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SWR2 Wissen: „Schlecht- oder Rechtschreiben – Provokante Thesen zur Orthografie“

Logo SWR2 bei Wikimedia Commons„In der Schule spielt Orthografie eine wichtige Rolle. Kinder sollen fehler­frei schreiben. Muss das wirk­lich sein? Der Anglist Wern­er Schäfer hat sich darüber Gedanken gemacht.

Rechtschrei­bung ist nicht so wichtig
Jeden­falls nicht, wenn man sie in Rela­tion zu anderen sprach­lichen Fer­tigkeit­en set­zt. Ob man Wei­h­nacht­en mit oder ohne <h> schreibt, ist dann nicht mehr ganz so wichtig.

Immer­hin hat es in diesem Land schon ein­mal jemand, der Wei­h­nacht­en ohne <h> schreibt, zum Bun­deskan­zler gebracht.

Wir wer­den keine Rechtschreibfehler mehr machen
In der Zukun­ft wird es – vielle­icht – kein Aufreger mehr sein, wenn wir falsch schreiben. Warum? Weil wir keine Fehler mehr machen. 

Wir wer­den den Lehrer/Lektor/Korrektor ständig bei uns haben. Keinen men­schlichen Lehrer/Lektor/Korrektor, son­dern einen kün­stlichen. Der stellt sich­er, dass alles seine Richtigkeit hat.

Schreiben­lern-Meth­o­d­en scheit­ern
Ein denkwürdi­ges Beispiel ist die Audi­olin­guale Meth­ode, in deren Gefolge Sprach­la­bore in die Schulen kamen. Nach­dem die Meth­ode ihren Zen­it über­schrit­ten hat­te, waren diese oft in einem jäm­mer­lichen Zus­tand und ver­schwan­den schließlich wieder. Von dem ursprünglichen Enthu­si­as­mus war nichts mehr übrig geblieben.

Dieses Muster sollte sich dann immer wieder­holen. Bis man an der Zauberkraft von Meth­o­d­en zu zweifeln begann.
Der Blick richtete sich jet­zt auf den Lern­er statt auf die Meth­ode. Und in neuer­er Zeit wieder – und hier schließt sich der Kreis – auf den Lehrer.“ (SWR)

Sie kön­nen die Sendung aus dem Jahr 2018, die zulet­zt 2019 in der Rei­he „SWR2 Wis­sen“ lief, über die Seite des SWR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden. Es gibt auch ein Manuskript zur Sendung.

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