Zugleich bezog Toni Morrison (1931–2019) damit literatur-politisch Position.
In dem Roman spiegelt sich, was sie auch vielfach in ihren Essays formuliert hat: nämlich der Anspruch auf einen Platz in der amerikanischen Literatur, der nicht mehr allein von der Definitionsmacht der Weißen abhängig ist.“
(SWR, Eberhard Falcke)
Sie können die Sendung, die am 14.1.2021 in der Reihe „SWR2 Wissen“ lief, über die Seite des SWR nachhören oder als Audiodatei herunterladen. Es gibt auch ein Manuskript zur Sendung.